Prolog

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Aufgeregt renne ich in unserem Haus herum und schaue, ob auch wirklich alles passt. Sie sollte sich ja auch wohlfühlen und das tut man sich eben nicht, wenn eine Vase nicht am richtigen Platz steht oder ein Bilderrahmen schief hängt. So geht es jedenfalls mir.

Ich bin bestimmt schon drei Mal durch das komplette Haus gerannt. Aber irgendwann muss Schluss sein.
Leicht erschöpft geselle ich mich zu meinen Kumpels ins Wohnzimmer, da sie heute wieder bei mir chillen. Aber lange kann ich nicht still sitzen, da springe ich schon wieder auf und tigere durch den Raum, dabei fahre ich mir einige Male unbewusst durch meine Haare. Ich muss dringend wieder zum Friseur, denke ich mir.

"Mensch Bro, was führst du dich so auf. Es wird schon nichts schief gehen.", mault mich einer meiner Freunde an, da ich jetzt wohl zu oft vor dem laufenden Fernseher vorbei gerannt bin.

"Sie ist meine kleine Cousine. Ich will, dass sie sich hier wohl fühlt. Nach allem-", an dieser Stelle breche ich ab, da es mir jedesmal den Hals zu schnürt. Wie muss es dann wohl für sie selbst sein?

"Hey, reg dich ab. Es wird schon alles klappen.", steuert jetzt ein anderer bei.

"Ja, du hast recht, aber was ist wenn nicht. Oder vielleicht findet sie nicht her. Sie sollte schon vor fünf Minuten angekommen sein. Am besten rufe ich sie noch einmal an. Ja, dass ist ein guter Plan.", mit vor Nervosität zitternden Hände greife ich nach meiner hinteren Hosentasche.

Und genau in diesem Moment ertönt die Türklingel. Vor Schreck springe ich etwas hoch. Zum Glück konnte ich aber einen Aufschrei verhindern. Das wäre dann doch peinlich gewesen.

DAS WIRD SIE SEIN.

"Okay, okay. Jungs beruhigt euch. Sie ist meine Cousine, es wird alles klappen.", ermahne ich meine Freunde, die mich unerklärlicherweise belustigt mustern. Was haben die denn?

"Jo, der einzige, der nicht ruhig ist, bist du selbst, Bro. Und jetzt mach ihr die Tür auf, oder willst du sie noch länger warten lassen?"

Stimmt, da war ja noch was. Ich weiß auch nicht, wieso ich heute so durch den Wind bin.

Mit schnellen Schritten gehe ich zur Eingangstür.
Ein breites Grinsen stahl sich bereits von selbst auf meine Lippen.

Ich freue mich ja so, sie endlich wieder zu sehen. Und dann wohnen wir auch noch unter einem Dach, dass wird so krass toll.

Weil du es bist.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt