Gefühlsschwankungen Part 1

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POV Jungkook

Ein leckerer Geruch nach frischem Essen weckte mich auf. Langsam öffnete ich die Augen und musste mich erstmal orientieren wo ich war. Anscheinend bin ich auf dem Sofa eingeschlafen, aber ich war nicht allein. Auf irgendwelchen Beinen lag ich und die bewegten sich jetzt ebenfalls unter mir. Überrascht drehte ich den Kopf zur Person auf der ich lag. Taes Kopf war nach hinten gekippt und er schien noch zu schlafen. Wann war das denn passiert? Warum lag ich auf ihm und hatte auch noch genau dort geschlafen. „Oh schau mal", sagte Hobi, „Kookie ist wach!" Langsam schälte ich mich aus der Decke, die über mich gelegt worden war, als ich geschlafen hatte. Ich setzte mich hin und reckte meine Arme in die Höhe. Tae schien immer noch zu schlafen. „Kooks, weck Tae mal, wir wollen Essen!", sagte Yoongi und stellt die Teller auf den Esstisch. Ich drehte mich zu dem schlafenden Tae um. Ich soll ihn wecken? Ich soll doch nichts Anstrengendes machen... Wiederwillig setzte ich mich auf meine Knie und schüttelte an Tae. Natürlich brachte das überhaupt nichts. Der konnte auch schlafen, wenn neben ihm eine Rakete startete oder verwechselte ich das mit mir? Na toll und jetzt? Anscheinend wirkten die Schmerzmittel noch etwas, denn ohne darüber nachzudenken schwang ich mein linkes Bein über Taes Beine und setzte mich auf seinen Schoss, sodass wir nun Gesicht an Gesicht waren.

POV Taehyung

Irgendwas Schweres hatte sich auf mich gesetzt und riss nun an meiner Kleidung. Was wollte der denn? Ich schlafe doch. Die Person, die mich nicht in Ruhe lassen wollte, rief jetzt meinen Namen. Irgendwoher kannte ich die Stimme und sie hörte sich sehr nörgelig an. Und den Duft kannte ich auch, der trotz des Essengeruchs noch zu mir durchdrang. Es roch ein bisschen nach Salbei und... Ich riss die Augen auf und schaute direkt in zwei große braune Augen, die sich nun vor Schreck weiteten. Jungkook und ich hielten beide den Atem an. Was machte er da? Das sollte er nicht machen. Schon gar nicht, wenn er so süß verschlafen aussah mit seinen Haaren, die ihm total vom Kopf abstanden. „Es ist anstrengend dich zu wecken!", maulte er und bewegte sich auf meinem Schoß. Das sollte er besser lassen. Wir saßen gerade in einer sehr ungünstigen Position, das bemerkte jetzt auch Jungkook, der nun die Augen noch weiter aufriss und hektisch von mir abstieg. Schnell drehte ich mich um, stand auf und rief im Rennen: „Ich muss schnell auf Toilette!"

POV Jungkook

Was war denn das? Ich hatte das Gefühl, jetzt hellwach zu sein. Da hatte sich was in Taes Hose bewegt und das hatte er sich bestimmt nicht eingebildet. Ein bisschen bekam er schon noch mit. Ich schaute zu den anderen, die bereits am Tisch saßen, doch die hatten was ganz anderes im Kopf. Jeder schaufelte sich bereits Reis auf ihre Teller. „Kommst du, Kooks? Das Essen wird nicht besser, wenn es noch etwas länger steht", sagte Jin und zeigte auf den Platz neben sich. „Setz dich!" Ich war immer noch etwas geschockt und wusste nicht so genau, wie ich das ganze einzuordnen hatte. Was Tae und mich anging, würde ich das allerdings auch nicht in der nächsten Zeit erklären können, also lief ich langsam zum Tisch und setzte mich neben Jin. Der hatte mir bereits was auf den Teller gemacht und fing schon an zu essen. Wie ein Roboter fing ich auch an die Gabel in meinen Mund zuschieben. Doch richtig schmecken tat ich nichts.

Tae kam nun von der Toilette wieder und setzte sich auf den letzten freien Platz zwischen Jimin und Hobi. Sein Blick streifte mich kurz, bevor er anfing zu essen. Dafür konnte ich aber den Blick nicht abwenden. „Jungkook, alles ok mit dir?", fragte Jin. „Schmeckt es nicht?" Ich schaute von Tae weg. „Doch, doch, ich esse nur langsam, damit mir das Essen wegen der Schmerztabletten nicht wieder hochkommt." Jin nickte: „Stimmt, dass hatte ich vergessen, da bist du ja empfindlich. Dann mach langsam!"

„Ähm, da in den nächsten zwei Wochen nichts laufen wird, was unsere Arbeit betrifft, würde ich die Zeit über zu meiner Freundin fahren. Haben ja sonst kaum Zeit dafür", sagte Tae und hörte sich dabei so an, als ob alles schon abgesprochen war. „Hab gerade mit ihr telefoniert und sie findet die Idee super." Er schaute einmal in der Runde rum. „Oder hat jemand von euch was dagegen?" 

„Nö, warum? Wäre keine schlechte Idee, die Freundin besuchen zu gehen. Werde ich wahrscheinlich auch machen, dann kann sie sich ein bisschen um mich kümmern", sagte Jin und zog dabei lasziv die Augenbrauen hoch. Namjoon lachte: „Du sollst dich ausruhen und nicht verausgaben!" Die Jungs stimmten ins Lachen ein. „Wer sagt denn, dass ich der aktive bin?", und wieder ließ er seine Augenbrauen wippen. 

Ich konnte dabei nur schmunzeln. Schön, dass es bei ihm anscheinend so gut lief. „Na dann bleibt der Rest wohl hier oder habt ihr auch irgendwo eine Freundin zu beglücken?", fragte Hobi. Enttäuscht schüttelte Jimin den Kopf: „Leider nein, da müsst ihr wohl herhalten!" Entsetzt schaute Hobi zu Jimin. „Ich werde für nichts herhalten, egal für wen oder woran hast du gedacht?" Vor Lachen viel Jimin fast vom Stuhl und versuchte beim nächsten Satz so ernst wie möglich zu bleiben. „Ich habe nur an deinen Hintern gedacht!" und leckte sich dabei mit der Zunge über die Lippen. Jetzt musste auch ich lautstark Lachen. Mir tat bereits der Bauch weh und die Tränen liefen mir über das Gesicht. „Musst du jetzt darüber nachdenken, ob du annimmst?", fragte ich in Hobis Richtung. Mittlerweile kugelte ich mich auf dem Boden und versuchte irgendwie zwischen meine Lachkrampf Luft zu bekommen.

Der Abend verlief weiterhin sehr lustig. Hobi befand sich aus irgendeinem nicht zu erklärenden Grund auf dem Tisch wieder und Jimin war auch nicht mehr weit davon entfernt es ihm nach zu machen. Namjoon versuchte aus dem Gespräch zwischen Jimin und Hobi einen Rap zumachen und ich unterstützte ihn ab und zu, um die Gesichtsausdrücke der Beiden dabei nachzuahmen. Es fühlte sich wieder wie Familie an, wie wir dasaßen und rumalberten. Wie könnte ich sowas zerstören wollen, nur weil irgendwelche Gefühle aufgetreten waren. Nein, egal was ich oder vielleicht auch Tae fühlte, es würde nicht gut enden. Diese Familie, diese sechs Jungs zusammen, waren mir einfach zu wichtig und sollten sich unsere Wege jemals wieder trennen, dann werde ich dafür kämpfen, dass sie in meinem Leben die wichtigsten Personen bleiben.

Wir hatten uns soweit beruhigt, dass einige von uns schon fast am Tisch einschliefen. „Yoongi, geh ins Bett, bevor du uns noch hier ein schläfst. Dich will keiner von uns ins Bett bringen müssen und für die anderen gilt das gleiche. Das Aufräumen machen wir morgen", sagte Namjoon und stand als erstes auf, um sich in sein Bett zu begeben. Das war das Zeichen, dass sich auch der Rest der Meute zu ihren Betten auf machte.

Nach dem Jimin und ich Zähne geputzt hatten, legten wir uns hin, aber an schlafen war bei Jimin wohl gerade nicht zu denken. Anscheinend wollte er sich noch unterhalten. „Nach eurem Unfall heute, war es doch noch ein schönes Ende für den Tag, oder? Hat sich wieder wie Familie angefühlt." Ich stimmte ihm zu. Er redete weiter: „Hatte am ersten Tag bei dem Interview Sorge, dass es vielleicht komisch werden könnte zwischen uns allen. Mit einigen hatte ich Monate keinen Kontakt." „Ja, ging mir auch so!", sagte ich. „Lass uns jetzt schlafen. Ich bin total erledigt." Daraufhin machte ich das Licht aus und kuschelte mich in meine Decke. „Schlaf gut, Kookie!" Ich lächelte. „Du auch, Jimin!"

Neustart - TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt