Der Umzug

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Forks

Bis vor einem Monat hatte Aryll den Namen noch nie gehört. Nun würde es ihr neues Zuhause sein. Forks war eine Kleinstadt mitten im Nirgendwo. Im Gegensatz zu Miami war Forks kalt und düster. Ihr Haus grenzte an ein kleines Waldstück. Generell war Forks umgeben von Wäldern. Früher hatte Aryll direkt am Meer gewohnt. Sie hatte sich immer vorgestellt, wie es sein würde, sich von den Wellen davontragen zu lassen. Nun konnte sie das nicht mehr. Das Einzige, was sie hier konnte, war, auf einen Baum zu klettern und hinunterzuspringen – aber davor hätte sie zu viel Angst.

Aryll hatte glatte blonde Haare, welche ihr bis knapp über die Schultern gingen. Sie trug meist etwas Makeup, um ihre Schlaflosigkeit zu überdecken. Denn Aryll schlief nicht besonders gut. Generell machte Aryll nicht viel. Nach der Schule kehrt sie immer direkt nach Hause zurück, verschanzt sich in ihrem Zimmer und wartet, bis der nächste Tag losgeht. Sie aß nicht viel, hatte wenig Freude an Aktivitäten und traf sich mit niemanden. Das war ein Grund, wieso ihre Eltern beschlossen, hatten diesen Neuanfang durchzuziehen. Sie wollten, dass Aryll wieder Freude am Leben hatte und nicht einfach nur dahinvegetierte. Dafür musste sie 51 Stunden von ihrem alten Leben entfernt sein. Über 5000 Kilometer waren sie weggezogen, um ihrer Tochter zu helfen.

„Aryll, kommt du? Der Direktor will sich vor dem Unterricht mit dir unterhalten, deswegen müssen wir ein wenig früher dort sein, weißt du noch?", schrie ihre Mutter von der Küche. Aryll seufzte. „Ich hab ja keine andere Wahl, oder?", murmelte sie und stand auf. Sie schnappte sich ihren Rucksack, warf einen langen, unsicheren Blick in den Spiegel und überprüfte ihr Aussehen. „Es wird schon gut gehen. Niemand kennt dich." Sie atmete tief durch und schloss dann ihre Tür.

Ihre Mutter parkte vor dem Eingang. „Bist du okay?", fragte sie vorsichtig. Aryll nickte leicht. Sie war schon in Gedanken komplett woanders. „Ruf an, wenn etwas sein sollte. Ich bin sofort da, falls du mich brauchen solltest." „Danke Mum." „Wir sehen uns heute Abend. Gib Bescheid, falls es später wird." Sie hatte die Hoffnung, Aryll würde Anschluss finden. Aryll seufzte, weil sie wusste, was sich ihre Mutter für sie wünschte. „Ist gut." Schnell stieg sie aus.

„Du musst Aryll White sein", begrüßte ein Mann sie. Aryll nickte zögernd. „Ich bin der Direktor dieser Schule und wollte dich direkt persönlich willkommen heißen." Aryll schüttelte ihm die Hand. Er ging voran in das Gebäude. „Deine Eltern haben mich in deine Vergangenheit eingeweiht. Sei versichert, dass es so etwas an meiner Schule nicht gibt. Mobbing oder gar Gewalt gegen andere wird hier nicht toleriert." Aryll nickt nur leicht. Das hatte der Direktor ihrer letzten Schule auch versprochen. „Wissen alle Bescheid?", fragte sie leise. „Nein. Deine Eltern haben nur mit einigen deiner Lehrer gesprochen und sie informiert. Allen anderen, so auch deinen Klassenkameraden, wurde nur gesagt, dass eine neue Schülerin auf die Schule wechseln wird. Wie viel du ihnen von deiner Vergangenheit erzählst, ist deine Sache." Aryll atmete erleichtert aus. Etwas, das anders war als zuvor. Etwas, das ihr Hoffnung gab. Hoffnung, auf einen richtigen Neustart.

In seinem Büro angekommen, reichte er ihr einen Ordner. „Hier ist dein Stundenplan und Formulare, Hausordnung und sonstiges. Jemand aus seiner Klasse soll dir helfen alles durchzugehen und auszufüllen. Ich habe bereits eine Schülerin gebeten dich abzuholen und herumzuführen – ich hoffe, das ist okay für dich..." Er sah sie besorgt an. Aryll versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Langsam nickte sie. „Nicht nervös werden. Alles ist okay", sprach sie sich gut zu. Es klopfte an der Tür und Aryll zuckte leicht zusammen.

Ein Mädchen mit kurzen, braunen Haaren betrat den Raum. Ihre Augen waren eigenartig gelb, aber Aryll zwang sich nicht zu lange hinzustarren. „Starren ist unhöflich Aryll", sagte sie sich. „Aryll, das ist Alice Cullen. Sie wird dir helfen dich zurechtzufinden." „Freut mich dich kennenzulernen", meinte Alice und streckte ihr freundlich die Hand entgegen. Aryll sagte nichts und schüttelte ihre Hand.

Bis(s) zum Schluss - Twilight FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt