Vampire

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Alice und Edward gingen voran, Aryll folgte ihnen und Jasper bildete das Schlusslicht. Er schloss die Haustür. Aryll drehte sich um, als sie das Geräusch hörte. „Jetzt sitz ich fest", dachte sie. „Alles ist gut", sagte Alice und die vier gingen ins Wohnzimmer.

Carlisle, Esme, Rosalie und Emmet sahen sie an – besonders Aryll. Rosalie schluckte, denn der Blutgeruch war beinahe unerträglich. Nun traf sie das erste Mal auf den Menschen, dem sie das ganze Chaos zu verdanken hatten. Carlisle sah Emmet an. „Passt auf, dass sie sich unter Kontrolle hat", wollte er ihm damit sagen. Dieser nickte. Edward stellte sich zusätzlich noch zu ihnen.

Alice und Jasper blieben stehen – Aryll zwischen ihnen. Alle sahen gespannt auf Aryll, die kurz davor war vor Angst umzufallen. „Setz dich", sagte Esme freundlich und reichte ihr ein Glas Wasser. Aryll nickte dankend und setzte sich auf die Couch. Jasper und Alice standen neben ihr.

Carlisle räusperte sich. Er war der Anführer des Zirkels, weswegen er dieses Gespräch übernehmen würde. „Ich denke, du weißt, wieso du hier bist?", sagte er. Er versuchte keine Emotion in seiner Stimme zu zeigen. Er wollte Aryll nicht noch mehr verunsichern. Aryll nickte leicht. „I..ich hab keine Ahnung, was es mit dem Foto auf sich hat aber...i...ich wollte euch damit nicht verärgern. Wenn ich das getan habe, dann entschuldige ich mich natürlich und...Keine Ahnung......Ich wollte nicht in euren Leben rumschnüffeln, ich..." Aryll sprach stotternd und schnell. Ihre Panik war unüberhörbar. "Niemand macht dir irgendwelche Vorwürfe wegen irgendwas", versuchte Esme sie zu beruhigen. "Warum bin ich dann hier?", fragte Aryll. In ihrer Stimme war deutlich erkennbar, dass sie versuchte zu verstehen, was vor sich ging.

"Wir müssen sicherstellen, dass du es niemanden erzählen wirst", sagte Carlisle. „Wem was erzählen? Das mit dem Foto? Wieso sollte ich? Wieso ist das Foto so wichtig?" Er beantwortete ihr ihre Frage nicht, sondern sagte stattdessen: "Du weißt, dass wir keine gewöhnliche Familie sind. Du weißt, dass unsere Sozialen Medien erst vor ein paar Jahren aufgetaucht sind. Und dennoch hast du Spuren von uns gefunden: Abschlüsse von Unis, Erwähnungen in Fotos. All diese Dinge. Und du kannst es dir nicht erklären, weil es keinen Sinn macht...Genauso wie das Foto." Woher wusste er das alles? Woher wusste er, was sie alles gefunden hatte? Sie hatte doch extra einen VPN benutzt und sämtliche Spuren verwischt.

Aryll sagte nichts. Sie sah ihn nur an. Nicht mehr nur verängstigt– sondern auch fragend, fordernd. Sie wollte das Rätsel lösen, die Wahrheit kennen. Nie Neugierde überwog die Angst.

"Es gibt jetzt genau 2 Möglichkeiten", begann er, „Die Erste ist, wir weihen dich in unser Geheimnis ein. Es wird sich alles, aber gleichzeitig auch nichts, ändern." Er machte eine kurze Pause. „Die zweite Möglichkeit ist, wir vergessen, dass dieses Gespräch stattgefunden hat. Du gehst nach Hause und tust für dein restliches Leben so, als hättest du dieses Foto und die Ungereimtheiten nie gefunden. Jedoch würdest du uns nie wieder sehen." Er atmete tief durch und sah sie streng an. "Egal für welche du dich entscheidest, die Bedingungen sind die gleichen: Du darfst niemals jemanden davon erzählen. Unter keinen Umständen. Nicht deinen Eltern. Nicht Dr. Norton. Keine Menschenseele darf erfahren, dass du diese Dinge rausgefunden hast. Das ist für dich und für uns entscheidend. Hast du das verstanden?"

Aryll brauchte eine Minute. Ihr Kopf war voll und gleichzeitig leer. Sie verstand nicht, was vor sich ging. Sie wusste nur, dass was auch immer die Cullens zu verbergen hatten: Es würde deren und ihr Leben in Gefahr bringen, wenn jemand davon wusste. Aryll schluckte. „Kann ich mit so einer Bürde überhaupt zurechtkommen?" fragte sie sich. Sie atmete tief durch. „Doch ich habe keine andere Wahl. Sie werden mich nicht gehen lassen, ohne eine Zustimmung." Aryll sah Carlisle entschlossen an. „Ich habe verstanden." Carlisle sah Edward an. Dieser nickte. Damit sagte er ihm, dass ihre Gedanken mit ihrer Antwort übereinstimmten. „Solange niemand davon weiß, bist du in Sicherheit. Gibst du das Geheimnis preis, kann ich dafür nicht mehr garantieren", sagte Carlisle zu ihr. Aryll nickte. Sie verstand, dass es keine Drohung war, sondern eine Warnung. „Deine Entscheidung..."

Bis(s) zum Schluss - Twilight FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt