Jasper blieb noch einige Zeit vor Arylls Haus stehen. Erst als er das Licht in ihrem Zimmer angehen sah, startete er den Motor. Er sah Aryll, die gedankenversunken aus dem Fenster sah. Sie blickte in die Ferne, also bemerkte sie nicht, dass er noch dort war. Er musste lächeln. Dann aber riss er sich aus seinen Gedanken und fuhr los.
Während der Fahrt dachte er über ihre Gefühle nach. Seine Gabe war es, Gefühle zu fühlen und zu manipulieren. Ihm war nicht entgangen, dass sich ihre Gefühle jedes Mal geändert hatten, wenn er sie angesehen hatte – oder als er angeboten hatte sie nach Hause zu fahren. Auch während des Gesprächs hatten sich ihre Gefühle immer wieder in eine bestimmte Richtung geändert.
Bevor er das Auto verließ und reinging, atmete er tief durch. Er überlegte, was er nun tun sollte – oder ob es überhaupt etwas gab, dass er tun konnte.
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Auch wenn sie schlecht geschlafen hatte, erschien Aryll den nächsten Morgen pünktlich in der Schule. „Hier" sagte Alice und reichte ihr ein paar Zettel. "Ich war so frei und hab deinen Teil der Präsentation schon ausgearbeitet." "Danke. Das wäre aber nicht nötig gewesen", sagte diese. "Ich weiß, aber so kannst du dich voll und ganz auf die Prüfungsvorbereitung konzentrieren." "Stimmt ja, die Prüfung am Donnerstag." "Du kannst gern heute mitkommen und wir können gemeinsam lernen."
Aryll zuckte zusammen. Die Erinnerungen an den gestrigen Ausflug zum Haus der Cullens schossen ihr durch den Kopf. Sie versuchte sich wieder zu beruhigen. "Gern." Aryll beschloss so zu tun, als wäre der gestrige Tag ganz normal gewesen. So, als wäre so ein Geheimnis zu erfahren nichts Besonderes. Denn Aryll hatte Angst, es könnte ihre Freundschaft beeinträchtigen, wenn sie nicht über den Schock hinwegkommen würde.
"Und, alles okay bei dir?", fragte Alice sie, als sie sich ins Auto setzten. "Klar. Ich hab die Nacht drüber geschlafen und es is alles okay", sagte Aryll, obwohl es zum Teil gelogen war. Dass sie gestern lange nicht einschlafen konnte, erzählte sie den dreien nicht. Sowohl Jasper, als auch Alice merkten sehr wohl, dass Aryll nicht wirklich über den gestrigen Tag reden wollte. Deswegen würden sie es von sich aus vorerst nicht mehr ansprechen.
Als sie angekommen waren, warteten schon Carlisle und Esme. Esme hatte lange auf Carlisle eingeredet, um ihn dazu zu bringen, sich noch einmal bei Aryll zu entschuldigen. Sie wollte nicht, dass diese zu sehr Angst vor ihnen hatte und sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlte. Als sie ihn sah, blieb sie kurz wie angewurzelt stehen. Sie wusste nicht, was an Carlisle ihr am Meisten Angst machte: Das er ein Arzt war, ein Vampir oder das Familienoberhaupt der Cullens.
"Aryll, es freut mich dich zu sehen", sagte er. Aryll nickte nur. Bei Edward, Jasper und Alice war es eine Sache, aber mit Carlisle und Esme musste sie erst warm werden. "Wir haben dich gestern ziemlich erschreckt und verunsichert. Im Namen meiner Familie möchte ich mich nochmal bei dir dafür entschuldigen. Es war nie unsere Absicht dir Angst zu machen." "Schon okay", zwang sie sich zu sagen. Dann gingen Alice und Jasper mit ihr nach oben.
"Du musst keine Angst vor Carlisle haben", sagte Alice, als sie ihre Zimmertür geschlossen hatte. "Er ist tut strenger, als er in Wirklichkeit ist. Er will uns nur beschützen, deswegen handelt er so, wie er handelt." Aryll nickte. Gedankenversunken blätterte sie in ihrem Buch herum. "Er muss sich nur daran gewöhnen, dass ein Mensch im Haus ist, vor dem er die Wahrheit nicht verstecken muss – genau wie wir anderen." So sehr Aryll es auch versuchte, sie konnte sich nicht auf das Buch konzentrieren. Immerhin schwirrten ihr noch tausend Fragen durch den Kopf. Und jetzt, wo sie nicht mehr in der Schule waren, konnte sie Alice diese endlich stellen. „Und jetzt stell deine Fragen...Ich weiß doch, dass sie dir schon auf der Zunge brennen...", sagte sie und grinste.
"Wie lange bist du schon ein Vampir?" "Ich wurde 1920 verwandelt. Damals war ich 19 Jahre alt." "Bedeutet, du bist circa 100?" Alice nickte. "Im Leben eines Vampirs ist das jung." "Das kann ich mir vorstellen." "Carlisle zum Beispiel wurde 1640 geboren." "1640?", wiederholte Aryll. Alice nickte. "380 Jahre..." Alice nickte erneut. "Er hat schon so viel gesehen und so viel erlebt..." "Und hat er immer schon auf...menschliches Blut verzichtet?" Alice nickte. "Carlisle war der erste Vampir, der darauf verzichtet hat. Außer bei Verwandlungen von anderen hat er nie auch nur einen Tropfen gekostet." „Also können Vampire Menschen verwandeln?" Alice nickte. „Beißen wir, lassen wir Gift im Körper zurück. Sauen wir eine Person nicht komplett leer, verwandelt sich diese." "Hat er dich auch verwandelt?" Alice schüttelte den Kopf. "Jasper und mich nicht. Die anderen schon." Gespannt sah Aryll sie an. „Verwandlungen sind sehr gefährlich. Der Vampir muss große Selbstbeherrschung haben, um nicht zu viel von einem Menschen zu trinken. Denn ab einem gewissen Punkt, ist der Blutverlust zu groß und die Person kann die Verwandlung nicht überleben." Aryll schluckte.
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Bis(s) zum Schluss - Twilight FanFiction
Fiksi PenggemarAryll ist 17 Jahre alt als ihre Eltern mit ihr nach Forks ziehen. Zuerst fällt es ihr schwer dem etwas schrägem Mädchen Alice und ihren Adoptivgeschwistern zu vertrauen, doch nach einiger Zeit werden die beiden gute Freundinnen. Was Aryll jedoch nic...