Warm. Es hatte sich warm angefühlt. Als meine Klamotten plötzlich Feuer gefangen hatten, hatte ich das schlimmste befürchtet. Statt aus wer weiß wie vielen Metern in den Tod zu stürzen, war ich zum Schluss gekommen, dass ich wohl stattdessen bei lebendigem Leib verbrennen würde.
Ich hatte mich geirrt. Die Flammen hatten mich zwar berührt, aber statt mich zu verbrennen, hatten sie mich in eine warme Umarmung gehüllt. Die Art von wärme, die man sonst nur von zu Hause kannte. Zu Hause, dort, wo Mama und Liam wohl noch immer glaubten, ich hätte lediglich die Schule gewechselt.
"Sie stehen dir, meine Flammen." Ich konnte gar nicht anfangen zu beschreiben, wie falsch die Gefühle waren, die er mit diesen Worten und mit seiner Stimme in mir entfacht hatte. Natürlich hatte er mich danach wieder ignoriert. So kalt wie eh und je, trotz seines Elementes. Was nicht hieß, dass ich mich ebenso kalt stellen konnte wie er. In mir brodelte es und das, obwohl mir gerade die Luftzufuhr abgedrückt wurde.
Um meine prekäre Situation zu beschreiben, bräuchte es nicht lange. Nach einem kurzen Check Up von anwesenden Heiler, wurden wir, also die anwesenden Halb-elementare, hinausgebeten, um mit dem Ratspräsidenten ein ruhiges Wort zu haben. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie damit gemeint haben könnten, Ignis würde ihn sicher nicht sagen, dass er mir das Leben gerettet (die Erkenntnis müsste überhaupt erst mal bei mir richtig sacken) und deshalb seine Ratskollegen in Gefahr gebracht hatte.
Doch, kaum, dass wir den Raum verlassen hatten, ich gedanklich in einem Konflikt, Ignis gleichzeitig als Feind und Lebensretter zu betrachten, da wurde ich schon hart zur Seite geschleudert.
Kans Arm war so schnell vorgeschnellt, dass ich ihn unmöglich hätte kommen sehen können. Seine Finger plötzlich um meinem Hals, mit gerade genug Druck, dass ich seine Intention klar und deutlich verstehen konnte. Eine Drohung, die er mit seinen Worten in Stein haute: " Hast du eigentlich auch nur die geringste Ahnung, wie sehr du uns blamiert hast! Deiner Herkunft zum Trotz, solltest du wenigstens an Mindestmaß an Manieren besitzen, verstanden?" Speichetropfen regneten auf mein Gesicht nieder.
In meinen Knochen saß immer noch der Schock, von meiner ersten Nahtod Erfahrung , wie reagierte man also auf seine Zweite.
Als ich keine Reaktion von mir gab, mein Gehirn brauchte noch ein bisschen, um zu registrieren, dass ich gerade wirklich körperlich bedroht wurde, drückten seine Finger bereits stärker zu.
Stärker, als eine einfache Drohung gerechtfertigt hätte. Mit jedem weiteren Milimeter, den mir Kan zudrückte, konnte ich die Veränderung in seinem Gesicht sehen. Eine fast schon... perverse Freude strahlte aus jeder Pore seines Körpers und der Stille Riese machte mir auf einmal mehr Angst, als die Kreaturen aus dem Meer, die mich beinahe zerfleischt hätten. Wie hieß es noch gleich, Stille Wasser sind tief.
Ich neigte den Kopf soweit ich konnte, endlich imstande, eine Regung von mir zu geben, aber Kans Finger lösten sich nicht. Sie drückten zwar nicht mehr weiter, aber seine Hand verharrte an Ort und Stelle, seine Augen hypnotisch darauf gerichtet. Ich hatte das Gefühl, direkt auf einen verschlingenden Erdrutsch zuzusteuern, statt in die Entgegengesetzte Richtung davor zu fliehen.
Von irgendwoher konnte ich Saphfire Lachen hören. Und plötzlich war da Jade, die mir Ignis Jacke von den Schultern riss. Die Kälte, die jetzt meine nackte Haut streifte, ließ mich nach Luft schnappen, nur, dass ich nicht mehr genügend Luft dafür übrig hatte. Ein quälender Husten brach schwach aus mir hervor.
"Dass sollte langsam reichen und ihr eine Lehre sein, uns nicht zu widersprechen." Saphfire trat, mit der Jacke über den Arm drapiert, neben Kan in mein Blickfeld und lächelte mich kalt an.
Einen Moment lang glaubte ich fast, Cima in ihr zu sehen, wenn sie nicht gerade Ignis Jacke streicheln würde, als wäre sie ein kostbarer, unbezahlbarer Schatz. Der Anblick störte mich. Meine bis jetzt schlaff hängenden Arme, griffen nach Kans Hand.
Der Anblick... reizte mich wirklich. Und zwar so sehr, wie mich selten etwas gereizt hatte. Etwas in mir, fing an zu brodeln. Stieg höher, so hoch, dass ich das Gefühl hatte, vielleicht noch platzen zu müssen.
In dem Moment, als meine freie Hand Kans Haut berührte, meine Augen immer noch fest auf die Jacke gerichet, geschah plötzlich alles gleichzeitg. Der Druck in mir entlud sich mit einem einzigen, befreienden Ausatmen, Jade stolperte heftig zurück, als habe sie einen Geist gesehen, beraubt jeglicher Farbe im Gesicht und Kan...Kan schien eine Art Kurzschluss erlitten zu haben.
Mit einem Rums berührten meine Füße wieder den Boden und Kan lag auf einmal in einer Art embryonalen Stellung vor mir.
"Was...", krächzte Jade stockend, beunruhigende verstört. Saphire glitt die Jacke aus der Hand, die fast schon friedlich neben Kan zu Boden glitt. In meinem inneren pulsierte es fröhlich weiter, auch wenn ich nicht mehr der Drang verspürte, unter dem Druck zu platzen."Was hast du gemacht!", schrie Saphire auf. Erschrocken stolperte ich zurück. Irgendetwas war gerade meiner Kontrolle entglitten und ich hatte die dringende Befürchtung, dass es nicht bei dem einem Mal bleiben würde. Nicht, wenn nach dem pulsieren ging, welches langsam mit dem Pulsschlag meines Herzens verschmolz.
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The first element
Fantasy"Elementare regieren die Welt! " In dieser Welt lebt die Siebzehn jährige Cassandra. Als eine nicht Elementar hat sie es zwar manchmal ziemlich schwer im Leben, doch sie liebt ihr durch und durch normales Leben. Nie hätte sie sich träumen lassen, da...