Der Tag, der alles veränderte

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"Aryll", sagte ihre Mutter, als sie ihr Zimmer betrat. Diese nahm die Kopfhörer ab und sah zur Zimmertür. "Wir fahren morgen früh nach Wisconsin." "Zu Tante Ily und Onkel Greg?" Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ihr war bewusst, dass sie wieder schlecht über sie reden würden. Ihre Mutter nickte. "Sei bitte um halb 9 fertig." Aryll sah sie fragend an. "Was? Ich soll mitkommen?" "Liebling, ich weiß, dass du sie nicht sonderlich leiden kannst, aber...sie haben dich seit über einem Jahr nicht mehr gesehen." "Ja, und das hat auch einen guten Grund, wie du weißt." "Liebling, sie haben sich nur Sorgen um dich gemacht. So wie alle anderen auch..." Aryll seufzte. "Du kannst Alice fragen, ob sie dich begleiten will. Aber tu mir bitte einfach den Gefallen und komm mit." Aryll seufzte. "Ist gut." Sie würde Alice nicht mitnehmen, da sie ihr ein ganzes Wochenende unter Menschen nicht antun wollte. Auch wenn Alice sich zusammenreißen konnte - zu viel Zeit ohne Abstand könnte problematisch werden. 

"Alice sagte, sie hat leider keine Zeit." "Schade." "Ich muss aber noch kurz zu ihr wegen des Referats. Bin in ein paar Stunden zurück." "Soll ich dich fahren?" "Ist nicht nötig." Schon schwang sie sich auf ihr Fahrrad und fuhr los. Zwei Straßen weiter wartete schon Jasper auf sie. "Du musst dich nicht bei mir abmelden", scherzte Jasper. "Ich weiß. Trotzdem wollte ich dir bescheid geben, dass ich bis Montag nicht da bin." Er küsste sie. 

Aryll schlief diese Nacht kaum. Sie hatte Angst vor dem Wiedersehen mit den besagten Verwandten. Denn diese hatten sich schon oft hinter ihrem Rücken negativ über sie ausgelassen. Sie erinnerte sich an Gespräche, die sie zwischen ihnen und ihren Eltern belauscht hatte. "Wollt ihr sie nicht endlich einweisen lassen?" "Wäre es nicht besser für sie in einer Anstalt unterzukommen? Nur, bis es ihr besser geht?" "Ihr könnt das nicht ernst meinen? Sie ist eine Bedrohung für sich selbst...und andere..."

Verschlafen packte sie ihren Rucksack und setzte sich dann ins Auto. Aryll hatte nicht sonderlich Lust sich zu unterhalten, deswegen kramte sie ihre Kopfhörer hervor und hörte Musik. Ihre Eltern verstanden das. "Lass sie. Wir können noch früh genug mit ihr darüber sprechen", meinte ihr Vater und startete den Wagen. 

Eine Stunde später riss Aryll die Augen auf, als sie das unsanfte Ausweichmanöver fühlte und das Quietschen der Reifen hörte. So schnell konnte sie nicht mal realisieren, was passierte, da überschlug sich das Auto schon mehrmals. Alles was sie tun konnte war, sich zu ducken und die Arme schützend über dem Kopf zusammenschlagen. Selbst durch die Musik konnte sie die Schreie ihrer Mutter hören, bevor sie durch den Knall gegen die Scheibe das Bewusstsein verlor. 

Eine Stunde zuvor:

Alice riss die Tür zu Carlisles Arbeitszimmer auf. Kreidebleich mit panischem Gesichtsausdruck sah sie ihn an. "Was hast du gesehen?", fragte er sofort und ließ alles stehen und liegen. Er setzte sich mit ihr auf die Couch. Alice fand keine Worte. "Alice. Bitte. Du musst mir sagen, was du gesehen hast, damit ich dir helfen kann." Alice schluckte und atmete tief durch. "Aryll...Aryll wird..." Sofort stand Jasper neben ihnen. "Was ist mit Aryll?!", fragte er sofort - seine Stimme eine Mischung aus Wut, Verzweiflung, Angst und Unsicherheit. "Sie...Ich hab gesehen...Ich hab gesehen, dass sie einen...einen Unfall hat..." "Was?!", fragten Jasper und Carlisle gleichzeitig geschockt. Alice nickte. "Es war alles so schnell und verschwommen." "Du hast also einen Autounfall gesehen?", fragte Carlisle ruhig. Er wusste, dass es nicht helfen würde panisch auf Alice einzureden. Diese nickte. Auch wenn Jasper etwas sagen wollte, hielt Carlisle ihn zurück. Sie mussten vorsichtig an die Sache rangehen. Zu viel Aufregung würde ihre Kräfte blockieren. "Und konntest du noch mehr sehen?" Alice atmete tief durch. "Ich versuche es die ganze Zeit, aber...aber jedes Mal sehe ich etwas anderes." Carlisle schluckte. "Weißt du, wo der Unfall stattfinden wird?", fragte Jasper. "Gib mir eine Karte", verlangte sie. 

Alice konzentrierte sich und zeichnete dann Linien und Kreise ein. "Näher kann ich die Gegend nicht eingrenzen." Jasper sah auf die Karte. "Ich fahr dort hin." "Jasper, warte...", sagte Carlisle und hielt ihn zurück. Er versuchte ihn zurückzuhalten. "Ich werde meine Freundin nicht sterben lassen...Nicht, wenn ich etwas tun kann, um es zu verhindern." Mit diesen Worten riss er sich los. Carlisle lief ihm hinterher. 

"Jasper. Du weißt genau, dass du sie nur noch mehr in Gefahr bringen würdest!" Jasper hatte den Motor schon gestartet und war kurz davor gewesen loszufahren. Doch die Worte von Carlisle waren noch rechtzeitig zu ihm durchgedrungen. "Ich weiß, dass du sie unbedingt retten willst, aber bei so einer gewaltigen Menge an Blut wirst du die Kontrolle verlieren." Jasper seufzte und stellte dann den Motor ab. Verzweifelt schlug er auf das Lenkrad. "Verdammt..." Er stieg aus und schmiss Carlisle die Schlüssel zu. "Versprich mir, dass du alles tun wirst, um sie zu retten." "Jasper..." "Du hast es schon oft getan. Du kannst es dieses Mal auch tun...für mich...und für Alice..." Carlisle seufzte und setzte sich dann in Jaspers Auto. "Du weißt, dass ich so ein Versprechen nicht gebe. Aber ich werde sehen, was ich tun kann..." Dann fuhr er los. 

Bis(s) zum Schluss - Twilight FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt