Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es dieses Mal nicht von meinem anstrengenden Wecker, sondern von den Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht schienen.
Ich setzte mich auf und streckte mich. Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Warum eigentlich? Warum hatte ich denn letzte Nacht, seit so einer langen Zeit, mal keinen Albtraum?Seltsam.
Ich dachte nicht länger darüber nach und genoss einfach den Moment. Dann fiel mir ein, dass ich ja T noch schreiben wollte. Ich überlegte also, was ich antworten sollte und endschloss mich schließlich dazu, ihn doch noch einmal wiedersehen zu wollen.
Hey
Erstmal tut es mir leid, dass ich gestern so plötzlich weggerannt bin. Ich weiß auch nicht was los war. Aber ich hab mir überlegt, dass wir uns doch nochmal treffen könnten.
Also wenn du magst und auch Zeit haben solltest :)Ja. Das fühlte sich richtig an.
War ich ...
War ich etwa...
GUT GELAUNT?
Das kann nicht sein. Ich fühlte mich schon so unfassbar lang nicht mehr so gut. Woran lag das? Lag es etwa an Taddl? Bessergesagt soll ich ihn ja lieber T nennen, aber lag es womöglich an ihm? Dabei hab ich mich doch nur etwa 15 Minuten mit ihm unterhalten, wobei er eher die meiste Zeit geredet hatte.Seltsam.
Mit einem, zwar eher kleinen aber dennoch, Lächeln auf den Lippen machte ich mich fertig.
Oh Mist!
Ich hatte ganz vergessen meine Mails zu lesen. Unser Professor meinte ja, er habe heute eine Überraschung für uns.
Etwas gestresst öffnete ich mein Email Postfach.
Von meinem Professor gab es zwei Mails. Ich öffnete die erste und las:Sehr geehrte Studenten/-innen,
Wie ich ihnen bereits mitgeteilt habe, findet heute etwas Besonderes statt.
Wir werden heute gemeinsam...Und als ich die nachfolgenden Worte las, weiteten sich meine Augen und ich stieß sogar ein kleinen Schrei aus, was ich sonst nie tat. Aber heute hatte der Tag schon so gut gestartet, dass ich nicht anders konnte.
..... nach Kyōto fahren!!!
Für die, die es vielleicht nicht kennen. Kyōto ist eine etwas ländlichere gelegene Stadt, in der sehr viele schöne Tempel und andere historische Gebäude zu finden sind.
Im Anhang der gleichfolgenden Mail finden Sie ihr online Ticket für den Shinkansen und außerdem noch weitere Informationen.Der Shinkansen waren soweit ich weiß die Zug den es hier in Japan gibt. Wenn ich mich nicht irre, fährt der Shinkansen auch sehr schnell und ist glaube ich auch dafür bekannt, dass vor allem seine Geschwindigkeit durchgängig hoch ist.
Ich öffnete die zweite Mail und las, dass der Zug um 9:55 Uhr abfährt.
Jetzt war es kurz vor acht. Somit konnte ich mir also in Ruhe noch einen Ort zum frühstücken suchen. Ich machte mich fertig und ging raus. Der heutige Tag war so unfassbar schön. Draußen schien die Sonne und es war auch gerade so angenehm von der Temperatur her, dass ich nur mit Hoodie rausgehen konnte. Die Straßen waren sehr voll, aber dennoch fand ich es einfach nur wunderschön hier. Die kleinen Nebenstraßen gefielen mir am besten. Sie hatten so etwas geheimnisvolles.Als ich in eine dieser Nebenstraßen abbog, sah ich ein kleines Café. Es hatte ein schönes, mit blumenbewachsenes Schild, draußen zuhängen. Ich entschloss mich dort etwas zu essen.
Das Café war umwerfend. Drinnen war es noch viel schöner, als ich es mir hätte vorstellen können. Es war relativ leer, was ungewöhnlich für Tokyo war. Überall standen kleine Sessel und Tische. Die Wände waren so schön bunt mit kleinen Malereien verziert, dass ich diesen Ort gleich in mein Herz schloss. Ich bestellte mir etwas zu Essen und setzte mich an einen der kleinen Tische, an denen man nach draußen schauen konnte.
Seit dem ich hier war genoss ich zum ersten Mal so richtig das essen. Ich ließ mich mal nicht von meinem Handy mit irgendwelchen Videos oder ähnlichem beschallen, sondern schaute einfach nach draußen. Ich versuchte mir jedes kleinste Detail einzuprägen, um diesen Moment einfach nie zu vergessen.Als ich aufgegessen hatte, machte ich mich auf den Weg Richtung Bahnhof.
Als ich an unserem, in der zweiten Email genannten, Treffpunkt ankam, war noch niemand da.
Ich stellte mich etwas an den Rand, weil wieder Unmengen an Menschen hier waren.
Ich betrachtete sie.
Jeder hatte ein anderes Ziel.
Jeder hatte eine andere Blickweise.
Ich fand es in diesem Moment einfach interessant, darüber nachzudenken, wie das Leben von den ganzen anderen Menschen, die ich sah, wohl aussehen mag.
Nach einer Weile schaute ich mal wieder auf mein Handy und sah, dass die Nummer wieder geschrieben hatte. Ich sollte T mal einspeichern, dachte ich und machte es auch direkt bevor ich es doch wieder vergesse. Danach las ich was er geantwortet hatte.Ach kein Problem. Du brauchst dich dafür nicht entschuldigen.
Und ja wir können uns gern treffen 🙈
Wann würde es denn bei dir gehen?
Ich hätte heute und die nächsten Tage nichts wichtiges geplantIch antwortete ihm, dass ich heute (überraschenderweise) nach Kyoto fahre und wahrscheinlich erst morgen Zeit haben werde.
Er war gerade online und schrieb direkt zurück.Er schrieb, dass ich ihm dann einfach schreiben soll, wenn ich wüsste wann ich genau morgen Zeit haben würde.
Außerdem schrieb er noch das er mit ein paar Freunden von ihm auch schon mal in Kyoto war, es wunderschön dort ist und er mir viel Spaß wünscht.Ich antwortete daraufhin:
Alles klar mach ich!
Und Dankeschön ☺️Als schließlich immer mehr aus meinem Kurs und auch mein Professor kamen, dauerte es auch nichtmehr lang, bis der Shinkansen einfuhr.
Er sah echt irgendwie interessant aus, ganz anders als man die ICE's aus Deutschland kennt. Er war vorne viel mehr abgeflacht und sah auch generell irgendwie so aus, als würde er sehr schnell fahren. Ich war so gespannt auf die Zugfahrt und stieg ein. Ich suchte mir ein Platz am Fenster und es dauerte nicht lang, da fuhr er auch schon los.
„WOW"So Leuteeeee. Das heutige Kapitel war (endlich) mal wieder etwas fröhlicher. Woran das wohl lieg?? :)))
Ich hoffe es gefällt euch und Verbesserungen gerne in die Kommentare.
L O V E
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What am I looking for? (Taddl ff)
FanficAmelie (von allen Lie genannt) studiert in Berlin und wohnt dort allein in einer kleinen Wohnung. Sie denkt in letzter Zeit viel übers Leben nach und sucht einen Sinn darin. Sie spricht viel über ihre Gedanken mit ihrer besten Freundin Ellery, welch...