Er stand auf dem Balkon seiner Hotelsuite und sah auf die Menschen unter Ihm herab, die von oben alle wie Ameisen aussahen. Sie gingen alle Ihren eigenen Beschäftigungen nach und kein einziger bemerkte, dass Sie beobachtet wurden. Menschen, dachte er verächtlich, Sie können einen tatsächlich an ein Ameisennest erinnern. Ein ganzer Haufen von lästigen Käfern, die man aber genauso leicht auf einen Schlag vernichten kann. Aber schließlich brauchten Sie Ihre kleinen Arbeiter Ameisen noch. Er seufzte. Er kehrte den Menschen den Rücken zu und steuerte drinnen einen kleinen Tisch neben dem großen Ledersofa an, wo eine Karaffe voll Whisky und ein Kristalglas standen.
Er goss sich ein Glas ein und nahm einen Schluck. Nachdenklich glitt sein Blick zu dem Bild an der Wand über dem Kamin. Es zeigte Atlantissa von der Vogelperspektive. Er war extra aus Assindia angereist um ein paar Geschäfte regeln zu können. Er hatte zwar alle erforderlichen Geschäfte erfolgreich abschließen können,aber irgendetwas brachte Ihn dazu noch nicht abzureisen, wie er es gestern Abend eigentlich vorgehabt hatte. Das Gefühl war ganz plötzlich da gewesen: es hatte Ihn irgendwo hin gezogen, wie ein mächtiger zog und auf seine geschärften Sinne hatte er sich bis heute schon immer verlassen können. Nur war dieses mal etwas anders gewesen.....nur was, dass musste er noch heraus finden. Seufzend leerte er das Glas Whisky und setzte es zurück auf den Tisch ab. Er würde schon noch dahinter kommen.
****
Es gab gar keinen Zweifel daran. Es war Ihr Großvater. Der Mann, der Ihrer Familie den Vater genommen hatte. Hastig wich sie vom Fenster zurück. Hatte er sie gesehen? Nein, und wenn dann nur als schemenhafte Gestalt am Fenster. Ich ging zurück zum Sofa und setzte mich wieder. Was hatte mein Großvater mit Gallipoli zu suchen? Mein Blick fiel auf die Mappe auf dem Tisch. Ich seufzte. "Warum so deprimiert? " Bei den Worten zuckte ich zusammen und wäre beinah vom Sofa gepurzelt. Maxiem war unbemerkt rein gekommen und ließ sich neben mir nieder. "Kannst du nicht anklopfen ", murmelte ich.
" Hab ich doch!" , verteidigte sich Maxiem. "Aber du hast nicht reagiert." Er zog eine Augenbraue hoch. " Also, warum siehst du so niedergeschlagen aus?" Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. " Nichts."
Er schnaubte. "Das sieht aber nicht wie nichts aus."
" Wie geht es Katy?", wechselte ich das Thema. Jetzt zog er beide Augenbrauen hoch. Offensichtlich merkte er das ich das Thema wechseln wollte. " Gut", sagte er gedehnt, " Sie ist nur noch mal im Krankenhaus um sich noch mal durchchecken zu lassen." Ich nickte.
" Okay.....das ist gut." Wir schwiegen eine Weile, bis Maxiem fragte:"Hast du irgendwelche Fragen zur Schule oder so?"
Ich rieb mir Seufzend die Stirn. "Stimmt die Schule."
"Was stimmt denn nicht mir der Schule?"
"Was nicht mit der Schule stimmt? Na ich weiß nicht recht?!" Ich tat so als müsste ich angestrengt nach denken. "Hmm, vielleicht weil Sie die Elite Schule der Elite Schulen ist?!!" Zu meiner verärgerung fing Maxiem an zu lachen. "Was gibt es da zu lachen?" , fauchte ich.
"Du", kicherte er , "du meine Liebe." Ich zog beide Augenbrauen hoch und fragte ungläubig: "Ich? Meine Liebe?!" Ich schnappte mir eines der kleinen Sofakissen und schleuderte es nach Ihm. Lachend pflückte er es auf der Luft und warf es zurück. Leider hatte ich nicht so gute Reflexe wie er und das Kissen traf mich mitten ins Gesicht. Dabei geriet mein Gleichgewicht auseinander und ich fiel rückwärts vom Sofa runter. "Uff." Nicht gerade Damenhaft landete ich auf dem Hintern. Wäre Maxiem jetzt nicht hier, würde ich mir jetzt wahrscheinlich meinen schmerzenden Hintern reiben. Eine Hand wurde mir entgegen gereicht. "Darf ich der Dame auf helfen? " Misstrauisch beäugte ich seine Hand. "Nur wenn du aufhörst über mich zu lachen." Maxiems Gesicht nahm sofort ein ernsten Zug an, aber ich erkannte das schlemische Funkeln in seinen Augen. Dankbar legte ich meine Hand in seine und er zog mich hoch. Allerdings mit ein bisschen zu viel Schwung, denn ich knallte gegen seine Brust. Genau in dem Moment wurde die Tür aufgerissen und eine kindliche Stimme rief: "Maxiem." Hastig trat ich einem Schritt zurück und schaute zur Tür. Dort stand ein niedliches Mädchen von vielleicht 7 oder 8 Jahren mit weiß blonden Locken und rosigen Wangen. Ich schnappte nach Luft. Sie besah mich kurz mit einem finsteren Blick, bis sie sich wieder mit strahlenden Augen Maxiem zu wandte. "Maxiem, du bist nicht runter gekommen um mich zu begrüßen." Ich runzelte die Stirn. Irgendwoher kam sie mir bekannt vor. Hatte ich sie bei meiner Ankunft gesehen? Sie konnte auch nicht das Kind einer Bedinsteten sein, dafür war sie viel zu edel gekleidet. "Cassy....Cassy." Maxiem musste mich schon seit einer geraumen Zeit gerufen haben, denn er sah mich Stirnrunzelnd an. "J..ja." Stotterte ich. Er räusperte sich. "Wir wollten dir doch heute die Stadt zeigen, nicht war." Ich blinzelte ein paar mal und nickte langsam. " K..klar. Heute." Maxiems Gesicht leuchtete kurz auf, dann drehte er sich wieder zu dem kleine Mädchen um. " Tut mir wirklich leid Layla, aber wie du siehst hab ich heute keine Zeit." Die kleine warf mir einen wütenden Blick zu und rannte dann schluchzend aus dem Raum. "Oh jetzt haben wir sie zum weinen gebracht. Willst du ihr denn nicht hinterher?"
"Nein, sie ist schon immer so ne kleine Dramaqueen gewesen."
"Klingt als würdest du sie schon lange kennen."
"Eigentlich nicht. Sie hat nur irgendwie einen Narren an mir gefressen." Es klang nicht als würde er es sonderlich toll finden und ich fing an zu kichern. " Ich wusste gar nicht das du solch hingebungsvolle Verehrerinnen hast. Erwarte das aber bloß nicht von mir."
Er zog eine Schnute. "Schade und ich hatte mich schon so darauf eingestellt. " Wir lachten beide. "Na komm. Lass uns deine Jacke holen." Verwirrt sah ich ihn an. "Wofür?" Er grinste breit. "Na für einem wundervollen Nachmittag mit meiner Wenigkeit und einer wundervollen Sight seeing Tour. Und danach lad ich dich zum besten Eis ein, dass du jemals gegessen hast. Außerdem wollen wir mich doch nicht als Lügner darstellen." Jetzt grinste ich auch und sagte in einem genauso feierlichen Tonfall wie er. " Wie könnte ich so einem Angebot widerstehen. " Vielleicht war mei erster Eindruck von Maxiem, dass er ein unsensiebler Kerl ist (nach dem Streit in der Cafeteria hatte ich keine so hohe Meinung von ihm und habe Ihn danach eigentlich total ignoriert ) total falsch.
****
"Verzeihung Sir. Aber da vorne hat es wohl einen Unfall gegeben."
Er seufzte.
"Da kann man wohl nichts machen", sagte er kühl.
Am Mittag war ein Anruf von seinem Vater gekommen , der Ihn bat ein Paket bei dem Wasser-Meister namens Gallipoli vorbei zu bringen. Er seufzte abermals, war er doch enttäuscht, dass dieses Gefühl nicht wieder "aufgetaucht " war. Gelangweilt sah er aus dem Fenster und sah dem regen treibe draußen zu. Sie standen direkt neben der Meile, wie die Bewohner Atlantissa es nannten, und die mit lauter Wasserstraßen mit einander verbunden waren. Kunstvoll geschmiedet Brücken dienten dazu die Wasserstraßen zu überqueren. Hauptsächlich wohl für Nicht-Elementare. Ein Geschäft nach dem nächsten , so weit das Auge reichte, machte diese Straße wohl so beliebt, dachte er im Stillen. Vor einem stand eine besonders lange Schlange an und ,wie er leicht amüsiert festellte, handelte es sich bei dem Geschäft um einen Eisladen. Er konnte darüber nur den Kopf schütteln. Was konnte an Eis schon so besonders sein, als...Seine Aufmerksamkeit wurde von einer jungen Frau angezogen ,die vielleicht ein oder zwei Jahre jünger war als er , und gerade Freude strahlend aus eben diesem Eisladen heraus kam mit einem Eis.
Sie schlenderte Richtung einer der Brücken und lehnte sich gegen das Geländer. Sie schien wohl auf jemanden zu warten. Er presste ärgerlich die Lippen zusammen, weil sie sich mit dem Rücken zu Ihm daran gelehnt hatte. Aber er wollte ihr Gesicht sehen. Zugegeben es war ein hübscher Rücken, mit schmalen Schultern und einer Mahagoni farbenden Locken Pracht die sich über Ihren Rücken ergoss...er biss die Zähne zusammen. Da! Eine Gruppe von Kindern kletterten entlang des Geländer an dem sie lehnte und sie wechselte auf die andere Seiten, sagte aber vorher noch was zu den Kindern was diese mit einem braven nicken entgegen nahmen. Er hielt die Luft an. Sie hatte ein schmales Gesicht mit , von dem kühle Wind, rote Wangen. Elementare hatten geschärfte Sinne und er konnte ihre schmale Nase erkennen. Ihre großen grauen Augen die einen in Ihren Bann zu ziehen schienen und Ihren weichen Mund, der gerade zu zum küssen... Er nahm einen tiefen Atemzug . Jetzt war aber genug. Sie war schließlich nicht das erste hübsche Mädchen das Ihm über den Weg lief! Viele hatten Ihm schon avancen gemacht. Und dabei reichte schon allein sein Aussehen aus , dass die Frauen Ihm nachliefen. Und doch wusste er, dieses Gesicht würde Ihm im Gedächtnis bleiben, wie eingebrannt. Er ballte die Händen zu Fäusten, als sich der Wagen mit einem Ruck in Bewegung setzte. Er zwang sich nicht zurück zu sehen, wollte nicht zurück sehen. Doch gerade als sie in die nähste Straße abbogen, reskierte er doch noch einen Blick zurück. Aber das Mädchen war verschwunden.
So etwas wie Enttäuschung machte sich in Ihm breit, er unterdrückte das Gefühl aber gleich wieder. Kurz entschlossen zog er sein Handy heraus und wählte die Nummer seines Piloten. "Machen Sie die Maschine für heute Abend Start klar", lauteten seine knappen Anweisungen, bevor er auflegte. Noch heute Nacht würde er zurück nach Assindia fliegen.
DU LIEST GERADE
The first element
Fantasy"Elementare regieren die Welt! " In dieser Welt lebt die Siebzehn jährige Cassandra. Als eine nicht Elementar hat sie es zwar manchmal ziemlich schwer im Leben, doch sie liebt ihr durch und durch normales Leben. Nie hätte sie sich träumen lassen, da...