Spießrutenlauf part 2

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Pov Taehyung

Ich musste mich tatsächlich nochmal umziehen... Namjoon ließ keinen Wiederspruch gelten und nun saß ich etwas schlechter gelaunt im Auto neben Jimin. Der schien auch nicht besonders gut drauf zu sein. Im nächsten Moment schlug er mir auf den Oberarm. Überrascht hielt ich meinen Arm fest und schaute ihn wütend an. 

Gerade wollte ich ihn anmeckern, was das sollte, da zischte Jimin schon los: "Ihr habt Hobis Geburtstag vergessen! Dabei wurde gestern extra ein Kuchen gebacken für ihn!" Perplex zog ich die Augenbrauen hoch. Verdammt, das hatte ich tatsächlich total vergessen... 

"Es ist ja gut und schön, dass du und Jungkook langsam zusammen findet, aber noch besser wäre es, wenn ihr eure Umwelt dabei nicht vergessen würdet!", fuhr er fort und verschränkte beleidigt die Arme vor seiner Brust. Ich presste meine Lippen fest aufeinander und nickte verlegen. Das musste ich dringend nachholen, wenn wir da waren. 

Angekommen, war das erste was ich tat einmal Hobi fest von hinten zu umarmen. "Sorry, Bro! Hab es heut morgen total verschwitzt, dass heut ja dein Ehrentag ist..." Hobi wollte gerade abwinken und was sagen, da hörten wir hinter uns ein aufstöhnen. Jungkook kam angeeilt und gab ihm einen festen Kuss auf die Wange. "Verdammt, das tut mir soooo Leid! Sowas sollte man nicht vergessen! Ich hab keine Ahnung, was wichtiger sein könnte, als dein Geburtstag! Du kannst dir heut alles von mir wünschen, was du willst! Ich mach es, VERSPROCHEN!" 

Er hörte gar nicht mehr auf zu reden und schwafelte Hobi zu, während ich daneben stand und pikiert auf die Situation starrte. Hatte Jungkook ihn tatsächlich gerade auf die Wange geküsst? Und dieses Versprechen jeden Wunsch zu erfüllen... konnte man das auch übertragen? Ich mein eventuell an mich weiter geben? 

Hobi verdrehte die Augen. "Es reicht, wenn du dich heute beim Training anstrengst! Damit erfüllst du mir meinen größten Wunsch..." Der Jüngste knuddelte sich fest an ihn und stimmte sofort zu. "Ich tanz heut nur für dich!" 

Ich blinzelte verwirrt und schaute dann an die Decke. Das wollte ich schon immer aus seinem Mund hören, aber es sollte mir gelten und nicht Hobi.... Bin ich gerade im falschen Film oder war ich gerade unwichtig in Jungkooks Augen geworden? Ich wollte ihn heute aufziehen, ärgern, wie auch immer, so dass er sich nicht mehr zurückhalten kann was mich an ging... stattdessen steh ich hier jetzt und stelle meine ganze Existenz in Frage! Dieser Typ macht mich fertig! 

Kopfschütteln folgte ich den anderen. Du solltest eventuell deine Wirkung auf Jungkook überdenken. Vielleicht war er doch schwerer zu knacken, als gedacht. 

Pov Jimin

Wir waren bereits seit mehr als einer Stunde am Proben. Es war heute eine andere Dynamik als bei den letzten Malen. Die Luft im Raum war nicht unangenehm schwer, sondern war aufgeladen mit Energie und einer Spur Erotik. 

Jungkook war unglaublich gut heute und selbst ich schaute immer wieder fasziniert zu ihm. Man hatte als Beobachter das Gefühl, dass er mit sich und seinem Körper eins war. Jede Bewegung passte sich der Musik an und war wie ein versprechen an seine Zuschauer, dass er sie auch auf andere Art verzaubern konnte. Hatte ich gerade meinen Meister gefunden? 

Wir waren alle so konzentriert auf den Jüngsten, dass wir nicht mal mehr mitbekamen, dass wir Besuch bekamen. Hobi stand mittlerweile an der Wand und staunte, was unser Maknae beherrschte. Es hatte ihm glatt die Sprache verschlagen. 

"Wow, was für eine Körperbeherrschung! Warum bin ich eigentlich hier? Ich kann auch gerade wieder gehen!" Erschrocken drehten wir uns zu der Stimme um. In der Tür stand einer unserer ehemaligen Tanzlehrer und strahlte übers ganze Gesicht. 

Begeistert sprang ich auf. "Kim!", begrüßte ich ihn und breitete meine Arme aus. Er tat es mir nach. "Park!" Lachend umarmten wir uns. Auch die anderen kamen auf uns zu und begrüßten ihn. 

"Man hat uns gar nicht gesagt, dass du uns wieder unterstützt! Das Letzte was ich von dir gehört hab war, dass du eine Tanzschule aufgemacht hast!", fing Namjoon an los zu Quasseln. Der Angesprochene nickte bestätigend. "Das stimmt schon, hindert mich aber nicht dran euch ein bisschen unter die Arme zu greifen, wobei ich nach der Tanzeinlage von JK das Gefühl hab überflüssig zu sein!" 

Der Jüngste winkte etwas beschämt ab. Doch unser ehemaliger Tanzlehrer fand dieses Reaktion nicht angemessen. "Tu nicht so! Du hast deine Wirkung gespürt, sonst hättest du nicht so lange weiter getanzt! ... Und verdammt!" Er ging jetzt auf Jungkook zu und zog sein T-Shirt zurück, so dass man seine Figur besser sehen konnte. "Du hast ne besser Figur, als meine Frau - das sagt ihr aber bitte nicht!" Wir lachten auf und sahen wie der Kopf des Jüngsten mittlerweile feuerrot angelaufen war. Verlegen fuhr er sich durch die Haare und biss sich auf die Unterlippe. 

Laut lachte ich auf, als ich meinen Blick zu Tae wandern ließ. Dieser sah überhaupt nicht begeistert aus und starrte auf die Szenerie vor sich. Perplex blickten alle zu mir. "Tae, du hättest mal dein Gesicht gerade eben sehen sollen!" Verwirrt blickte er in die Runde und zog dann genervt die Augenbrauen zusammen. "Ich weiß nicht, was dein Problem ist, Jimin!" Er wusste genau, was ich meinte, aber ich beschloss nicht weiter auf sein eifersüchtiges Verhalten rumzureiten. Der Arme musste wahrscheinlich seit wir hier waren genug leiden...

Er bekam keine Aufmerksamkeit vom Jüngsten, musste zusehen, wie andere ihn begierig anstarrten, während er seine Körper rhythmisch zur Musik bewegte und konnte absolut nichts machen, um seiner Erregung Luft zu machen. Er konnte einem gerade unglaublich Leid tun.

Während Hobi ihm zeigte, was wir bisher gemacht haben ging ich auf Tae zu. Dieser verdrehte nur die Augen, als er mich bemerkte und versuchte mich zu ignorieren. "Verschwinde!", stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Brüderlich klopfte ich ihm auf die Schulter und setzte mich neben ihm. "Hab dich nicht so! Ich fühle mit dir!" "Ich brauche dein Mitleid nicht!", zischte er und versuchte sich weg zu drehen. 

"Du hast ihn Daheim wieder ganz für dich allein..." "Ich hab keine Ahnung, was du meinst..." Ich grinste von einem Ohr zum Nächsten und legte ihm einen Arm um die Schultern, damit ich ihn dichter an mich ziehen konnte. "Wir wissen beide, dass das nicht stimmt und wenn du so weiter machst, dann merken das auch Leute, die es nichts angeht, was du in deinem Bett treibst!"


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