„Holy crap! Der sieht ja aus wie 'ne echte Leiche!" Eine laute Stimme drang durch die Schwaden aus Schlaf und Müdigkeit, die mein Bewusstsein in ihren Fängen hielten.
„Ich wusste zwar, dass er nichts verträgt, aber das ..."
Unruhig drehte ich den Kopf auf die Seite.
„Scht! Du weckst ihn noch!", mischte sich eine weitere, ebenfalls männliche Stimme, ein. „Wieso bist du eigentlich hier? Ich hatte doch nur Eva angerufen", sprach sie dann leise zischelnd weiter.
„Ähm ... na ja, Eva und ich waren gerade ... beschäftigt. Aber dann hast du uns mit deinem Anruf unterbrochen und da ich sowieso nichts Besseres zu tun habe, hab ich beschlossen mitzukommen. Mal nach dem Rechten sehen und so, du weißt schon. Allerdings hab ich jetzt echt was gut bei dir, Alter. Eva hatte soeben ihren BH ausgezogen und wir -"
„Miles! Halt einfach deine Klappe! Zwischen uns ist nichts passiert."
„Klar. Das sagt sie jedes Mal", raunte nun die Stimme, die ich inzwischen als Miles' ausgemacht hatte. Die anderen zwei mussten Evangelines und Alecs sein. Sie sprachen leise weiter, doch ich schlief trotzdem nicht mehr richtig ein. Sobald ich einmal wach war, war da nichts mehr zu machen. Außerdem grummelte mein Bauch und ich fühlte, wie sich Übelkeit in meinem Magen breit machte. Ich kämpfte sie entschlossen zurück. Stattdessen öffnete ich langsam meine verklebten Augen, was in etwa so schwer war, wie wenn jemand Betonklötze an ihre Lider gehängt hätte.
Alec war sofort an meiner Seite.
„Hier." Er pflanzte sich auf die Bettkante und stopfte mir ein Kissen in den Rücken, sodass ich mich aufsetzen konnte. Ich begegnete den kritischen Blicken von Eva und Miles.
„Da ist wohl einer von den Toten auferstanden", witzelte Miles. Ich gab einen erbärmlichen Laut von mir. Mein Freund warf Miles einen Blick zu, der besagte, dass er, wenn er nicht aufpasste, was er sagte, gleich derjenige sein würde, der einem Toten ähnlich sähe. Ohne Chancen auf Wiederauferstehung.
„Sei still, du Idiot", herrschte ihn Eva an. Sie wühlte geschäftig in ihrer schwarzen Handtasche und förderte schließlich ein Fieberthermometer zu Tage. Eva studierte Medizin. Ich war ehrlich überrascht, als ich zum ersten Mal von ihrem Hauptfach und ihrem Wunsch Krankenschwester zu werden, gehört hatte, weil das so gar nicht zu ihrer Art passen wollte. Doch sie war mit Feuereifer dabei und bestand jede Prüfung mit überragender Punktzahl.
Jetzt regte sie sich darüber auf, dass ein Fieberthermomet eigentlich ein grundsätzlicher Bestandteil eines jeden Haushalts sein sollte. Tja, Pech gehabt. Da weder Alec noch ich sonderlich oft schlimmere Krankheiten als einen Schnupfen oder Kopfschmerzen hatten, waren die einzigen Dinge, die unsere Schränke befüllten, halbleere Packungen mit Paracetamol, Aspirin oder wahlweise auch Ibuprofen. Die allerdings meist nur bei einem starken Kater in Gebrauch kamen.
„Wenn seine Körpertemperatur über neununddreißig komma fünf Grad steigt, solltest du ihn dringend ins Krankenhaus bringen." Evangeline setzte das Thermometer an meinem Ohr an. „Achtunddreißig ... achtunddreißig komma fünf ... achtunddreißig komma neun", murmelte sie konzentriert, bevor sie nickte.
„Sie ist wahnsinnig heiß, wenn sie diese Doktorspielchen macht, nicht? Wenn sie jetzt noch so einen sexy Kittel mit nichts drunter anhätte ..." Hoffnungsvoll blickte Miles Eva an. Der träumerische Ausdruck auf seinem Gesicht brachte mich beinahe zum Lachen. Beinahe.
„Dich würde ich nicht mal mit einem Skalpiermesser anfassen", sagte Eva kalt.
„Ouch." Alec grinste mich an. Ihn belustigten die Schlagabtäusche zwischen den beiden genauso sehr wie mich.
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The World Against Us
RomantikWATTYS GEWINNER 21 »Ich wusste nicht, wann es passiert war. Ich wusste nur, dass es passiert war. Ich, Joshua Collins, war in meinen besten Freund Alec verliebt.« Joshua und Alec - Freunde seit Kindestagen. Nichts und niemand kann sie auseinander br...