„Ich weiß nicht", sagte ich erstaunt über meine nun so sehr verschlossene Art.
Was mich angeht
Die Worte schwirrten immer wieder und wieder in meinem Kopf herum.
Warum konnte ich nicht antworten? Sara saß vor mir, ich konnte ihr doch, vor allem jetzt, alles Mögliche anvertrauen.
„Schon gut lass dir Zeit", sagte sie und nippte an dem Weinglas, in welches gerade Weißwein von dem netten Kellner eingeschenkt worden war.
So wie Sara es sagte, war es auch.
Wir saßen bestimmt 10 Minuten einfach nur so da, ohne ein Wort zu sagen, einfach nur Stille. Aber nicht diese unangenehme, nein, es fühlte sich eigentlich sogar richtig an.
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„Ich hab mich zum ersten Mal, naja, wirklich und wahrhaftig wie ich selbst gefühlt... in seiner Gegenwart...", begann ich. Sara schaute mich an und hörte aufmerksam zu.
„Ich weiß, das klingt jetzt bestimmt kitschig, aber so war es wirklich. Ich weiß auch nicht..."
„Ach quatsch klingt es nicht. Erzähl ruhig weiter."
„Er hat mir einfach irgendwie ein gutes Gefühl gegeben... ein Gefühl davon, dass ich mich einfach genauso verhalten kann wie ich bin..."
Einfach sein kann wer ich bin
„Die Sache mit Dave, also als er geschrieben hatte, da hat T mich einfach so sehr davor bewahrt in das bereits freigelegte tiefe Loch zu fallen...
... doch dann als er, warum weiß ich übrigens immer noch nicht, diese ganz lange Zeit nicht mehr da war, sich nicht mehr gemeldet hatte, war es unumgänglich...
und ich bin doch gefallen..."
„mmmm", sagte Sara nur und streichelte ein wenig meinen Arm, da sie merkte, dass es mir eher weniger leicht fiel, genau darüber zu sprechen.
„... und ich weiß nicht als er dann heute ..."
Wow das war ja heute gewesen! Es fühlte sich irgendwie schon ewig weit weg an.
„... als er mich heute , naja, quasi gerettet hat...
...ich weiß nicht, keine Ahnung was genau ich dachte..."
denke,...
.... fühle.
„Er hat mir das Leben gerettet Sara!" schrie ich und erschrak ein wenig davor. Saras Augen weiteten sich etwas. Sie wusste es natürlich schon. Ich hatte es ihr ja vorhin schon an der Spree erzählt, aber natürlich erschrak sie bei meiner nun sehr lauten Stimme auch etwas.
Es klingt zwar schon wieder sehr kitschig und wie aus einem Roman, aber manchmal scheint das Leben wohl so zulaufen. Dachte ich.
„Ich weiß Lie und du hast keine Ahnung, wie UNFASSBAR dankbar ich T dafür bin."
„Ich auch", flüsterte ich nur vor mich hin, unwissend ob Sara es überhaupt hörte.
„Und nun wollt ihr morgen darüber sprechen, also über die letzten Wochen, richtig?"
„Ja genau. Also vor allem will ich all die unausgesprochenen Dinge sagen, und auch erfahren. Warum er so lang nicht erreichbar war, warum er dann plötzlich aufgetaucht war, warum er dann wieder weg war...
...und was er überhaupt fühlt"
„Das hört sich gut an. Ihr sollten euch dafür auf jeden Fall viel Zeit nehmen. Habt ihr schon eine Uhrzeit? Vielleicht könnte ich dich vor der Uni noch hinbegleiten."
„Ähm ne, ich weiß noch keine Uhrzeit", und sofort zückte ich mein Handy, um das eben mal abzuklären. Es dauerte keine zwei Minuten, da hatte T mit: „so gegen 10 wär am besten" geantwortet.
„Um 10, hat er geschrieben", sagte ich daraufhin zu Sara, welche gerade ein Stück von der eben angekommenen, und mega lecker duftenden, Pizza nahm.
„Alles klar meine erste Vorlesung ist um 11, also perfekt. Dann bring ich dich noch mit hin."
„Super, danke."
Mit einem guten Gefühl, dass ich nicht allein hinfinden müsste, biss ich nun auch einen Happen von dem ersten Stück meiner Pizza ab, und war überwältigt davon wie gut dieser war.
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What am I looking for? (Taddl ff)
FanfictionAmelie (von allen Lie genannt) studiert in Berlin und wohnt dort allein in einer kleinen Wohnung. Sie denkt in letzter Zeit viel übers Leben nach und sucht einen Sinn darin. Sie spricht viel über ihre Gedanken mit ihrer besten Freundin Ellery, welch...