Chapter 16

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Der nächste Tag begann damit, dass ich zu einer ungöttlich frühen Uhrzeit geweckt wurde. Und zwar nicht so, wie Alec es früher gemacht hatte – durch kitzeln –, sondern auf eine ganz andere Art und Weise. Etwas Warmes, Feuchtes fuhr meinen Wangenknochen entlang, tiefer bis zu meinem Mundwinkel und hinab zu meinem Hals. Als ich dort ein plötzliches Kitzeln an meiner empfindlichen Haut spürte, seufzte ich widerwillig und rollte mich ein Stück zur Seite, weg von der Berührung. Ich kam allerdings nicht weit, da schlang sich etwas um meinen Bauch und ich wurde mit einem Ruck zurückgezogen.

Immer noch hundemüde öffnete ich meine Augen. Mein Gehirn brauchte ein bisschen länger, um ebenfalls aus dem Schlaf zu erwachen, doch dann realisierte ich die Situation: Ich lag in meinem Bett. Aber ich war nicht alleine. Oh nein, hinter mir lag Alec, sein Körper presste sich warm an meinen, und das, was ich vorhin gespürt hatte, war ... war seine Zunge?!

Mir entwich ein Quieken, als er mir wieder über den Hals leckte, ehe er die Zunge durch seinen Mund ersetzte und zu saugen begann. Es brannte kurz unangenehm, dann löste er sich mit einem lauten Schmatzen von mir. Im nächsten Moment rollte er mich auf meinen Rücken und ein verschmitztes Grinsen erschien in meinem Gesichtsfeld.

„Guten Morgen, Baby!" Ein sanfter Kuss landete auf meinen Lippen.

„Hast du ... hast du mir gerade einen Knutschfleck verpasst?" Perplex tastete ich mit meiner Hand nach der Stelle meines Halses, die immer noch leicht kribbelte.

„Jepp." Ein weiterer Kuss. „Wenn ich dich schon niemanden als meinen festen Freund vorstellen kann", noch ein Kuss, „dann muss ich dich eben auf andere Weise als vergeben markieren."

„Du ... du möchtest mich als deinen festen Freund vorstellen?"

Jetzt rückte Alec ein Stück von mir ab, ein Runzeln erschien dabei auf seiner Stirn.

„Ich liebe dich, Joshi. Natürlich möchte ich dich meinen festen Freund nennen."

Ohne ein Wort zu sagen, starrte ich ihn an.

„Ähm ... du erinnerst dich doch noch an gestern Abend, oder? Du hast doch nicht schon wieder so viel getrunken?"

„Du liebst mich", flüsterte ich.

„Jaaa."

„Und ich liebe dich."

„Ich weiß ... Das hast du mir gestern schon gesagt. Bitte Joshi, erzähl mir nicht, dass du auch den gestrigen Abend vergessen hast!"

Nun war ich es, der grinsen musste.

„Keine Sorge. Ich erinnere mich noch an alles." Sowohl an die guten als auch an die schlechten Dinge. Bei der Richtung, in die meine Gedanken jetzt unwillentlich schweiften, zog sich etwas in meiner Brust zusammen. Doch ich verdrängte das ungute Gefühl und konzentrierte mich wieder auf Alec und das Hier und Jetzt.

„Ich habe nur ein bisschen gebraucht, um zu begreifen, dass das kein Traum war."

„Ein Traum?" Seine Brauen schossen nach oben und ein Funkeln trat in seine Augen. „Ich kann dir gerne beweisen, dass das hier absolut kein Traum ist."

Er schob die Hände unter mein T-Shirt. Seine Finger fuhren über meine nackte Haut und einmal zwickte er mir sogar in die Brustwarze. Mein Atem beschleunigte sich und meine Lider wurden schwerer.

„B-beweisen?"

„Hm hm." Der intensive Blick, mit dem er mich betrachtete, brachte mich total durcheinander. Und sein Mund, der sich quälend langsam auf meinen zubewegte, machte es mir auch nicht gerade leichter. Als ich bereits seinen warmen Atem auf meinen Lippen fühlte, er aber plötzlich verharrte, rutsche ich unruhig auf dem Bett herum.

The World Against UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt