Kapitel 6

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Mit J&J zu spielen, sorgte dafür das wir uns etwas näher kennen lernten. Auch wenn ich größtenteils falsch lag, hat es viel Spaß gemacht und wir haben viel gelacht. Nach dem Spiel verzogen wir uns ins Wohnzimmer, dort kuschelten wir uns in eine Ecke und schauten irgendeinen komedy Film. Ich muss wohl eingeschlafen sein denn Lydia's Stimme weckte mich aus einem Traumlosen Schlaf - warte! Traumlosen? Kein Albtraum?! Das erste Mal seit Jahren. Aber zurück zum Thema.
"Aaww, wie süß. Ihr scheint euch ja gut zu verstehen." Hä?! Wie was?! Hab ich was verpasst? Ich blieb einfach in meinem Halbschlaf liegen und versuchte wieder in die Dunkelheit einzutauchen. Doch leider verhinderten die Kissen das... Warte... Die Kissen? Oh das sind keine Kissen sondern James und Josh. "Mum, sei leise sie schläft noch, es reicht das ihr uns geweckt habt." Wer auch immer das gesagt hatte DANKE! "Es sieht aus als wärt ihr zusammen aufgewachsen. Ist das nicht toll?" okay, habt ihr es jetzt? Ich würde dann gerne weiter schlafen.

Mein Wunsch wurde erhört denn das nächste an das ich mich erinnere war das Sonnenstrahlen mich an der Nase kitzelten. Als ich meine Augen öffnete verstand ich auch was Tante Lydia gestern meinte, wir drei lagen irgendwie Kreuz und quer ineinander verhäddert. Das ganze erinnerte mich an ein Spiel das ich früher mal gespielt hatte. Wie hieß das noch gleich? Aja Twisster.
Vorsichtig versuchte ich dem Knoten zu entkommen ohne J&J zu wecken. Doch das wahr gar nicht nötig denn die beiden schliefen wie ein Stein. Oder sagt man dann zwei Steine, weil es sind ja zwei Personen? Also auch zwei Steine oder nicht?! Ich bin eindeutig noch zu müde zum Nachdenken.

Schlaftrunken schlurfte ich in die Küche, nur um dort Tante und Onkel ausgeschlafen und fröhlich beim Frühstück anzutreffen. "Guten Morgen." trällerte eine gut gelaunte Lydia. Ein gähnen konnte ich kurz darauf nicht unterdrücken. Was Onkel Nick natürlich nicht entging "Kein Morgenmensch wie ich sehe." scherzte er. Wir unterhielten uns noch ein wenig und dabei fand ich heraus das sowohl James als auch Josh absolute Morgenmuffel waren. Ein grummeln und zwei grießgrämige Gesichter, brachten uns alle zum Lachen, wie aufs Stichwort standen die Zwillinge in der Tür und waren bemüht die Augen überhaupt auf zu halten. Ein sehr lustiger Anblick.
Zusammen saßen wir am Tisch und verschlangen das frische Brot. Ich aß nur eine Scheibe, mehr schaffte ich einfach nicht. Die anderen warfen mir wieder besorgte Blicke zu, doch sagen tat keiner etwas.

Ein gemütlicher Start in den Tag, besser kann man dieses beisammen sein nicht beschreiben. Nach dem Frühstück ging ich in mein Zimmer und machte mich fertig für den Tag. Ich wusste nicht genau was ich als nächstes tun sollte, da viel mein Blick auf das riesige Fenster. In wenigen Schritten stand ich auf meinem eigenen kleinen Balkon und atmete tief den Geruch des Waldes ein. Herrlich, einfach nur herrlich. Ich liebe den Wald und darum liebe ich mein Zimmer noch mehr, es liegt einfach perfekt. Ich weiß nicht wie lange ich einfach da stand und die frische Luft genoss, doch nach einer Weile beschloss ich wieder rein zu gehen und mit einem letzten tiefen Atemzug und einem sehnsüchtigen Seufzer, gehe ich in mein Zimmer zurück. An dem Schminktisch sitzend schaue ich mir mein Spiegelbild an, mir schaut das selbe Mädchen mit den selben dunkel blonden Haaren, den Grau Grünen Augen und den Sommersprossen entgegen. Doch etwas ist anders, sie sieht nicht mehr so...so...so leer aus, nein es sieht aus als ob sie Leben und Lieben würde. Nicht als ob sie nur eine Hülle ist, die Befehle ausführt und anderen Menschen das Leben nimmt. Nein das ist nicht mehr so, und so wird sie auch nie wieder aussehen.
So werde ich nie wieder aussehen. Die Augen die schon so viel gesehen hatten und die so viele Tränen verloren hatten, bevor sie nur noch Kälte ausstrahlten. Doch nun konnte man ein leichtes glitzern erkennen, ein minimales Zeichen das mir so viel bedeutete. Es war als wäre wieder Leben in ihnen und dennoch konnte man das erlebte in ihnen erkennen.

Ohne Vorwarnung traten plötzlich die Jungs in mein Zimmer. Sie sahen mich prüfend an und tauschten dann einen Blick gegenseitig aus bevor sie mich wieder anschauten. Total verwirrt stand ich da, die Blicke der beiden mochte ich gar nicht. "Das willst du anlassen?" what the...?! Josh's frage warf mich nun völlig aus der Bahn. Ich schaute an mir herunter. Ich hatte eine schwarze Jogginghose und einen Blut roten Pullover an. Wir haben gerade mal April und somit kann ich doch wohl das anziehen, aber wenn die jetzt schon so reagieren wie wird das erst wenn ich im Sommer Langärmlig rumlaufe? Es darf halt niemand sehen was auf meiner Haut verewigt wurde. Ich werde zwar ausprobieren ob man das auch mit Make-up überdecken kann, aber ich glaub nicht dass das viel bringt. "Was ist denn daran so schlimm?" fragte ich verunsichert. "Nichts, so meinte ich das gar nicht...." "Was mein bekloppter Bruder versucht zu erklären ist, dass das dir gut steht, keine Frage, aber es ist nicht schick genug." ok, danke James jetzt versteh ich noch weniger. "Wieso soll ich mich denn schick anziehen? Gestern hats euch doch auch nicht gestört das ich in Jogginghose rum gelaufen bin, also warum jetzt?". Erst da fiel mir auf das sie selbst Jeans und Hemd trugen. Was hab ich denn jetzt schon wieder verpasst? Klagend sah Josh James an. "Du solltest ihr doch bescheid sagen!" verdattert starrt James zurück "Nein, dass solltest du machen!" Was ist denn jetzt los? "Sag mal Spinnst du? Das war deine Aufgabe." und so ging das immer weiter bis ich beschloss einzugreifen damit das nicht komplett eskaliert "Hallo? Jungs? Ich bin auch noch da." die Blicke als sie realisierten das ich tatsächlich da stand. "So da ich eure Aufmerksamkeit endlich wieder habe. Wäre einer von euch so freundlich mir zu erklären warum ich mich schick anziehen soll?"

"Der Alpha kommt auf Kaffee und Kuchen vorbei um dich kennenzulernen." sprudelt es gleichzeitig aus beiden Mündern. Wie versteinert stand ich da. "W-Was? Und das sagt ihr erst jetzt?!" und schon stürmte Josh zu meinem Kleiderschrank und begann darin zu kramen. Während dessen schob James mich zum Schminktisch, auf die Frage wo mein Make-up und mein Schmuck sei zog ich zwei Schubladen raus. Es war nicht viel aber reichte und der Schmuck sah nicht nur Wertvoll aus, er war es auch.
Josh kam auf uns zu in der einen Hand eine Schwarze locker geschnittene Bluse und einer Skinny Jeans. Was gar nicht schlecht zusammen aus sah. Die Jungs hatten mehr Ahnung von Mode als ich. Was ja auch nicht sehr schwer ist, wenn ich mal ehrlich bin. James hielt mir eine feine Silberkette, mit einem Halbmond Anhänger und kleine Diamant Ohrringe in Herzform, unter die Nase. Sie verschwanden aus dem Raum mit der Aussage sie seinen in 5 Minuten wieder zurück, egal ob ich umgezogen bin oder nicht. Ich beeilte mich und öffnete gerade meinen Zopf als sie auch wieder rein kamen.
"Ich würd sagen, schlichtes Make-up, nur das Zeug für die Wimpern und Lipgloss. Das ist viel Natürlicher." ich hatte kein Problem mit James Anweisungen und Josh machte sich an meine Haare.
"Wie wäre es wenn deine Haare offen bleiben?" fragte er während er dabei war sie zu Kämmen. "Halb offen? Also zwei Strähnen nach hinten befestigt, so dass sie nicht im Gesicht nerven?" von meinem Vorschlag waren J&J hellauf begeistert.

Keine fünf Minuten später saß ich fertig im Wohnzimmer, naja besser gesagt lief ich auf und ab. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Was ich jetzt gut gebrauchen könnte wäre die frische Luft und die Ruhe im Wald, allerdings geht das ja nicht solange ich noch kein Mitglied des Rudels war. Und ich konnte erst eins werden wenn der Alpha mich akzeptiert. Selbst dann muss ich aber noch warten bis ich offiziell vorgestellt werde damit ich Gefahrlos im Wald meine Runden drehen kann, denn Wölfe mögen ansolut keine Eindringlinge.

Als es klingelte schrack ich auf und stoppte abrubt mein auf und an getiegere. Er war da und mit ihm die Luna. Ich hörte wie Onkel Nick zur Tür ging, die beiden Begrüßte und hinein bat. Jetzt bloß keinen schlechten Eindruck hinterlassen, sprach ich mir in Gedanken selber Mut zu. Ich hörte deutlich die Schritte die zum Wohnzimmer führten.
OK atmen....wird schon nicht so schlimm!

Hoffentlich.

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1404 Wörter
Einen Wunderschönen Montag wünsche ich euch.
Eure Zoe

Alles hinterlässt SpurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt