„Oh mein Gott, ich muss das haben! Und das! Und - OH MEIN GOTT, ist das etwa der neue Roman von Colleen Hoover?!"
Falls ihr euch fragen solltet, wer da so kreischte: Das war Britt. Und falls ihr wissen wollt, ob diese Reaktion normal war: Ja, das war sie. Vollkommen. Zumindest, wenn man mit Brittainy eine Buchhandlung besuchte. Was ich gerade tat.
„Britt, denkst du nicht, dass neun Bücher genug sind?" Bettelnd blickte ich sie über besagte Bücher an, die sich auf meinen Armen stapelten. Ich fungierte als ihr persönlicher Bücheresel und so langsam wurden mir die Arme lahm.
Zweifelnd betrachtete meine beste Freundin ihre Beute, welche hauptsächlich aus Liebes- und Fantasyromanen bestand.
„Nein", beschloss sie dann bestimmt. „Da fehlt noch Never loved before von Monica Murphy. Deshalb sind wir doch hergekommen." Sie schaute mich an, als hätte ich einen an der Waffel. Dann streckte sie sich nach einem der höheren Regale und bevor ich mich's versah, wuchs der Stapel auf zehn Bücher.
„Warte", schockiert schielte ich über einen pinken Buchrücken, „du willst mir sagen, dass du das Buch, wegen welchem wir überhaupt erst hergekommen sind, noch gar nicht gefunden hast?"
„Natürlich habe ich es schon gefunden. Es steht da hinten. Und daneben ist auch gleich Band zwei – wie toll!" Sie nickte zu einem weiteren Regal an der gegenüberliegenden Wand.
„Und wieso holst du es dann nicht?"
„Wie soll ich einfach an all diesen süßen Babys vorbeilaufen? Sie links liegen zu lassen, wäre doch herzlos!"
Mit einer ausholenden Bewegung deutete sie auf die vollgestopften Regale, wobei sie ein verträumtes Gesicht machte. Ich wich schnell einen Schritt zurück, um nicht ihren Arm abzubekommen. Der Bücherstapel geriet dabei gefährlich ins Wanken.
„Du bist herzlos, mich hier Ewigkeiten schwere Lasten schleppen zu lassen", grummelte ich.
„Ach, Josh, du bist doch groß und stark." Britt grinste mich breit an.
„Haha", machte ich. „Wenn du groß und stark gewollt hättest, hättest du Miles oder Alec mitschleppen sollen. Obwohl – nee, Alec ist mit seiner Schiene zu nichts zu gebrauchen."
„Groß und stark, hm?" Britts Grinsen wurde, wenn überhaupt möglich, noch strahlender. Wissend schaute sie mich aus ihren braunen Augen an.
„Was schaust du mich so an?" Meine Stimme klang patziger als beabsichtigt.
„Ach, nichts, nichts." Noch immer grinste sie.
„Britt! Hör auf damit, das macht mich ganz -"
„Nervös? Das ist doch eh dein Dauerzustand. Zumindest, wenn ein gewisser braunhaariger Junge mit einer Vorliebe für unendlich lange Wanderungen in der Nähe ist", unterbrach sie mich.
Ich schnappte nach Luft.
„Das ist gar nicht wahr, ich -"
Mitten im Satz stockte meine Stimme. Wieso versuchte ich eigentlich noch, ihr etwas vorzumachen? Mir selbst hatte ich schließlich bereits eingestanden, dass die Ameisen in meinem Bauch Tango zu tanzen begannen, sobald ich auch nur an Alec dachte. Und Britt kaufte mir das sowieso nicht ab.
„Okay, du hast recht."
Brittainy stoppte so abrupt, dass ich ihr nur mit größter Not ausweichen konnte.
„Hey, pass doch auf!"
Aber sie achtete gar nicht auf mein Gemecker – genauso, wie sie vergessen zu haben schien, dass wir uns gerade in ihrem ganz eigenen Paradies befanden.
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The World Against Us
RomanceWATTYS GEWINNER 21 »Ich wusste nicht, wann es passiert war. Ich wusste nur, dass es passiert war. Ich, Joshua Collins, war in meinen besten Freund Alec verliebt.« Joshua und Alec - Freunde seit Kindestagen. Nichts und niemand kann sie auseinander br...