13. Kapitel- Violet

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Nach fünf Minuten, in denen ich in meinem Bett liege, kann ich mich endlich dazu aufrappeln mich umzuziehen. In einer halben Stunde kommen schon die anderen und ich will mir auch noch etwas zu Essen machen.
Ich wühle kurz in meinem Schrank und schlüpfe dann in die ausgewählten Klamotten. Eine etwas weitere Jeansshorts und ein bauchfreies Top mit einer Knopfleiste am Dekolleté. Meine Haare binde ich, wie eigentlich immer zu einem lockeren Dutt im Nacken. Dann nehme ich noch ein Deo zur Hand und fertig.

Barfuß tapse ich die Treppe runter und gehe in die Küche, dort suche ich alle Zutaten zusammen und mache mir ein großes Sandwich. Während der Zubereitung knurrt mein Magen einige Male und ich freue mich schon hineinbeißen zu können.

Neben dem verspeißen meines Mittagessens höre ich Radio und schaue aus dem Fenster.
Gerade habe ich meinen letzten Bissen herunter geschluckt, klingelt es auch schon an der Tür.

Also Timing besitzt derjenige definitiv. Mit einem Blick auf die Uhr bestätigt sich das auch nocheinmal, da es genau eine Stunde später ist.
Lächelnd lasse ich Elijah und Hazel in das Haus treten. Auf Connor und Luc muss man auch nicht lange warten und so sitzen wir jetzt im Garten. In meinen Händen halte ich eine kalte Limonade im Glas.

Wir unterhalten uns über alles mögliche, als mein Handyklingeln, die Gespräche verstummen lässt.
Mit einem leicht verwirrten Blick hole ich mein Handy raus. Wer ruft mich denn jetzt an?

Augenverdrehend blicke ich auf den Bildschirm und zeige ihn den anderen. Mein bald Ex- Freund. Ich entferne mich einen Schritt und nehme ab.

"Ja. Hallo.", begrüße ich ihn ohne jegliche Emotionen in der Stimme. Er wäre dumm, wenn ihm das nicht auffällt.

"Hallo Schätzchen. Ich vermisse dich. Wann sehen wir uns wieder.", antwortet er. Man könnte es ihm wirklich abnehmen, aber ich weiß, dass für ihn alles nur eine Wette ist, die er gewinnen will. Und das sieht man auch, weil er nicht einmal bemerkt, dass ich mit einer abweisenden Stimme mit ihm spreche.

"Ähm ja. Habe im Moment aber nicht wirklich Zeit. Und-", ich werde aber von mehreren Rufen hinter mir unterbrochen.

"Schatz, komm wieder zurück."

"Der Alkohol trinkt sich nicht von allein leer."

"Gleich wird Strip Poker gespielt, da musst du definitiv dabei sein, Schönheit."

Und noch weitere ähnliche Satzfetzen.

"Schatz? Wer ist das? Wo bist du? Seit wann machst du Partys?", seine Stimme klingt wütend. Und im Hintergrund kann ich unterdrücktes Lachen hören. Also ist er nicht allein und wieder eine weitere Bestätigung, dass er das alles nur macht, um mich ins Bett zu kriegen. Aber soll er doch meinen. Ich werde ihm schon noch zeigen, mit wem er sich angelegt hat.

"Ich muss jetzt auflegen.", beende ich das Telefonat kurz gebunden und drücke ohne zu zögern auf das rote Symbol mit dem Telefonhörer.

"Was sollte denn das?", frage ich schmal lächelnd. Zugegeben bin ich noch etwas verwirrt und auch Hazel scheint nicht mit der Situation umgehen zu können. Aber sie weiß noch nicht einmal etwas von meinem Bald Ex Freund.

"Dieser Typ hat dich nicht verdient und das müssen wir ihm klar machen, Cookie.", stellt mein Cousin klar.

"Es steht auch außer Frage, dass ich ihm eine weitere Chance gebe. Aber ich muss mir noch einen Plan überlegen, wie ich vorgehe.", murmle ich, und trinke einen weiteren Schluck aus meiner Limonade, welche schön kühl meinen Rachen hinunter läuft. Heute ist es aber auch wieder ungewöhnlich heiß.

"Okay, wartet Mal. Was ist hier los? Kann mich jemand aufklären?", mischt sich nun auch Hazel in das Gespräch ein.

Seufzend nicke ich und beginne zu erzählen.
__

Mittlerweile sind schon wieder einige Stunden vergangen und langsam wird es draußen dunkler, wie ich durch die Fenster beobachten kann. Da wir vor einiger Zeit nach innen gewecheslt haben, um einen Film anzuschauen, obwohl man den Film kaum verfolgen kann, da wir eigentlich ohne Unterbrechung quatschen.

Nachdem ich Hazel alles erklärt habe, hat sie meinen bald Ex Freund erst einmal fünf Minuten mit allem möglichem beleidigt und wollte sich zuerst kaum beruhigen lassen. Am Ende haben wir alle gemeinsam einen Plan entwickelt, wie wir ihm klar machen können, das sein Verhalten so gar nicht geht.

Nach dem etwas trüberen Thema hat sich die Situation aber schnell wieder gelockert.

Ich freue mich endlich so richtige Freunde gefunden zu haben. Mit ihnen in meiner Nähe kann ich einfach abschalten und die Zeit genießen. So kommt es auch nicht mehr all zu oft vor, dass ich meinen traurigen und trostlosen Gedanken am Tag nachhänge.
Mein Leben hat wirklich eine 180 Grad Drehung durchgemacht. Und ich finde es schön, auch wenn der Auslöser alled andere als schön war.

Weil du es bist.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt