47: Schneewittchen (Wie die Sargträger ihren Job verloren)

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Wisst ihr Leute, es gibt Tage, an denen kaut der Goldfisch eurer Großmutter nicht nur an dem Plastikschuh, der eigentlich nur Dekoration in dem viel zu kleinen Aquarium steht, sondern saugt auch an der Fensterscheibe. Nicht damit sie dadurch sauberer wird und der nervige Enkel der Cousine deiner Großmutter endlich darauf aufmerksam wird, dass man die Scheibe putzen sollte, sondern nur, damit jeder der an dem Aquarium vorbeikommt, einen hässlichen Goldfischknutschabdruck sieht.

Ihr seid wie dieser Schuh. :)

Der Königssohn ließ ihn nun von seinen Dienern auf den Schultern forttragen.

Den Sarg.

Ich war auch kurz verwirrt. Sie meinen nicht den einen Zwerg, der so tut, als wäre er viele Zwerge.

Da geschah es, daß diese über eine Wurzel stolperten,

*zieht misstrauisch eine Augenbraue hoch*

Normalerweise ist so ein Sarg ja schwer und wird von vier Personen getragen. An jeder Ecke eine Person. Ihr wollt mir doch jetzt nicht wirklich erklären, dass alle vier gleichzeitig über die selbe Wurzel gestolpert sind?

und von der Erschütterung fiel das giftige Apfelstück, das Schneewittchen abgebissen hatte, aus dem Hals

des siebten Zwerges.

Okay. Sorry.
Jetzt im Ernst, ich mag das Ende. Es ist zwar das übelste Klischee und wahrscheinlich heiratet der Prinz sie noch, aber ich hasse es, wenn die Prinzessin von einem Kuss erwacht. Also aus dem Tod erwacht. Deswegen mag ich auch Dornröschen nicht. Bestimmt hatte das Original auch so ein Ende und der Prinz hat sie wachgeküsst (in Snow White & the Huntsman hat sie auch der Kuss wiederbelebt und das muss ja von irgendwo kommen), aber ich finde die Version, wo es einfach alle vier Sargträger hinhaut besser, als all dieser pseudoromantische Schrott.

Kurz drauf öffnete es die Augen, hob den Deckel vom Sarg in die Höhe, richtete sich auf und war wieder lebendig.

"Zombie! Erschießt es!" *ballert wie wild durch die Gegend*

"Ach Gott, wo bin ich?" rief es.

Oh je.

Der Königssohn sagte voll Freude: "Du bist bei mir",

*schnauft* Natürlich sagt er das und natürlich sagt er es auch voller Freude, denn er ist ja der Held dieser Geschichte.

Wisst ihr, der Prinz ist wie diese eine Person, die früher zum gleichen Kindergeburtstag wie ihr eingeladen wurde und sich aber so verhalten hat, als wäre er die Person, wo Geburtstag hätte.

Und ja, ich hatte solche traumatischen Erfahrungen. Ich kann nicht verstehen warum meine Kindergartenfreundin immer wieder, jedes Jahr ums neue, diese eine übelst nervige Person eingeladen hat. Ey, die war so nervig, dass ich mich geweigert habe, unnötig viel Zeit mit ihr im selben Raum zu verbringen (Ja, ich bin an diesem Tag sehr oft auf's Klo), weil sie meiner Freundin beim Geschenke auspacken "geholfen" hat. Du kannst mich mal Person-dessen-Namen-ich-nicht-mehr-weiß! Das war nicht dein Geburtstag! Hör auf, deiner Freundin den schönsten Tag in ihrem Jahr zu versauen! Es ist ihr Tag, nicht deiner!
*schauft*

Nächstes Mal warn ich euch vor, wenn ich einen Storytimeausfall hab, dann könnt ihr überspringen und seid nicht gezwungen alles zu lesen in der Hoffung, dass es etwas in eurem Leben ändert. Das tut es nämlich nicht.

und erzählte was sich zugetragen hatte, und sprach: "Ich habe dich lieber als alles auf der Welt;

*kotzt dem Prinzen vor die Füße*
Ich kann's nicht mehr hören!

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