Vorspiel

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Pov Taehyung

Ich war immer noch in Schockstarre, auch wenn meine Ex-Freundin schon seit einiger Zeit nicht mehr im Haus war. Irgendwie fühlte sich ihre kurze Präsenz an, wie der Wink mit dem Zaunpfahl. Es gab noch einen Teil außerhalb dieses Hauses und den hatte ich seit gestern völlig vergessen. Etwas, was mich in meinem Tun und Handeln zusätzlich beeinflussen sollte, wenn ich an Jungkook und die Beziehung zu ihm dachte. Ganz viele würden jetzt wahrscheinlich sagen: Scheiß drauf! Dein Glück sollte nicht in den Händen anderer liegen... Jetzt kommt jedoch das Große ABER: Wie kann ich die Zukunft von jemanden, den man eventuell mehr mag, als einen Freund, aufs Spiel setzen, nur weil man gerade Geil auf ihn war? Sowas kann sich schließlich auch ruckzuck ändern. Das beste Beispiel saß gerade noch auf der Couch.

Allerdings hab ich mich auch nie so verbunden mit ihr gefühlt, wie mit Jungkook. Wenn wir zusammen waren hatten wir entweder Sex oder waren irgendwo in der Öffentlichkeit unterwegs, wo Sex nicht ging. Mit Jungkook war jede Sekunde aufgeladen mit Energie. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart so beschwingt und leicht... als ob ich auf Drogen wäre. Der Vergleich passt perfekt. Ob der Absturz, nachdem dieses Gefühl abebbt, genau so schlimm war, wie bei Koks oder Haschisch? 

Sie wird meinen Körper wahrscheinlich nicht so kaputt machen, wie das andere Zeug, aber länger andauern... Das Gefühl plötzlich ohne Jungkook mein Leben zu fristen, wirkte gerade sehr dunkel und eintönig. Der Typ macht mich abhängig von sich! Ich bin ihm total ausgeliefert und das wahrscheinlich schon von Anfang an! Wieso bemerkte ich das jetzt erst? 

Die anderen diskutierten immer noch mit unserem Manager und wollten wohl auch so schnell nicht nachgeben. Mir war es mittlerweile egal, was sie endschieden. Irgendeiner würde schlecht aus der Sache rausgehen, wenn die Frau nicht ihren Willen bekam. Sollte sie doch machen, was sie will, auch wenn ich mir mit der Ansicht eventuell gerade mein eigenes Grab schaufelte. Ich wollte jetzt nur noch zu Jungkook. Mein ganzer Körper zog mich in Richtung Keller und wollte an diesem Gespräch nicht mehr beteiligt sein. 

Natürlich musste ich eingestehen, dass ich, seit dem wir da waren, eh nichts gesagt hatte und nur körperlich präsent war. "TaeTae, was sagst du den dazu?", sprach mich Hobi an. Irritiert blickte ich zu ihm und dann zu den anderen. Ich sollte jetzt wahrscheinlich etwas sagen, aber mein Gehirn war gerade auf Leerlauf geschaltete. "Ist mir egal! Macht doch was ihr wollt!" Damit winkte ich ab und folgte Jungkook in den Keller. 

Was die anderen sagten, bekam ich nicht mehr mit. Nur DAS sie irgendwas sagten, hörte ich. Meine Sinne waren vollkommen auf Jungkook ausgerichtet. Sein Stöhnen und Keuchen vernahm ich schon von der Treppe aus und verunsichert öffnete ich die Tür. 

Hoffentlich hatte er sich jetzt nicht selbst Erleichterung verschaffen, dass wollte ganz sicher ich übernehmen. Ich wollte ihn berühren, ihn bis zum äußersten Reizen... oder wie ein wildes Tier über ihn herfallen. Das war definitiv auch eine Option, so scharf, wie er mich beim Tanzen gemacht hatte. Keine Ahnung, wie ich es geschafft hatte, ihn nicht direkt dort flach zu legen. 

Ich lockerte mich etwas, als ich sah, dass Jungkook nur auf den Boxsack einschlug. Glück gehabt Taehyung! 

Die Tür hinter mir fiel ins Schloss und das Geräusch ließ Jungkook zusammen zucken. Durch den Spiegel an der Wand starrten wir uns an und waren beide gerade unfähig irgendwie auf den anderen zu reagieren. Er atmete schwer und ich konnte von weitem schon den Schweiß sehen, der ihm auf der Stirn stand. Wenn ich nicht zu selbstverliebt denken würde, könnte ich glauben, dass es vom Boxen kam. Andererseits hoffte ich sehr, dass es die Gedanken an mich waren, die ihn so in Wallungen brachten. 

Ich atmete einmal tief durch und setzte meinen Weg dann strickt zu ihm fort. Er hatte sich mittlerweile zu mir umgedreht und versuchte mit fahrigen Bewegungen seine Handschuhe auszuziehen. Ohne Erfolg... Bevor er sie nur annähernd von den Händen bekam, hatte ich ihn schon auf die Matte befördert und drückte mich fest an ihn. 

Hart und unnachgiebig drückte ich meine Lippen auf seine und rieb meinen Schritt an ihm. Ich spürte seinen Arme um meine Rumpf und die Handschuhe, die er immer noch von seinen Händen zu lösen. Frustriert stöhnte er auf. "Helf mir! Ich will dich berühren..." 

Grinsend kniete ich mich hin und zerrte an seinen Händen. Wenige Sekunden später waren sie frei und ich widmete mich den Verbänden um seine Fäuste. Wie hatte er genug Motivation aufbringen können diese zu verbinden, bevor er auf den Sandsack einschlug? 

Kopfschüttelnd wickelte ich den Verband von seiner Hand, während er sich unter mir rekelte. "Mach schon! Geht das nicht schneller?" Sein Schritt rieb an meinem Bein und immer wieder stöhnte er kurz auf. "Das würde schneller gehen, wenn du mich nicht so ablenken würdest...", sagte ich gespielt vorwurfsvoll und schmiss das erste Bündel in die Ecke. 

Seine freie Hand fand bereits ihren Weg meinen Oberschenkel hinauf und zupfte an dem Bund meiner Hose. Seine Finger streiften immer wieder die Haut an meinem Bauch und ließen ein Kribbeln zurück. 

Herr im Himmel, warum musste diese Verbände auch so lang sein? Viel einfacher wäre es, wenn er sich einen Handschuh über einen Handschuh zog, dass wären genau zwei Handgriffe gewesen und ich könnte mich schon längst mit Jungkook über die Matte kugeln. 

Erleichtert atmeten wir beide auf, als auch der letzte Verband endlich gelöst war und er mich begierig zu sich runter zog. Eins meiner Beine hatte ich fest an seinen Schritt gepresst, während das andere für die Stabilität sorgte. Doch Jungkook hatte mich in null Komma nichts auf den Rücken gedreht und setzte sich rittlings auf meine Mitte. 

"Ich will dich heute, Tae!" Er biss sich auf die Lippen und bewegte sein Becken dabei auf mir, um seinen Satz zu verdeutlichen, dabei hätte mir die Aussage vollkommen gereicht. Ich schluckte schwer und drückte meinen Schritt nach oben. "Gleich hier?"


Neustart - TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt