40. Transformation

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Ruby

Tief in meinem Inneren nahm ich ein sonderbares Gefühl wahr,....ich fühlte mich irgendwie anders und doch ganz ich........oder doch nicht......??
Bree nannte das Frühjahrsmüdigkeit, aber es war doch bereits Juni......das Frühjahr somit schon vergangen....und dennoch war ich ständig müde.....und fühlte mich schwach.
Immer wieder musste ich Boris und Angela damit enttäuschen, indem ich oft früher als vereinbart....meine Arbeit, die mir doch solch großes Vergnügen bereitete, verlassen mußte.
Es tat mir so leid,....und dabei waren die beiden immer so lieb zu mir,.....und hielten den kleinen Kühlschrank im Aufenthaltsraum immer gut gefüllt mit etlichen Flaschen Kakao..............Kakao der mir seit einigen Tagen, irgendwie nicht mehr so richtig schmeckte.....so wie einige andere Dinge....Käsepizza, Brownies.....und vieles andere mehr.
Es war mir unbegreiflich,....und machte mir ein schlechtes Gewissen gegenüber Bree, die sich solche Mühe gab und ständig zu erraten versuchte, was mir schmecken könnte.
Bree glaubte ich hätte keinen Appetit, aber das stimmte nicht,.....ich hatte Hunger, großen Hunger, aber mein Körper lehnte immer mehr von dem ab, was zur Verfügung stand und verlangte nach etwas.....was es hier nicht gab.....und das versetzte mich in große Angst.

Bree

Ich hatte Boris und Alex zu mir gebeten, um mit Ihnen und Hannelore, die tagsüber in unserer Wohnung blieb und auf Ruby achtete..... über Ruby's immer schlechter werdenden Zustand zu sprechen.
Es machte mir so große Angst zu sehen, wie sie quasi vor meinen Augen einzugehen schien.
Gemeinsam hatten wir alles mögliche versucht, von Vitaminen, über lange Erholungspausen,......und waren schließlich bei Astronautennahrung gelandet,...welche wir ihr abwechselnd einflößten.
Aber trotzdem war es nicht genug, sie nahm immer weiter ab, schmolz förmlich dahin....mit unserem Latein völlig am Ende....und ratlos in die Runde starrend..kam ich mir so verdammt hilflos vor.
Meine Liebste lag nebenan im Bett und wurde von Tag zu Tag schwächer.....und es gab nichts was ich oder irgendwer sonst für sie tun konnte.
Ich sprang aus meinem Sessel auf, und begann unruhig auf und abzulaufen, mit Tränen der Verzweiflung in den Augen und schmerzendem Herzen.

"Ähm Bree....?" meldete sich Hannelore zu Wort.
"Ich .....ich....habe jemanden kontaktiert, die uns möglicherweise helfen könnte."
ich blieb abrupt stehen und sah Hannelore entgeistert an.
"Du hast jemandem fremden von Ruby erzählt...??"rief ich aufgebracht..
"Keine...ähhh...unwichtigen Details.....das sicherlich nicht....nur medizinische Fakten.....so gut ich sie kenne. Bree bitte,..... wir müssen alles tun, alles versuchen um Ruby zu helfen ok. ?"
"Ja Bree wir müssen nach jedem Strohhalm greifen......!" flüsterte Boris fast und wischte sich immer wieder verstohlen über seine Augen.
"Bitte Bree glaube mir, wir können ihr vertrauen.....Sie ist Ärztin und eine sehr gute Freundin von mir."

Ich seufzte tief auf.....was blieb uns denn für eine Wahl und so stimmte ich zögernd zu.

Zehn Minuten später klingelte es auch schon und wir sprangen alle gleichzeitig vor Schreck auf......alle zusammen waren wir angespannt bis in die Haarspitzen,.... während Hannelore eilig zur Tür lief um ihre gute Freundin, die hoffentlich Ruby helfen konnte, hereinzulassen.
Diese kam dann auch gleich, mit forschem Schritt zu uns dreien ins Wohnzimmer geprescht.
"Wo ist die Patientin...??"
verlangte sie dann auch gleich, ohne sich lange mit Begrüßungsfloskeln aufzuhalten, zu wissen...
"Hier entlang......!" wieß Hannelore den Weg und ich eilte meiner Nachbarin und der kurzhaarigen Ärztin, die Hannelore's Alter zu sein schien, hastig hinterher.
Im Schlafzimmer angekommen stellte sie ihren großen Arztkoffer ab, setzte sich auf die Bettkante und begann damit, Ruby die dank eines Bergs Kissen halbwegs aufrecht saß, systematisch abzutasten und mit ihr zu reden und Fragen zu stellen.

"Versteht ihre Freundin mich...überhaupt Frau Kellermann??"
"J...j...ja ich v...v..ver stehe sie!"

Die Ärztin wandte ihre ungewöhnlich grünen Augen von mir ab und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ruby, deren Hand sie nun hielt und sanft tätschelte.
"Liebes,....ich werde mein Bestes geben um dir zu helfen,...in Ordnung.....?"Ruby nickte langsam und sah die Ärztin dankbar an.

"Würden sie uns dann bitte alleine lassen....!"
"A.....aber........!!"
"Komm Bree.....!" Hannelore tätschelte beruhigend meine Schulter und zog mich mit sich.
"Lass uns gehen damit Margot in Ruhe ihre Arbeit machen kann! Na komm schon!"
Nur widerwillig folgte ich ihr und blieb kurz im Türrahmen stehen und warf noch einen Blick auf Ruby, deren Augen jedoch schon wieder zufielen.

Star Struck   BAND 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt