Kapitel 17

1.3K 63 7
                                    

Die nächsten Tage vergehen alle gleich. Den Tag über verbringst du, meist alleine, in Cissi Zimmer, starrst aus dem Fenster und bedauerst all die geschehenen Dinge. Jede Nacht wachst du schreiend und weinend neben Nazissa auf, die dich versucht zu beruhigen. Bellatrix siehst du nur noch, wenn du das Zimmer mal verlässt. Sie schaut dich immer mit diesem komischen bedauernden Blick an und wenn sie mit dir reden möchte, ignorierst du sie oder läufst weg. Schließlich ist es Fraitag, der Tag vor Lucius Feier.

"Ich kann das nicht mehr y/n. Du brauchst Hilfe.", seufzt Nazissa, als ihr morgens totmüde aufwacht. "Ich brauch keine Hilfe.",widersprichst du ihr. "Gib mir noch ein wenig Zeit. Ich versuch ja es zu verdrängen." Cissi schüttelt den Kopf. "Es ist einfach nicht normal wie sehr dich das alles mitnimmt." Ohne ein Wort zu sagen verläßt du betrübt das Zimmer und gehst hinauf aufs Dach. Der Wind weht heute sehr kalt über das Haus und du ziehst frierend deine Beine an deinen Körper.

"Wie geht es dir?", wirst du von einer Stimme überrascht, die du nur allzu gut kennst. Ohne dich umzudrehen bleibst du schweigend sitzen, in der Hoffnung sie würde wieder gehen.  Bellatrix setzt sich neben dich. "Du hast sehr viele Albträume, nicht? Ich höre es nachts, wie du schreist. Cissi meint sie hat Angst, du würdest dir etwas antun. Du isst auch nichts mehr..." Besorgt sieht sie dich an und erkennt die tiefen Ringe unter deinen matten Augen. "Was interessiert es dich wie es mir geht? Bisher hast du dir darüber ja auch keine Gedanken gemacht.", murmelst du abweisend, ohne sie anzusehen. Bellatrix senkt Schuld bewusst den Kopf. "Es hat mich schon immer interessiert, wie es dir geht y/n. Ich wollte nie-.... Ich wollte dich nie ernsthaft verletzen.", flüstert sie leise und hofft auf einen Blick von dir. Als du ihr nicht antwortest, fährt sie fort. "Meine Intention war es nie dir wehzutun. Alles was ich getan habe, habe ich gemacht um dich zu schützen." "Ach wirklich?", fauchst du sie an und Bella zuckt erschrocken zusammen. "Hast du mich beschützt, als du meinen Vater ermordet und mich hierher verschleppt hast? Als ich im Kerker Leben durfte und du mich gefoltert hast? Als du mit mir geschlafen hast, mich benutzt hast, nur um mich am nächsten Tag zu zwingen Tonks umzubringen?" Du brichst in Tränen der Wut aus. "Ich gebe zu, ich habe viel falsch gemacht, aber ich habe dich nie benutzt. Und ich wollte nie, daß du leidest." Bellatrix weicht von dir zurück, als du sie Hasserfüllt anschaust. "Wie du siehst, hast du genau das geschafft. Jetzt verschwinde und hör auf dich um mich zu sorgen. Mein Wohl hat dich nie interessiert und das tut es auch jetzt nicht. Vermutlich versuchst du gerade nur wieder mich zu täuschen, um Voldemort einen Gefallen zu tun." Beim Namen des dunklen Lords weiten sich ihre Augen."Es tut mir leid y/n." Du hörst ihr nichtmal mehr zu. "Jetzt hau ab und lass mich in Frieden!", zischst du und hörst zufrieden, wie sie die Treppen hinuntergeht.

Sicht Bellatrix:
Auf der Treppe laufe ich beinahe in Cissi hinein, die mich erschrocken ansieht. Eilig wische ich mir die Tränen aus den Augen. "Hast du mit ihr geredet?", fragt Nazissa überrascht. Ich nicke stumm. "Was hat sie gesagt?" Wieder steigen Tränen in mir auf, aber ich zwinge mich sie zu verdrängen. "Sie war nicht besonders begeistert mich zu sehen." Cissi streckt entschuldigend ihren Arm nach mir aus. "Sie wird sich schon wieder beruhigen." Ich kann ihr nicht glauben. Y/n scheint mich wirklich zu hassen. Ihr verletzter Blick, der Hass in ihrer Stimme. Es schmerzt sie so zu sehen. "Ich wusste nicht, daß es sie so mitnehmen wird. Ich wollte das nicht.", flüstere ich hilflos und bin froh, als Cissi mich zu sich ins Zimmer führt. Ich erkenne den Geruch von y/n. "Sie schreit viel." Nazissa nickt. "Sie schläft nicht viel.. Und wenn hat sie schreckliche Albträume. Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll Bella." Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. "Wenn sie sich etwas antut... Ich würde es mir nicht verzeihen." Cissi schaut mich eindringlich an. "Sie bedeutet dir wirklich etwas, oder?" Als ich nichts sagst, lächelt sie leicht. "Ich dachte du würdest sie nur benutzen, aber dieses Mädchen scheint dich wirklich berührt zu zu haben... Ist es nicht so?" Sie schmunzelt. "Ich habe sie nicht benutzt.", erkläre ich ihr, ohne auf den Rest einzugehen. "Aber sie denkt es.", erinnert mich Cissi und wieder zieht sich meine Brust zusammen. "Wenn du sie nicht verlieren willst, zeig ihr, das sie dir etwas bedeutet.", schlägt sie vor. Ich schütteln den Kopf. "Sie hasst mich." Nazissa schaut nachdenklich aus dem Fenster. "Ich glaube nicht, daß sie dich hasst Bella. Ansonsten würde sie sicher nicht mehr hier sein." Ich schaue sie fragend an. "Hast du ihr gestattet zu gehen?" Sie nickt. "Ich habe ihr vorgeschlagen das Haus zu verlassen, aber sie meinte, es sei noch nicht der richtige Moment gekommen." Hoffnung steigt in mir auf. "Du denkst, sie ist wegen mir geblieben." Cissi zuckt mit den Schultern. "Ich weiß nicht, was sie zurück hält, aber irgendeinen Grund wird es geben, weshalb sie sich weigert zu gehen." Es klopft an der Tür und y/n kommt herein. Als sie mich sieht wird ihr Blick kalt. "Ich denke, ich sollte gehen." Nazissa lächelt entschuldigend als ich mich, mit einem letzten Blick zu ihr, aus dem Zimmer schleiche. Hinter mir höre ich y/ns warme Stimme. "Worüber habt ihr geredet?" In mir regt sich etwas, was ich nicht deuten kann. "Nicht Bedeutendes.", höre ich Cissi sagen und gehe dann in mein eigenes Zimmer.

Sicht y/n:
Du denkst noch einen kurzen Moment über Bellateix nach... Ob sie es wohl doch bereut? Hastig schüttelst du den Gedanken ab. Nazissa reicht dir freudig grinsend ein Päckchen. Überrascht nimmst du es entgegen. "Für mich?" Sie nickt stolz, als du es aufmachst und sich dein Gesicht für einen Moment erhellt. Es ist ein langes, schwarzes Kleid, mit einem Cut bis hoch zur Hüfte und einem, mit Spitze verziertem, Ausschnitt. "Danke.", hauchst du fassungslos. Cissi schaut dich zufrieden an. "Ich habe gehofft, es gefällt dir." "Es ist wunderschön.", staunst du und lächelst zum ersten Mal nach langer Zeit. "Du kannst es morgen auf der Feier tragen.", schlägt sie vor und du nickst aufgeregt.

𝕱𝖔𝖑𝖑𝖔𝖜 𝖒𝖊, 𝖉𝖆𝖗𝖑𝖎𝖓𝖌. |Bellatrix X fem. Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt