*Following the Sun- NEEKA*
Die restliche Woche vergeht ähnlich schnell. Heute ist Samstag und ich will mit James einkaufen gehen, um mögliche fehlende Schulsachen noch zu besorgen und und einfach die Zeit zu vertreiben.
Man mag es vielleicht gar nicht glauben, aber ich habe es vor drei Tagen endlich geschafft mit James Mom also meiner Tante, Tanja zu reden. Sie bestätigte mir auch noch einmal, dass ich wirklich willkommen bin. Da fiel mir noch ein Stein vom Herzen, von dem ich gar nicht wusste, dass es ihn gibt. Jedenfalls habe ich jetzt eine Sorge weniger, auch wenn James ja sagte, dass ich mir darum keine machen bräuchte. Aber nur weil jemand sagt, dass man sich keine Sorgen machen muss, heißt es noch lange nicht, dass sie dann auch gleich verschwinden. Das wäre zu einfach.
Naja, jedenfalls sitze ich gerade auf meinem Bett und spiele mit meinem Handy. Ich warte darauf, dass James kommt und mir dann auch mal Bescheid gibt, dass er fertig ist. Vorhin habe ich schon ein paar Mal bei ihm geklopft, aber er meinte, er bräuchte noch Zeit. So lange, wie dieser Typ braucht ein Outfit auszusuchen, wäre ich schon weg gewesen, hätte eingekauft und bin wieder zurück.
Ich habe mich heute für ein etwas lockeres Outfit entschieden.
Eine hellblaue Jeans in Kombination mit einer hellrosa Bluse mit Blumenmuster als Print und Rüschen an den Schultern. Zudem ist es noch bauchfrei und etwas sehr tief ausgeschnitten am Dekolleté, daher habe ich noch eine mehrteilige Kette in gold gewählt, die das ganze etwas eleganter und verspielter wirken lässt.Meine Schuhe sind einfache Sneaker in weiß und meine Haare habe ich zu einem hohen Dutt mit ein paar lockeren Strähnen gemacht. Um das Gold der Ketten nocheinmal aufzugreifen, habe ich eine kleine Auswahl an zierlichen Ringen auf meine Finger gesteckt.
Und so sitze ich jetzt schon mindestens zehn Minuten auf meinem Bett. Aber langsam reicht es mir und ich verlasse mein Zimmer mit einer basic Handtasche, wo ich alles wichtige verstaut habe.
Dann gehe ich die schwarze Treppe nach unten und überlege, wie ich mir die Zeit vertreiben kann. Schließlich finde ich mich in der Küche wieder, wo ich mir ein Glas Wasser einschenke und gleich darauf wieder austrinke.
Da er immer noch nicht auftaucht, krame ich in meiner Tasche und finde schließlich das, wonach ich gesucht habe. Meine Kaugummis. Einen davon schiebe ich mir zwischen die Zähne, die anderen verstaue ich gleich wieder.Mittlerweile bin ich schon ziemlich genervt. Gerade, als ich nach ihm rufen wollte, kommt er ganz gechillt die Treppe runter und macht nicht den Anschein, dass er zu spät wäre.
"Können wir dann endlich, Cookie? Worauf wartest du?", fragt er mich dann auch noch allen ernstes.
"Worauf ich gewartet habe?", erwidere ich ungläubig und gehe kopfschüttelnd voraus zu James Auto.
Dann setze ich mich einfach auf den Beifahrersitz, da ich keinen Bock auf eine Diskussion habe. Auch er findet dann endlich den Weg zum Fahrersitz und startet den Motor.
Nach etwa fünf Minuten Fahrt kommt dann mein derzeitiges Lieblingslied im Radio, warauf ich gleich lauter aufdrehe. Following the Sun- NEEKA.
Dabei blicke ich aus dem Fenster und mustere die vorbeiziehenden Häuser.Das hier ist eine schöne Stadt und ich denke wirklich, das ich mich hier wohlfühlen werde. Vielleicht kann ich das ganze als Neuanfang sehen und alle Sorgen hinter mir lassen. Zwar werde ich meine Mom nicht vergessen können aber das will ich auch gar nicht. Sie lebt in meinem Herzen. Zwar klingt das Ganze jetzt so, als hätte ich damit schon abgeschlossen. Aber im Moment schiebe ich einfach alle möglichen Gefühle weit weg von mir. Am Abend überkommt es mich dann meistens und ich weine mich in den Schlaf. Ich weiß nicht, ob das normal ist. Aber sie war meine Mom, ich habe eigentlich immer nur sie gehabt und jetzt wo sie nicht mehr da ist, fühle ich mich allein. Gut ich habe James und Tanja, aber das ist nicht das selbe, obwohl ich die beiden auch liebe.
_____"Das ist doch jetzt nicht dein Ernst oder?", lache ich, während ich James beobachte. Wir haben uns vor etwa einer halben Stunde getrennt, da ich noch kurz Schuhe kaufen wollte und James musste auch noch wo anders hin.
Jedenfalls habe ich James schon von weitem gesehen, als ich zu unserem Treffpunkt ging. Aber er war mehr oder weniger nicht allein.
Er hat nämlich auf seinem Schoß einen mittelgroßen Plastikkasten stehen.Ich habe es nicht geglaubt, als er mir erzählte, dass er sich eine Baby Schildkröte gekauft hat. Aber tatsächlich, in dem Kasten befindet sich eine Schildkröte.
Warum ich aber eigentlich pausenlos lachen muss, ist der Blick von James.
Er sieht aus wie eine Mischung aus Golum und einem Kleinkind, das zu viele Süßigkeiten bekommen hat. Zusätzlich hat er ein breites Grinsen im Gesicht und seine Augen glitzern glücklich. Einfach nur niedlich."Rate einmal, wie ich sie getauft habe.", fragt mich James, ohne den Blick von der Schildkröte zu wenden.
"Ähm. Vielleicht Rick? Sammy? Fridolin? Gustav? Ach keine Ahnung, ich komme nicht drauf.", bei jeden Namen, welchen ich genannt habe, hat er den Kopf geschüttelt. Wie sollte man denn eine Schildkröte nennen?
"Speedy. Ich habe sie Speedy genannt. Findest du nicht, das das perfekt passt. Oh, da fällt mir ein, ich muss den Jungs unbedingt Speedy vorstellen. Ich lade sie einfach wieder für heute Abend ein.", überlegt er laut.
Ohja, dann sehe ich Elijah wieder, denken ich. Könnte mich aber im nächsten Moment dafür selber ohrfeigen. Was denke ich denn da.
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Weil du es bist.
Teen FictionDurch einen schrecklichen Schicksalsschlag wird Violet zum umziehen gezwungen. Ihre Tante nimmt sie bei sich auf, da sie sonst niemanden mehr hat. Dort wartet nicht nur ein verrückter, aber liebenswerter Cousin, sondern auch seine Freundesgruppe be...