Ellery hielt mich eine ganze Weile in den Armen und das baute mich etwas auf. Ich verspürte dadurch sogar zum ersten Mal seit ein paar Tagen wieder dieses Gefühl von Leere in meinem Magen. Bessergesagt fühlte es sich (seit langem), nicht mehr gut an.
„Ich hab Hunger", sagte ich also direkt heraus.
Daraufhin sprang Ellery auf.
„Ich geh mal schnell in die Küche mal sehen was ich da machen kann", sagte sie und ging Richtung Küche, doch vorher zog sie noch meine Vorhänge auf.
Ich blinzelte und musste mir meine Hand vor die Augen halten.
Wie lange war ich denn hier drin gewesen? Ohne Licht, Essen, Trinken.
Ich schaute mich um und suchte nach meinem Handy, fand es aber nicht. Ich versuchte aufzustehen, doch musste mich sofort wieder hinsetzen.
Was hatte ich meinem Körper nur angetan?
Nach einer Weile kam Ellery durch die Tür. Sie hatte einen Teller in der linken Hand und ein großes Glas Wasser in der rechten. Auf dem Teller waren zwei Große Toastscheiben. Die eine war mit einer perfekt gefärbten Avocado bestrichen, die andere mit meinem liebsten veganen Schokoaufstrich. Daneben lagen noch ein paar kleine, perfekt gereifte Tomaten.
Wahrscheinlich hatte Lie eine etwas verschönende und übertriebene Wahrnehmung, was daran lag, dass sie so ewig nichts gegessen hatte. Aber dadurch genoss sie es noch mehr.
„Wow! Danke Ellery! Das brauch ich jetzt wirklich", sagte ich und fiel direkt über den Avocado-toast her.
Mit einem zuversichtlichen Blick setzte sich Ellery neben mich, und strich mir langsam über den Rücken.
Nachdem ich aufgegessen hatte, versuchte ich nun doch Ellery zu erklären, was passiert war. Ich erzählte von der womöglichen Erkenntnis, welche ich hatte. Also wie töricht es von mir war, nie auf T eingegangen zu sein. Nie gefragt hatte wie es ihm eigentlich geht, wer er überhaupt ist.
Es ist deine Schuld.
Du, ja DU machst alle um dich herum kaputt! Pass bloß auf Ellery auf!
Nein, nein, NEIN! Hört auf!!
bitte
B I T T E
Natürlich taten sie das nicht. Aber durch Ellery wurden sie etwas leiser.
Danke Ellery
-
Ich erzählte ihr zwar nicht von den Stimmen in meinem Kopf, (welche wahrscheinlich meine inneren Dämonen waren, die mich schlimmer als je zuvor heimsuchten) aber dafür von der Tatsache, dass T immer noch nicht online war, zumindest mir nicht antwortete.
„Ach shit! Aber Lie, du bist garantiert nicht der Grund dafür!! Wer weiß was er wirklich für Probleme hat, von denen wir halt einfach nichts wissen. Mhmmm, das wird schon", sagte Ellery zu mir und hielt mich erneut fest.
Vielleicht hatte sie Recht.
NEIN hat sie nicht
Aber wer weiß das denn schon? Vielleicht war es auch ein Zusammenspiel aus verschiedenen Dingen.
Ach was weiß ich.
Als ich mich aus der Umarmung löste, blickte Ellery mich mit einem Funkeln in den Augen an. Es hatte etwas aufrichtiges, aber auch ein bisschen ruheloses, an sich.
„Was ist?", fragte ich Ellery, da sie immer aufgewühlter wurde.
Mit einem nun sehr entschlossenen Gesicht, sagte meine beste Freundin zu mir:
„Ich werde zu dir ziehen."
DU LIEST GERADE
What am I looking for? (Taddl ff)
FanfictionAmelie (von allen Lie genannt) studiert in Berlin und wohnt dort allein in einer kleinen Wohnung. Sie denkt in letzter Zeit viel übers Leben nach und sucht einen Sinn darin. Sie spricht viel über ihre Gedanken mit ihrer besten Freundin Ellery, welch...