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Das nächste Treffen zwischen Malin und Steffi sollte schneller als gedacht stattfinden. Steffi hatte in der Zwischenzeit viel Zeit zum nachdenken gehabt und war sich sicher, dass ihre Gefühle für Malin tiefer als alles ging, was sie bisher gespürt hatte. Ja, sie war früher in Holger verliebt, doch wenn sie jetzt an ihn dachte, hatten ihre Gefühle nichts mehr mit Liebe zu tun. Wenn sie dagegen an die schöne dunkle Ärztin dachte, spielte ihr Magen völlig verrückt, die Schmetterlinge stoben auseinander und Steffi wusste, was das bedeutete... Sie war verliebt! Zum umkehren war es längst zu spät, und auch mit ihren Kindern hatte Steffi in der Zwischenzeit gesprochen. Die beiden nahmen die Neuigkeit besser auf als gedacht, sie wollten auch, dass ihre Mum glücklich war. Nach einem langen und sehr positiven Gespräch mit Holger, in dem Steffi geduldig all seine Fragen ehrlich beantwortete, stimmte er zu, sich einvernehmlich scheiden zu lassen, damit seine Frau mit Malin eine Zukunft haben konnte. Der Stein, der Steffi vom Herzen fiel, war gigantisch... Nun war sie frei und konnte sich in ihr Abenteuer mit Malin stürzen!

Kurze Zeit später stand Steffi abermals vor Malins Haus, ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. So nervös war sie schon lange nicht mehr! Sie nahm all ihren Mut zusammen und drückte auf die Klingel. Der melodische Klang beruhigte sie etwas. Nicht lange und die Tür wurde geöffnet, doch die Frau, die dort in der Tür stand, war NICHT Malin. Sie trug einen Bademantel die Haare waren zerzaust. Starr vor Schreck brachte Steffi kein Wort heraus. Sie wollte nach Malin fragen, und wer die Frau war, wollte sie natürlich auch wissen, doch ihr Mund war satubtrocken und ihr Gehirn wie leergefegt. Unfähig zu sprechen stand sie einfach nur da und starrte die Blondine an! Plötzlich erschien wie aus dem Nichts Malin in der Tür und erstarrte. Doch das bekam Steffi nicht wirklich mit, so sehr war sie in ihrer Schockstarre gefangen. Erst als sie eine weiche Hand an ihrer Schulter spürte, erwachte Steffi aus ihrer Starre. Sie schlug Malins Hand weg, warf ihr einen traurigen Blick zu, drehte auf dem Absatz um und rannte zu ihrem Auto. Malin versuchte sie aufzuhalten, doch Steffi wollte nicht zuhören. Und schon gar keine Erklärung wollte sie hören! Oder eine Rechtfertigung! Oder... Ach egal, Steffi wollte nur noch weg!

Sie war wütend... Wütend auf sich selbst, dass sie alles aufs Spiel gesetzt hatte, anscheinend umsonst?! Sie war wütend auf sich selbst, weil sie nicht einfach vorher bei Malin angerufen hatte, um ihr zu sagen dass sie mit ihr reden wollte. Doch am schlimmsten war ihre Wut auf sich selbst, weil ihr verletzter Stolz es nicht zugelassen hatte, Malin anzuhören... Warum musste sie sich manchmal einfach so sehr selbst im Weg stehen und ihr Glück zu sabbotieren? Vielleicht gab es eine ganz simple Erklärung dafür, warum beide im Bademantel in der Tür standen. Aber eigentlich kann man das nicht falsch deuten, oder? Tränen liefen ihr übers Gesicht, sie stand immer noch vor Malin's Haus, und Malin stand immer noch im Bademantel vor Steffi's Auto und klopfte an die Scheibe... Wie lange Steffi dort in ihrem Auto wie ein Häufchen Elens saß, wusste sie nicht mehr, doch mittlerweile hatte es angefangen zu regnen. Der Regen klatschte gegen die Scheiben, doch Malin stand immer noch da und klopfte an die Scheibe... Steffi gab sich einen Ruck und öffnete die Beifahrertür einen Spalt, Malin riss die Tür dankbar auf und lies sich tropfnass in den Sitz fallen. Sie zitterte am ganzen Körper, das fiel Steffi sofort auf, und so drehte sie die Heizung auf volle Pulle auf. Eine seltsame Stille legte sich über die beiden, irgendwie wusste keine so genau wo sie anfangen sollte!

Schließlich hielt Malin es nicht mehr aus, sie warf sich Steffi entgegen und presste sich an sie. Steffi war viel zu überrumpelt und überrascht, um darauf reagieren zu können, doch ihre Arme legten sich automatisch um Malin und hielten sie fest. Als Steffi Malin's Stimme an ihrem Ohr hörte, breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper aus. Malin rückte ein Stück von Steffi ab, holte tief Luft und begann zu reden.

Es stellte sich heraus, dass die blonde Tussi Malin's Ex-Freundin Luna war, sie war einfach so aufgetaucht, weil sie Malin zurückgewinnen wollte. Doch Malin machte ihr einen Strich durch die Rechnung, denn sie sagte Luna, dass sie jemand neuen kennen- und lieben gelernt hatte. Ungläubig starrte sie Malin an, und ihr Herz setzte für ein paar Schläge aus, nur um dann mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit weiter zu rasen! Hatte Malin ihr gerade gesagt, dass sie in Steffi verliebt war? Hatte sie das wirklich richtig verstanden? Steffi's Mund öffnete sich, doch sie brachte kein Wort heraus, doch verzogen sich ihre Lippen dann zu einem breiten Lächeln. Als Antwort nahm Malin Steffi's Gesicht in ihre Hände, näherte sich langsam ihren Lippen und küsste sie zärtlich.

Eng umschlungen lagen sich die beiden in den Armen. Der Regen hatte aufgehört, und Malin schlug vor, wieder ins Haus zu gehen. Doch Steffi wollte nicht in dieses Haus, in dem Luna noch war. Doch genau in diesem Moment öffnete sich die Haustür, und Luna kam heraus. Sie ging auf das Auto zu, Malin öffnete die Tür und stieg aus. Luna sah sie mit einem traurigen Blick an, doch sie wünschte ihr viel Glück. Luna umarmte Malin kurz, winkte zum Abschied und stöckelte die Straße hinunter und war bald verschwunden. Steffi stieg auf der anderen Seite aus, ging um das Auto herum und legte ihre Arme um Malin. Sie lächelten sich an und gingen zusammen ins Haus. Gott sei dank hatte Luna die Tür nicht geschlossen...

Lexa und Clarke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt