Schnell. Quietschend. Stopp.
Als wir bei unserem Hotel ankommen, ernten wir einige seltsame Blicke, das Motorrad können wir zum Glück aber draussen hinstellen. Wir laufen fröhlich durch das Hotel in unser Zimmer, um uns fürs gemeinsame Abendessen umzuziehen. Ich bin schon etwas durchgefroren, waren das doch einige Stunden Fahrt, und es ist schon lange wieder Essenszeit. Deswegen begeben wir uns auch gleich runter in den Esssaaal. Doch lange sind wir nicht alleine. Anastasia zieht Leah hinter sich her zu uns an den Tisch: «Hey Yuri, Otabek! Wir essen mit euch heute!» Otabek zieht eine Augenbraue etwas hoch und meint dann eher ablehnend: «Muss denn das sein?» Doch sie grinst nur: «Jap, muss es! Stellt euch vor, Leah wohnt ganz weit weg von hier, dort gibt es einen See, wo man von den Klippen runterspringen kann!» «Echt?» Leah lächelt scheu: «Ehm, ja. Und man muss durch Tunnel dort hinfahren. Ist mega schön dort!» Nun wirkt er neugierig: «Davon hast du noch gar nichts erzählt!» «Chris hat ja nonstopp gequasselt! Da habe ich nichts zu sagen.» «Verstehst du dich nicht so gut mit ihm? Ich dachte ihr seid Freunde?», hake ich nach. «Jaaa, das hat sich etwas gelegt, seit ich ihn abblitzen lassen habe!» «Waaas? Ich dachte immer, er ist Schwul!», rutscht mir raus. Doch sie schaut mich nur verwirrt an: «Hä? Nein, der tut nur so..." «Okay, das überrascht mich jetzt doch ein wenig...» «Wieso, hast du etwas gegen Schwule Männer?», sie kann ihre Neugier nicht zügeln. «Ehm, nein, ich glaube nicht... Das habe ich mir gar nie überlegt, bei Viktor und dem Schweinchen stört es mich ja auch nicht...» «Sind die wirklich ein Paar?», frgat nun Leah sofort nach. «So genau weiss ich das ehrlich gesagt gar nicht, und ehrlich gesagt ist es mir auch egal... solange sie mich in Ruhe lassen!» Okay, das Gespräch nimmt eine komische Wendung. In Russland ist es verboten, öffentlich schwul zu sein. Daher habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Hier in der Schweiz sind sie ja ein bisschen lockerer. Glaube ich zumindest. Daher bin ich ganz froh, dass Anastasia das Thema wieder wechselt: «Hey, Otabek, du hast ja gesagt, dass du ne Switch hast... Dürfen wir heute Abend auch zu euch rüber zocken kommen?» Er hebt die Hände abwehrend: «Ich habe aber nur zwei Controller hier...» Doch Leah winkt nur ab: «Ach, das macht doch nichts, wir können ja abwechseln!» Otabek schaut fragend zu mir: «Yuri?» Ich kenne meine Team und Klassenkollegin leider zu gut, ich weiss, sie würde eh nicht locker lassen, daher gebe ich nach: «Egal, es ist bestimmt auch mal ganz cool mit Mädels...» «Ihr habt es gehört... Aber dafür müsst ihr was zu knabbern mitbringen!» Die beiden Mädels strahlen: «Deal!»
Wir verabschieden uns von den Mädels, sie wollen später noch bei uns dazu stossen. Sie sagen, sie müssen sich noch bequem anziehen, also gehen wir ohne sie hoch. Einige Zeit später kommen die beiden dann auch zu uns, sie tragen lockere Shirts und Pantys. Ist ja nicht so, dass wir es uns nicht gewohnt sind, die Mädels so zu sehen, nur diesmal tragen sie keine Strumpfhosen, sondern wir sehen die nackten Beine. Leah hat uns schweizer Knabbereien mitgebracht, sie schwört, dass diese Chips die besten auf der ganzen Welt sind. Doch das erste, als Anastasia reinkommt, ist aber, dass ich ihr das Shirt wieder zurück gebe. Leah schaut uns komisch an. Anastasia meint nur: «Ach, ne Wette verloren...» «Ah. Das erklärt einiges...» Otabek wendet sich an uns: «Also, was wollen wir spielen?» «Was habt ihr gestern gespielt?», fragt Anastasia. Ich antworte schulterzuckend: «Mario Kart.» Ihr Blick hättet ihr sehen sollen, komplette Entgleisung: «Wow, Yuri, und du hast verloren? Glaub ich kaum! Du bist sonst unschlagbar!» «Tja, ich bin besser!», meint Otabek. «So schwer kann das Spiel doch nicht sein!», meint Leah, und ich kann mir ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen: «Ah, denkst du? Dann glaubst du, dass du uns besiegen kannst?» Sie schürzt die Lippen: «Ich denke schon...» «Dann lass uns doch wetten?» Mein männlicher Kollege wirft ein: «Du hast schon einmal verloren!», doch das kümmert mich nicht: «Ja, aber gegen ein Mädchen verliere ich bestimmt nicht!» «Also ich verzichte... ich weiss, dass ich keine Chance hab!» meint Anastasia. «Hmmm, um was willst du denn wetten? Mir macht ein pinkes Shirt nichts aus!» «Wie wäre es dann mit einem anderen Einsatz?» «Was schlägst du vor?», sie beugt sich zu mir vor. Doch die nächste Idee kommt nicht von mir, sondern Otabek: «Der Verlierer muss dem Gewinner den morgigen Tag wie ein Butler zur Seite stehen. Also Essen servieren, ihn mit mein Herr oder meine Herrin ansprechen, die Tasche tragen... Was meint ihr?» "Das könnte witzig werden... Bin dabei! Du Ana?» «Ich verliere doch eh!», meint diese. «Komm schon, gib dir nen Ruck! Ist nicht so schlimm, wie dein Shirt zu tragen! Mädels gegen Jungs!» Es braucht noch einige Worte, doch dann lassen sich alle darauf ein, und das Battle beginnt!
Leah ist echt mies. Beinhart hat sie uns abgezogen und gewonnen. Was sie uns nämlich nicht gesagt hat, ist, dass sie seit Jahren Hardcorezockerin ist, vor allem Rennspiele. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Und so haben die Mädels am Schluss gewonnen. Nun müssen wir den ganzen morgigen Tag zu Kreuze kriechen... Scheisse.
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Der Tag beginnt wie sonst auch, Otabek weckt mich (jetzt weiss ich, dass er echt keine Angst vor mir hat), wir gehen Joggen, Essen, ins Training. Bereits an der Eingangstüre warten die beiden Mädels bereits auf uns, und strecken uns ihre Taschen entgegen. Knurrend nehme ich sie, und wir tragen beide Taschen bis ins Training. Wie abgemacht sprechen wir die beiden mit Herrin an, und ernten einige sehr verwunderte Blicke der anderen, die wir aber einfach ignorieren. Wir vier sind eh die jüngsten hier im Camp, also nehmen sie uns eh nicht ganz so ernst. Am Mittag jedenfalls habe ich schon gehört, dass Viktor rumerzählt hat, dass das wohl so wie gestern mein Shirt ne verlorene Wette ist. Die Mädels hatten auf jeden Fall nen Riesen Spass uns herumzukommandieren, aber haben sich dennoch anständig verhalten und zu keinen herabwürdigenden Sachen oder so gezwungen. Irgendwie war es doch ganz lustig, aber das würde ich NIEMALS laut zugeben.
Den Nachmittag haben wir auch schnell überstanden, danach sind wir zu viert etwas shoppen gegangen. Leah kann super Französisch und dieses Kauderwelsch, das sie Schweizerdeutsch nennen, und hat uns so herumgeführt. Keine Ahnung wieso sie mich diesmal nicht so nerven, vielleicht weil Otabek sie so gut mag.
Nach dem Essen verabreden wir uns wieder zum Zocken, doch wir beschliessen diesmal, kein Rennen mehr zu fahren. Wir spielen so ein Kampfspiel. Und wieder, ohne Wette geht nichts. Diesmal ist sich Leah nicht so siegessicher. Otabek fragt nach: «Also, um was wetten wir heute?» Diesmal kommt die Idee von Leah: «Hmmm, das Training ist echt hart... ich könne ne Massage gebrauchen. Wie wäre es also mit einer Massage? Die Verlierer massieren die Gewinner!» «Das klingt gut...», stimmt ihr ihre Freundin zu. «Seid ihr sicher? Wärmt schon mal eure Finger auf, denn jetzt gewinnen wir Männer!», siegessicher streckt er die Finger. Gesagt, getan. Die Mädels geben sich die grösste Mühe, und wir haben echt ne mega Menge Spass. Doch am Schluss gewinnen doch wir Jungs. Siegesfreudig schaue ich auf den Tag morgen, das wird perfekt!Die Tage vergehen wie im Fluge, wir vier schweissen immer mehr zusammen. Ich hätte nie gedacht, dass es so Spass machen könnte, mit Mädels abzuhängen. Es stellte sich heraus, dass Leah auch ein Motorrad hat, und so sind wir auch zu viert unterwegs auf den Strassen. Auch wenn Leah nicht aus dieser Region kommt hat sie einige Bekannte, die ihr die besten Routen verraten. Es ist zwar frisches, doch wunderschönes Wetter. Unsere Wetteinsätze werden auch immer gewagter, unterdessen haben das alle anderen Teilnehmer schon mitbekommen, und auch auf Instagram geistern sie durch. So diskutieren die Followers schon abends, was wohl am nächsten Tag für ne Wette eingelöst wird. So mussten Otabek und ich beispielsweise im Partneroutfit trainieren. Anastasia musste bei Otabek unkommentiert ein Herz aufs Profil posten, Yuri und Otabek ein Selfie von sich im Clownsoutfit für 24 Stunden als Profilbild, und Leah mit nem Prinzessinenkleidchen ins Training (ich erinnere euch, sie ist Gothic!).
Unterdessen ist die Übung mit dem Paarlauf abgeschlossen, und wir stellen zusammen mit den Trainern eine Kür für die Show zusammen. Es war eine gute Idee mit dem Paarlauf, es hat uns sehr geholfen, mal neues zu probieren und an der Genauigkeit zu arbeiten. Das ist echt nicht ohne, wenn man alleine fährt, muss man nicht so genau sein, doch zu zweit fällt der kleinste Fehler sofort auf! Auch wenn sich die Paare jetzt getrennt haben, bleiben sie in den Gruppen bestehen, doch nun wechseln sich die Trainer ab und zu ab. Und ehe ich mich versehe, sind auch schon neun der 14 Tage durch.
***Bild gehört nicht mir, leider konnte ich den Künstler nicht ausfindig machen***
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Otayuri Es begann im März
FanfictionYuri kann sich nicht mehr an alles vom Bankett erinnern, doch irgendwann im Rausch hat er Viktor versprochen, in ein gemeinsames Trainingslager mit verschiedenen Athleten zu gehen. Dort werden die Läufer vor eine Aufgabe gestellt, die für Yuri mehr...