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Ungläubig starrte Steffi Lexa an, deren Lippen sich zu einem kleinen Grinsen verzogen. Sie konnte es genauso wenig fassen wie Steffi, was war bei der OP nur passiert? Vielleicht ein Fehler? Es hat immer geheißen man kann nichts machen, es gibt keine Chance, dass Lexa jemals wieder hören konnte. Und jetzt das??? Das Fragezeichen über ihren Köpfen wurde immer größer, doch plötzlich begann Steffi wissend zu lachen. Sie sprang auf und tanzte vor lauter Freude durchs Zimmer. Lexas aufgerissene Augen realisierte sie fast nicht, so freute sie sich für Lexa, dass die Ärzte tatsächlich nicht aufgegeben hatten! Schließlich, es dauerte eine ganze Weile, da hatte sich Steffi wieder halbwegs beruhigt, setzte sich an Lexas Bettkannte und strahlte sie einfach glücklich an. Sie drückte den Knopf, es dauerte nicht lange, da erschien eine Krankenschwester und erkundigte sich, was denn passiert sei. Als sie sah, dass Lexas Augen offen waren, begann auch sie zu lächeln, nickte und verschwand wieder. Ein paar Minuten später ging abermals die Tür auf und einige Ärzte betraten in ihren Kitteln das Zimmer! Sie stellten sich um Lexas Bett herum auf, der älteste unter ihnen hatte eine Mappe dabei, die er, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Steffi auch bleiben durfte, da sie die Ärzte darauf hingewiesen hatte, ging die Visite los. Lexa wurde nochmal gründlich untersucht und diverse Hörtests wurden gemacht, die Lexa mit Bravour bestand. Nach gefühlt Stunden, in denen sich die Ärzte zu diesem Wunder beglückwünschten, natürlich die beiden Frauen auch nicht ausgelassen würden, verließen sie endlich wieder das Zimmer! Beiden schwirrte der Kopf bei so vielen Begriffen, die keine der beiden so wirklich verstand, doch den Kern der Aussage hatten sie verstanden! Lexa konnte wieder hören! Das musste sofort Clarke erfahren, schoss es Lexa durch den Kopf, doch Steffi bremste sie sanft aus. Clarke brauchte noch Ruhe, besuchen ist okay, aber sie sollte ihr noch nichts von den Neuigkeiten erzählen…  Nach einer kurzen hitzigen Diskussion willigte Lexa schließlich ein und die beiden machten sich auf den Weg zur Intensivstation, auf der Clarke lag. Als sie jedoch im Zimmer angekommen waren, fanden sie es leer vor! Verwirrt blieben die beiden stehen und sahen sich erstaunt an. Wo war Clarke? Eine innere Unruhe befiel Lexa, wo hatte man ihre Freundin hingebracht? Die beiden machten sich auf die Suche nach einer Krankenschwester, hoffentlich wusste die, wo Clarke war… Diese teilte ihnen dann fröhlich mit, dass man Clarke auf die normale Station verlegt hatte, gab ihnen die Zimmernummer und die beiden machten sich schnell auf den Weg. Kurz vorm Zimmer nahm Steffi Lexa nochmal beiseite, und beschwor sie nochmal, erst einmal noch nichts zu erzählen. Doch bevor sie endgültig das Zimmer betraten, klingelte Steffis Handy. Es war die Polizei, die ihr mitteilen wollte, dass sie die beiden Frauen ins Krankenhaus gebracht haben, aber ihnen nichts passieren kann, sie standen unter Beobachtung und wurden bewacht. Wenn es ihnen dreien besser geht, sollten sie sich auf der Wache für ihre Aussagen melden! Dann endlich betraten sie Clarkes Zimmer, Lexas Herz begann wie wild zu rasen, die Schmetterlinge in ihrem Bauch stöbern auseinander und sie hätte platzen können vor Glück, als sie ihre Clarke schlafend im Bett liegen sah…  Sie war sich sicher, Clarke war die einzig richtige für sie! Mit ihr wollte sie alles, bis sie alt und grau werden. Langsam und mit klopfendem Herzen ging Lexa auf das Bett zu, setzte sich auf die Bettkannte und strich zärtlich über Clarkes blasse Hand. Bei der Berührung durchzuckte es Lexa wie am Anfang wie ein Stromschlag, ihre Haut brannte, doch um nichts in der Welt würde sie ihren blonden Engel wieder loslassen! Sollte sie doch verbrennen, solange es in Clarkes starken Armen war, war ihr alles recht…  Doch so stark sah Clarke im Moment leider nicht aus, wesentlich besser als kurz nach dem Angriff, die Würgemale am Hals leuchteten dunkel, und Lexa befiel eine riesen Wut auf Avalon, wie konnte sie das nur tun…  Die körperlichen Schmerzen würden vergehen, doch die seelischen Schmerzen waren weitaus schlimmer! Zärtlich strich Lexa Clarke eine blonde Locke aus der Stirn. Verschlafen öffneten sich Clarkes Augen und ein schwaches Lächeln  erschien auf ihren Lippen. Clarke nahm Lexas Hand in ihre, drehte sich um und schlief weiter, mit einem Lächeln auf den Lippen…  Lexa genoss die Nähe und wagte nicht sich zu bewegen. Regungslos saß sie da und betrachtete ihre Freundin glücklich. So gerne hätte sie ihr die fantastischen Neuigkeiten erzählt, doch sie riss sich zusammen. Steffi hatte kurz nach ihrem eintreffen leise das Zimmer wieder verlassen, sie wollte die beiden nicht stören. Sie ging in die Cafeteria und kaufte sich einen Kaffee. Den aus der Cafeteria konnte man wenigstens trinken, die Plörre auf Station war grausam! In Gedanken versunken saß sie an einem kleinen Tisch und rührte ihren Kaffee so lange, dass es ihm eigentlich schwindlig hätte werden müssen! Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie gefragt wurde, ob der Platz neben ihr noch frei war. Ohne wirklich hinzusehen bejahte Steffi die Frage. Sie rührte weiter ihren Kaffee um, der mittlerweile schon fast kalt war, aber heftiger als vorher, denn sie dachte an die Geschehnisse der letzten Stunden, bis sie freundlich gefragt  wurde, ob sie ihren kaffe noch trinken wollte, denn ansonsten würde er bald komplett auf dem Tisch verteilt sein! Als sie ihr Gegenüber endlich richtig wahrnahm, und vor allem die samtweiche Stimme hörte, passierte es…  Sie hielt mitten in der Bewegung inne, starrte in die wohl schönsten braunen Augen, die sie jemals gesehen hat!  Die dunklen Augen von perfekten schwarzen und langen Wimpern eingerahmt, die schmale gerade Nase und diese dunkle Haut warfen sie komplett aus der Bahn. Und die Lippen erst… Die kurzen schwarzen Locken standen frech in alle Richtungen ab, als sei sie gerade aufgestanden… Lächelnd steckte sich Steffi eine dunkelbraune Hand entgegen, und stellte sich als Dr. Zaina Feller vor.  Völlig hypnotisiert wollte Steffi die ihr angebotene Hand ergreifen, da passierte es. Mit einer einzigen Bewegung fegte Steffi die Tasse entgültig um, der Inhalt verteilte sich auf dem Tisch und auf Dr. Zaina Fellers weißem Kittel… 

Lexa und Clarke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt