Er hat mich geküsst.
Er mich.
Mich.
Und ich hab ihn zurück geküsst.
Ich bin nicht zurückgewichen oder sowas, ich hab es zugelassen. Warum?
Immer wieder schwirrte mir das von Sara im Kopf herum.
LIEBE
T löste sich von mir und strahlte. Einen Augenblick später realisierte er wohl, was gerade passiert ist und sprang auf. Sein Gesichtsausdruck wechselte von glücklich auf erschreckt. Ich sah ihn nur an. Wie mein Gesichtsausdruck war wusste ich nicht. Niemand von uns sagte ein Wort. Er stand nur da und schaute mich an. Ich wiederrum saß einfach nur da und schaute ihn an.
-
„Eigentlich müsste einer von uns jetzt wieder wegrennen", sagte T nach einer Ewigkeit.
Ich musste lachen, weil er eigentlich schon recht hatte. Durch mein Lachen konnte ich T auch ein grinsen entlocken.
-
„Warum hast du dich nicht gemeldet?"
Mist. Warum musste ich das denn JETZT sagen? Die ganze Zeit bin ich am Schweigen und jetzt.
Überraschenderweise setzte T sich neben mich und schaute mich mit seinen saphirblauen Augen an. Sein Gesicht war nicht aufgebracht oder wütend, es war irgendwie...
... verständnisvoll.
„Also...", begann er. Ich wollte alleine sein. „Ich hab mich nicht gut gefühlt. Ich habe gedacht, dass ich wieder nur irgendjemanden gesucht hatte, um eben nicht alleine zu sein. Aber ich hab mir vorgenommen, auch einfach mal alleine klarzukommen. Deshalb hab ich mich von allem abgeschnitten... eben auch von dir. Ich wollte es ALLEINE schaffen. Ich hab immer irgendwie jemanden gebraucht, aber warum? Das hab ich dann versucht herauszufinden und ..."
T machte eine Pause, es schien ihm nicht leicht zufallen darüber zu sprechen, weshalb ich ihn umarmte. Es war wie eine Art Reflex. Als wir uns aus der Umarmung lösten lächelte er.
„Warum lächelst du so?"
„Ich weiß nicht" antwortete er und redete weiter.
Er erzählte, dass er gestern wo er nach Hause gefahren ist, sich gefragt hatte, ob ich der Grund dafür bin, dass er sich so schlecht fühlt. Doch dass er gestern ein einschneidendes Erlebnis gehabt hatte, als er nach Hause kam. Er hatte wie so eine Art Erleuchtung", wie er es formulierte. Auf einmal ist ihm klargeworden, dass er es echt gut geschafft hatte diesen einen Monat ohne irgendjemanden, dass er verdammt nochmal glücklich darüber sein sollte leben zu dürfen.
„...und ich glücklich darüber sein sollte...", er schaute mir nun direkt in die Augen "so unglaubliche tolle Menschen wie dich kennen zu dürfen."
„Ich...", doch ich konnte nicht weitersprechen. Dieses Mal jedoch nicht, weil T mich küsste, sondern weil ich sprachlos war.
Und ich hoffe ich kann aus diesem ich sollte es' ein ich werde es' machen..."
„Das wirst du", sagte ich und lächelte ihn an. „Ganz bestimmt."
„Danke", sagte er nur.
Ich glaube ich habe noch nie so oft an einem Tag gelächelt wie jetzt.
Und so ein Gefühl in meinem Bauch ebenso wenig. oHo
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What am I looking for? (Taddl ff)
FanfictionAmelie (von allen Lie genannt) studiert in Berlin und wohnt dort allein in einer kleinen Wohnung. Sie denkt in letzter Zeit viel übers Leben nach und sucht einen Sinn darin. Sie spricht viel über ihre Gedanken mit ihrer besten Freundin Ellery, welch...