Eine halbe Stunde später:
Nachdem sich Jasper unbemerkt aus dem Zimmer und Krankenhaus geschlichen hatte, machte er sich auf den Weg nach Hause. Zuvor legte er aber noch einen kleinen Zwischenstopp im Wald ein, um etwas Blut zu trinken. „Ich hab das Gefühl durch die Situation grade mehrere Liter rausgeschwitzt zu haben", dachte er, während er einen Wolf überwältigte und das Blut trank.
Zuhause wartete Carlisle schon im Wohnzimmer auf ihn. „Du warst ganz schön lange weg." „Es hat auch ganz schön lange gedauert, um den richtigen Moment zu erwischen, unbemerkt rein und wieder rauszukommen." „Dich hat doch hoffentlich niemand gesehen, oder?" „Natürlich nicht. Ich bin ein Profi, was das angeht."
„Du wirkst glücklich." Jasper versuchte seine Anspannung zu verstecken. Denn er wusste, auf was das Gespräch hinauslaufen würde – und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte sich nicht vor Carlisle für seine Gefühle rechtfertigen müssen – noch nicht. Erst wollte er das ganze noch ein wenig genießen, bevor ihn die Realität einholen und ihm der Ernst der Lage bewusst werden würde.
„Aryll geht es gut. Ist das nicht Grund genug, um gut drauf zu sein? Ich hatte befürchtet, ihr Zustand könnte drastisch sein. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde", sagte er. Carlisle seufzte und löste seine verschränkten Arme. „Du warst immer schon ein schlechter Lügner."
Jasper seufzte. „Also führen wir das Gespräch doch jetzt schon", murmelte er leise und fuhr sich durch die Haare. „Was willst du hören Carlisle? Dass ich so glücklich bin, weil ich Aryll besucht habe. Weil sie lebt und mir nicht von diesen Monstern genommen wurde?" „Du hast dich in einen Menschen verliebt..." Jasper sagte nichts. Er wusste, dass Carlisle sauer war. „Du hast zugelassen, dass genau das passiert, wovor ich euch immer gewarnt habe. Dich, deine Schwester und deinen Bruder. Ich habe euch so oft gesagt, dass es gefährlich sein könnte, in die High-School zu gehen und unter Leuten zu sein...Und du von allen hast immer gesagt: ‚Mach dir keine Sorgen Carlisle. Ich werde mich schon nicht Hals über Kopf verlieben.'"
„Ich weiß", antwortete er wütender. „Denkst du, ich hätte nicht versucht es zu verhindern? Nicht versucht auf Abstand zu gehen und meine Gefühle zu unterdrücken. Ich bin ihr wochenlang aus dem Weg gegangen, damit ich verdrängen kann, was ich fühle...Und es hat alles nichts gebracht. Weil sie mich nur einmal mit diesen Augen ansehen muss. Verdammt, dann vergesse ich alles. Wer und was ich bin. Was sie ist. Was wir nicht sein können...Oh, glaub mir Carlisle, ich habe über all das so oft nachgedacht. Ich habe so oft in meinem Zimmer gesessen und habe mich und meine Existenz verflucht, weil ich genau weiß, dass ich nicht so fühlen sollte – nicht so fühlen darf."
„Hast du es ihr gesagt?" Jasper schlug aus Frust gegen die Wand. „Ja verdammt. Und ich weiß nicht, was ich tun soll...Ich kann sie nicht aufgeben, aber..." Carlisle legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Genau so ging es mir bei Esme auch..." Jasper seufzte. „Ich...ich weiß, dass es falsch ist, aber...ich will sie und...und sie will mich." Carlisle atmete tief durch. Er glaubte nicht, was er gleich sagen würde...
„Wir finden eine Lösung."
Jasper sah ihn ungläubig und überrascht an. „Du reißt mir nicht den Kopf ab?" „Natürlich nicht." Er ging wieder einen Schritt zurück. „Ehrlich gesagt wusste ich, dass dieses Gespräch irgendwann kommen würde. Ich wusste nur nicht, dass wir es genau an dem Tag führen, an dem sie von einer Klippe gesprungen ist." „Ich auch nicht." „Hat sie mit dir drüber geredet?" „Nicht viel." „Okay." Carlisle hatte akzeptiert, dass er sie wohl selbst konfrontieren musste, wenn er Antworten haben wollte. „Ich werd jetzt raufgehen. Ich muss über vieles nachdenken...", meinte Japser und steuerte auf die Treppe zu.
„Ich will nur, dass eins vorneweg klar ist", sagte Carlisle streng und Jasper drehte sich noch einmal zu ihm um. „Die Werwölfe sind sowieso sehr misstrauisch, was die Situation angeht. Gib ihnen nicht noch einen Grund mehr, uns töten zu wollen..." „Was meinst du?" „Du weißt genau, was ich dir damit sagen will. Reiß dich zusammen." „Du denkst, ich will sie verwandeln?" „Nein. Aber manchmal nehmen deine Gefühle überhand und dann vergisst du dich und die Konsequenzen. Nur dieses Mal, darf das unter keinen Umständen passieren. Sam würde uns sofort den Krieg anzetteln. Und über die Volturi will ich nicht mal nachdenken." Jasper schluckte. „Ich sag es nochmal: Keine Verwandlung. Egal, was passiert. Egal, wie sehr sie darum bittet. Es wäre zu riskant. Für sie und für uns." Jasper nickte einsichtig.
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Bis(s) zum Schluss - Twilight FanFiction
FanfictionAryll ist 17 Jahre alt als ihre Eltern mit ihr nach Forks ziehen. Zuerst fällt es ihr schwer dem etwas schrägem Mädchen Alice und ihren Adoptivgeschwistern zu vertrauen, doch nach einiger Zeit werden die beiden gute Freundinnen. Was Aryll jedoch nic...