Neun

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Unsicher und mit rudernden Armen landete ich das erste Mal stehend auf dem Höhlenboden

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Unsicher und mit rudernden Armen landete ich das erste Mal stehend auf dem Höhlenboden. Für die anderen musste das aussehen, als würde ich versuchen, auf einem Surfboard das Gleichgewicht zu halten. Doch immerhin war ich nicht gefallen.

Ich hob den Blick. Tierra stand vor mir und grinste breit. „Nicht schlecht, du wirst besser", sagte sie kichernd und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. In ihren braunen Augen lag Ruhe, und sie funkelten mich freundlich an. Ihre Anwesenheit beruhigte mich etwas, doch eine Frage brannte in meinem Kopf.

Ich blickte mich suchend um. „Wo sind die anderen?" fragte ich verwirrt und ließ meinen Blick erneut durch die Höhle schweifen. Der Raum war riesig, aber nur wir beide waren hier.

„Die sind da hinten", sagte Tierra und deutete auf den Eingang einer zweiten Höhle, die sich von der Haupthöhle abspaltete. „Ich sollte auf dich warten. Gilbert will uns etwas zeigen, das vielleicht einige unserer Fragen beantwortet."

Ich nickte und folgte ihr, als sie langsam auf die Höhle zuging, auf die sie zuvor gedeutet hatte. Meine Schritte hallten leise auf dem kalten Boden wider, und meine Gedanken kreisten um die Ungewissheit, die mich zunehmend zermürbte. Was auch immer auf uns zukam, ich hoffte, endlich Antworten zu bekommen.

Tierra trug ein gelbes Kleid mit weißen Ärmeln, das im schummrigen Licht der Höhle hell leuchtete. Sie schlüpfte durch den schmalen Eingang in die andere Höhle, und ich folgte ihr dicht auf den Fersen.

In letzter Zeit hatten wir oft versucht, andere Höhlen mit unseren Anhängern zu öffnen, und dabei festgestellt, dass einige nur von bestimmten von uns geöffnet werden konnten. Andere wiederum blieben allein Zoraida und Gilbert vorbehalten. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die beiden noch so viel mehr wussten, als sie uns erzählten...

In der neuen Höhle wartete bereits Gilbert auf uns. Der Helfer der Geheimnisvollen lächelte uns freundlich entgegen, als er sah, dass wir die Höhle betraten. Er trug, wie immer, seinen schwarzen Umhang über der Schulter und stand gebückt, da die Höhlenhöhe für den großen Mann schlichtweg zu niedrig war.

„Ihr fragt euch sicher, was es mit dem Ganzen auf sich hat. Es ist an der Zeit, dass ihr ein bisschen mehr über das erfahrt, was euch bevorsteht. Heute wird euch vieles klarer werden, und ihr werdet einige Antworten erhalten", sprach er ruhig, während sein Blick über mich und die anderen Mädchen wanderte, die sich ebenfalls in der Höhle versammelt hatten.

„Tara, da bist du ja!" rief Ara fröhlich und kam auf mich zugelaufen. Bevor ich mich versah, hatte mich das kleine Mädchen umarmt. Ich lächelte und strich ihr sanft über den Rücken, bevor sie die Umarmung wieder löste. Ara war der Ruhepol unserer Gruppe. Sie kam selbst mit der groben Art von Lavea gut klar, und ich war mir sicher, dass auch Lavea Ara gern hatte. Im Gegensatz zu uns anderen ließ sie das kleine Mädchen immer ausreden, obwohl die beiden neun Jahre trennten.

Gilbert drehte sich wortlos von uns weg und zog einen Anhänger hervor. Dieser hatte die Form einer Sternenspitze und war ein ganzes Stück größer als mein eigener Anhänger. Er drückte ihn in das Symbolfeld, das sich leicht von der Wand abhob.

Die Legende der Elemente - Das Erbe der AuserwähltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt