17. Kapitel- Violet

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Nachdem wir das gemütliche Diner verlassen haben, sind wir gesammelt zu James und mir gefahren und hängen seitdem im Wohnzimmer ab. Wir haben schon ein Mario Kart Match gespielt. Leider habe ich nicht gewonnen, sondern Elijah. Aber das nächste Mal werde ich gewinnen und wenn ich mit unfairen Mitteln spielen muss. Da muss ich mir zwar was überlegen, aber mir fällt bestimmt was ein.
Gerade läuft eine lustige Talkshow, als neben mir Hazel plötzlich aufspringt und ziemlich laut in die Hände klatscht.

"So. Violet und ich verziehen uns jetzt. Wir müssen uns für den Abend fertig machen.", damit will sie mich an der Hand hochziehen, aber noch weigere ich mich.

"Wieso jetzt schon. Hast du einmal auf die Uhr geschaut? Wir haben noch ganze dreieinhalb Stunden. Deswegen können wir noch mindestens zwei Stunden liegen bleiben.", starte ich einen verzweifelten Versuch Zeit zu schinden. In den letzten Wochen habe ich den hartnäckigen Charakterzug von Hazel kennen lernen dürfen und das war nicht immer eine Freude.
Deswegen weiß ich in meinem Inneren schon, dass ich bereits verloren habe, noch ehe die Diskussion überhaupt angefangen hat.

"Ach Papperlapapp. Ich mache mir eher Sorgen, dass uns die Zeit nicht reicht. Also hop hop. Schwing deinen Knackarsch die Treppe hoch. Während du duscht, mache ich uns noch schnell Sandwiches, danach dusche ich und du bereitest das ganze Make Up von dir aus, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann, was du alles besitzt. Und übrigens werde ich mir Klamotten von dir ausleihen müssen, da ich nichts dabei habe. Aber das ist ja kein Problem.", nach ihrer kleinen Ansprache zieht sie mich mit einem Ruck hoch. Ich werfe zwar einen hilfesuchenden Blick in die Runden. Aber die Jungs scheinen nur amüsiert zu sein und helfen mir dementsprechend auch nicht. Verräter.

Seufzend füge ich mich meinem Schicksal und gehe die Treppe allein hoch, nachdem mich Hazel davor abgesetzt hat und mit hektischen Schritten in der Küche verschwunden ist. Ich finde es immer wieder toll mit anzusehen, wie sie sich hier einfach überall bedient. Das sagt man eigentlich ja auch immer. Beste Freunde fühlen sich im Haus des anderen genauso wohl, wie bei sich zu Hause. Und das sind wir geworden. Beste Freunde. Ich war auch schon ein paar Mal bei ihr, zwar nicht so oft, weil die Gruppe vorwiegend hier abhängt, aber trotzdem kenne ich mich bei ihr und Elijah aus.

Im oberen Stockwerk angekommen, gehe ich sofort und ohne Umwege in das große Badezimmer und stelle mich unter die Dusche, nachdem ich mich meiner Klamotten entledigt habe.
Das warme Wasser rieselt auf mich nieder, nur muss ich diesesmal nicht wach werden, aber trotzdem ist es immer wieder ein wohltuendes Gefühl den Wasserstrahl auf sich nieder prasseln zu lassen.

Meine Haare wasche ich mit meinem üblichen Shampoo und verwende danach eine Spülung, die ich ein kurze Zeit in den Haaren behalte und sie dann wieder abwasche.
Weil mir gerade danach ist, greife ich nach Rasierschaum und Rasierer, dann beginne ich damit meine Beine von den Stoppeln zu befreien.

Meistens bin ich zu faul, um mich zu rasieren und ich finde es auch nicht schlimm, wenn ich oder andere Mädchen Haare auf den Füßen, Armen oder sonst wo haben. Aber es ist doch auch immer ein schönes Gefühl, wenn man glatte Haut hat. Ich fühle mich danach auch immer wohler und dennoh ist ds immer wieder ein langwieriger Prozess sich zu rasieren.
Ich habe sogar schon einmal ein Waxing ausprobiert, aber auch schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist.
Natürlich gäbe es auch noch andere Methoden, aber da bleibe ich lieber beim altmodischen Rasierer.

Fertig mit der nervenaufreibenden Prozedur, wasche ich noch schnell meinen Körper mit meinem lieblings Duschgel und steige dann aus der Dusche, als der ganze Schaum von meinem Körper und in den Abguss geflossen ist.

In ein Handtuch gewickelt kämme ich meine Haare vor dem Spiegel und massiere meine üblichen Produkte sanft ins feuchte Haar, dann noch schnell eine wohltuende Tagescreme und ab ins Zimmer.

Hazel steht schon vor meinem Schrank und scheint angestrengt zu überlegen. Wahrscheinlich was sie anziehen soll. Ich entdecke einen großen Teller auf meinem Schreibtisch, auf dem sich kleine Sandwiches stappeln. Es dauert nicht lange, da wandern einige davon schon in meinen Mund und ich sitze auf meinem bequemen Schreibtischstuhl.

Meine Freundin scheint mich dann auch einmal bemerkt zu haben und dreht sich mit einem aufgeregten Grinsen zu mir um.
"Dein Outfit für heute liegt schon auf deinem Bett. Zieh dich an, während ich mich dusche und dann geht es an das Schminken." Wieder klatscht sie hibbelig in die Hände und rauscht dann auch schon mit einigen Klamotten davon. Belustigt schüttle ich den Kopf, blicke dann aber auf mein Bett. Und tatsächlich liegt dort ein ordentlich gefalteter Kleiderstapel, den ich vorhin wohl übersehen haben muss. Ich war ja auch ziemlich auf das Essen konzentriert.

Zuerst ziehe ich mir die schwarze Spitzenunterwäsche an, die mir Hazel raus gelegt hat. Ich weiß wirklich nicht, was sie denkt, was ich heute noch vorhabe, denke ich kopfschüttelnd.
Naja egal. Weiter gehts mit einem schwarzen T- Shirt mit weißen Print auf der Vorderseite. Das Shirt ist nicht besonders lang und endet so knapp über meinem Bauchnabel.
Das letzte Kleidungsstück, in welches ich auch gleich hineinschlüpfe, entpuppt sich als ein enges Jeanskleid. Es endet in der Mitte meiner Oberschenkel und ist somit ziemlich kurz, aber sieht nicht billig aus, eher sexy und höchstwahrscheinlich ist das genau der Effekt, den Hazel damit erreichen will. Eine Knopfleiste läuft vorne in der Mitte nach ganz unten. Die oberen Knöpfe lasse ich offen, damit man das Shirt auch noch sehen kann. Das Jeanskleid hat dünnere Träger, welche mit Metallschnallen am Rest des Stoffstückes befestigt sind. Um das ganze noch etwas abzurunden befindet sich auf beiden Seiten meiner Oberschenkel ein Bereich, in der der Jeansstoff heller und ausgefranzter ist, damit man so noch mehr Haut sehen kann.
Da meine beste Freundin keinen Schmuck dazugelegt hat, muss ich mir den wohl selbst aussuchen. Vor meinem kleinen Schmuckscharnk, der an der Wand hängt, überlege ich. Schließlich wähle ich ein Set von Goldketten und große Creolen, ebenfalls in gold, damit alles aufeinander abgestimmt ist.
Meine goldene Armbanduhr darf nicht fehlen, denn ohne die gehe ich nie aus dem Haus.
Passende schwarze Boots mit neun Zentimeter Absatz stelle ich neben die Tür, damit ich sie nachher anziehe, so muss ich jetzt noch nicht mit denen rumlaufen.
Da Hazel noch etwas braucht habe ich noch Zeit meine Tasche zu packen und meine Haare zu föhnen.

Gerade, als Hazel mein Zimmer betritt, stecke ich das Kabel des Lockenstabs in die Steckdose. Ich habe mich heute dazu entschieden, dass ich seit langem wieder einmal Locken haben will.

Bevor ich beginne, mustere ich Hazels Outfit und muss zugeben, dass sie wirklich Geschmack hat, das hat sie auch schon mit meinem Outfit bewiesen.

Sie trägt einen karrierten und engen Rock, der ebenso kurz ist, wie mein Kleid. Dazu hat sie eine weiße Bluse von mir kombiniert, die ein tiefes Dekolleté zulässt. Ein schöner Gürtel und silbener Schmuck runden das ganze ab. Ihre Haare sind schon trocken.

Wir teilen uns so auf, dass ich mir jetzt meine Haare mache und sie sich derweil schminkt, danach mache ich ihr die Haare und sie schminkt mich. Wir haben noch genau eine Stunde und ich muss zugeben, dass Hazel recht hatte, indem wir so früh angefangen haben.

Ich sollte mich wohl öfter auf meine beste Freundin verlassen.

Weil du es bist.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt