Dreizehn

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Stillschweigend folgten wir fünf Zoraida und Gilbert im Eiltempo

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Stillschweigend folgten wir fünf Zoraida und Gilbert im Eiltempo. Zwei Tage waren seit meinem Gespräch mit Maila vergangen, und heute waren die beiden plötzlich aufgetaucht und hatten beschlossen, dass wir nun losziehen sollten. Eine Antwort auf die Frage, wo sie die letzten Tage gewesen waren, hatten wir nicht bekommen.

Lani warf mir einen skeptischen Blick zu, der meine eigenen Zweifel spiegelte. Wie sollte man den beiden jemals vertrauen, wenn es mehr als offensichtlich war, dass sie viele Geheimnisse vor uns hatten?

Meine Gedanken wanderten zu Maila. Sie hatte meiner Mutter vorgeschlagen, dass ich wegen meiner „psychischen Probleme" zwei wöchentliche Sitzungen bei ihr absolvieren sollte. Natürlich nur als „Therapiemöglichkeit". In Wahrheit dienten diese Sitzungen dazu, dass ich ihr vom Verlauf unserer Mission berichten konnte und sie mir die Informationen weitergab, die sie gesammelt hatte. Zu meiner Überraschung hatte Mama sich mit dieser Erklärung zufriedengegeben, doch nun bohrte sie ständig nach, warum ich ihr nicht erzählt hatte, dass ich immer noch sehr mit dem Tod meines Vaters zu kämpfen hatte. Sie machte sich Vorwürfe, es nicht bemerkt zu haben.

Zoraida und Gilbert hatten ihren zügigen Marsch durch die Höhle beendet. Auf unserem Weg hatten sie zahlreiche Türen geöffnet, und ich war mir sicher, dass ich ohne ihre Hilfe nicht mehr zur Haupthöhle zurückfinden würde. Eine gute Orientierung hatte ich noch nie gehabt; im Prinzip reichte es schon, wenn ich mich einmal im Kreis drehte, und ich wusste nicht mehr, wo ich war.

Zoraida drehte sich langsam zu uns um, während Gilbert eine weitere Tür öffnete. „Es ist an der Zeit, dass die achte Generation ihren Weg geht. Ich bin überzeugt, dass ihr es schaffen werdet, woran die Generationen vor euch gescheitert sind", sagte sie ruhig und ließ ihren Blick über uns schweifen.

Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür in der Höhlenwand, doch statt einer weiteren Höhle offenbarte sich ein schmaler Pfad, der in einen dichten Wald führte. Das Licht war gedämpft, und die Bäume schienen Schatten zu werfen, die sich bewegten.

„Ab hier müsst ihr allein weiter. Vertraut euren Instinkten und haltet zusammen. Vermeidet die Fehler, die die Generationen vor euch gemacht haben", sprach Zoraida ruhig. Ihre violetten Augen, die sonst von Selbstsicherheit zeugten, wirkten plötzlich unsicher. Es war, als würde sie versuchen, ihre Zweifel zu verbergen, aber ihre Körpersprache verriet, dass sie nicht wirklich daran glaubte, dass wir erfolgreich sein würden.

Ich seufzte leise. Es gab keine andere Wahl, als loszuziehen. Am Beispiel von Maila hatte ich immerhin gesehen, dass uns wirklich nichts passieren würde, selbst wenn wir scheitern sollten. Dieser Gedanke beruhigte mich ein wenig.

Dass Maila Kontakt zu mir aufgenommen hatte, hatte ich den anderen nicht erzählt. Es hatte sich einfach nicht der richtige Moment ergeben, und etwas hielt mich davon ab, es zu tun. Vielleicht war es besser, wenn sie vorerst nichts davon wussten. Ein ungutes Gefühl überkam mich, weil ich schon jetzt Geheimnisse vor ihnen hatte, dabei hatten wir unsere Mission noch nicht einmal begonnen. Eine gute Vertrauensbasis war das sicherlich nicht, aber im Moment blieb mir wohl nichts anderes übrig, als zu schweigen. Ich sollte meinem Instinkt vertrauen.

Ich blickte zu den anderen Mädchen. Lani stand neben mir, während Tierra und Ara sich etwas hinter uns hielten. Lavea hingegen war ohne zu zögern aus der Höhle getreten und sah sich nach uns um.

„Na, kommt schon! Worauf wartet ihr?", rief sie schnaufend. „Auf den gestrigen Tag? Der kommt nicht wieder!", fügte sie provokant hinzu.

Ich seufzte leise, folgte ihr dann aber doch. Nach und nach kamen auch die anderen Mädchen hinterher. Kaum hatte Ara als Letzte die Höhle verlassen, schloss sich die Tür hinter uns lautlos, und als ich mich umdrehte, war sie verschwunden. Um uns herum war nur der dichte, dunkle Wald, der wie aus dem Nichts zu beginnen schien.

Plötzlich spürte ich ein starkes Kribbeln auf meiner Brust, und mein Anhänger begann heller zu leuchten als je zuvor. Die anderen Mädchen schreckten zurück, und auch ich taumelte ein paar Schritte zur Seite. Ich lehnte mich schwer atmend an einen Baum, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

„Was machst du da?", fragte Lavea mit zitternder Stimme. Es schien, als hätte sie Angst, was diese Kräfte, die aus mir hervorbrachen, anrichten könnten.

„Ich mach gar nichts. Es passiert einfach", antwortete ich keuchend und spürte, wie meine Fingernägel sich in die unebene Rinde des Baumes gruben. Der Schwindel war überwältigend. Ich schloss die Augen in der Hoffnung, dass er nachlassen würde, doch das tat er nicht. Obwohl meine Augen fest geschlossen waren, konnte ich die anderen Mädchen sehen, als wären sie direkt vor mir. Ein seltsames Licht umgab sie.

Langsam begannen sie zu schimmern, jede in einer anderen Farbe. Ara trat vorsichtig auf mich zu, ihre Hand ausgestreckt. „Tara? Alles in Ordnung? Kann ich dir irgendwie helfen?", hallte ihre Stimme durch meinen Kopf, gefolgt von Echos, die sich überlagerten und mir Kopfschmerzen bereiteten.

Bevor ihre Hand mein Gesicht berühren konnte, sprang Lani dazwischen und zog sie zurück. „Fass sie nicht an!", sagte sie eindringlich. „Du weißt nicht, unter welchem Einfluss sie gerade steht. Es könnte gefährlich sein."

Ara und Lani, die zuvor von einem weißen Licht umhüllt gewesen waren, leuchteten nun in einem warmen Grün, das eine seltsame Geborgenheit ausstrahlte. Lavea war von einem gelben Licht umgeben, während Tierra in einem dunklen Rot schimmerte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich sie ansah. Was bedeuteten diese Farben?

Ein Gefühl von Vertrauen überkam mich, wenn ich zu Ara und Lani sah, ähnlich der Wärme, die ich bei Maila gespürt hatte. Aber was war mit den anderen beiden? Musste ich Lavea und Tierra misstrauen? Langsam richtete ich meinen Blick auf Lavea. Nichts. Keine Veränderung. Doch als mein Blick zu Tierra schweifte, durchfuhr mich ein eisiger Schauer, der meinen ganzen Körper erzittern ließ.

Plötzlich verschwand das Licht, und der Schwindel ließ so abrupt nach, dass ich zu Boden stürzte. Keuchend sah ich auf. Die anderen vier hatten einen Halbkreis um mich gebildet und sahen mich neugierig und zugleich schockiert an.

„Was war das?", fragte Lani, ihre Stimme voller Besorgnis.

„Ich weiß es nicht", flüsterte ich. Aber tief in meinem Inneren hatte ich das Gefühl, dass dies erst der Anfang war.


Hallöchen ihr Lieben :) Ich bin gerade nach über drei Jahren dabei die Geschichte zu Überarbiten, Fehler zu korrigieren und etwas umzuschreiben. Ich bemühe mich dafür zu Sorgen das so wenig Fehler wie möglich zurückbleiben. Sollte euch dennoch etwas auffallen lasst es mich gerne wissen.

Ich spiele zudem mit dem Gedanken dem Buch einen anderen Titel zu verleihen nämlich "Die Legende der Elemente" wie findet ihr diesen Titel? Oder ist die 8 Generation passender?

Die Legende der Elemente - Das Erbe der AuserwähltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt