𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡

14. Mission Thirteen

Der Flug verlief ruhig. Mich sprach keiner an und ich mischte mich nicht in ihre kargen Gespräche ein, die sie auch nur führten um keine unangenehme Stille aufkeimen zu lassen.
Ständig kreisten Fragen in meinem Kopf. In welches Gefängnis werden sie mich bringen? Wie viele Jahren werde ich bekommen? Kriege ich überhaupt eine faire Verhandlung oder steckten sie mich einfach, wie die CIA oder das FBI das immer machten, in ein Gefängnis und warteten auf meinen Tod?

Mein Körper ließ sich immer noch nicht wirklich bewegen, immerhin hatte ich jedoch wieder annähernd Gefühl in meinen Gliedmaßen.
Wir landeten. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich zwang mich selbst zur Ruhe.
Es wird alles gut werden. Irgendwie.
Tausend Szenarien wo ich gefoltert wurde, wo ich verhört wurde oder mir grausames Essen in einem Gefängnis irgendwo im nirgendwo verabreicht wurde.
Die Avenger standen auf. Clint sammelte seinen Bogen ein, Natasha ihre Waffen, ebenso Rogers seinen Schild.

Jetzt war es soweit. Schwerfällig zog ich mich an der Wand hoch, meine Muskeln zitterten Stark und wollten mein Körpergewicht nicht halten.
Aber sie mussten.
Ich biss die Zähne zusammen und hielt mich ein letztes mal an der Wand fest, ehe ich herum schwankte.
Einen kleinen Schritt nach vorne wurde mir von meinem betäubten Körper erlaubt, ehe er einfach nachgab.
Ich wäre wieder auf dem Boden aufgekommen, hätten mich nicht die beiden super Soldaten fest gehalten.
Wortlos zogen sie mich auf die Beine und führten mich sanft zur Tür.
Ihre Griffe waren komplett anders als sie mich das letztes Mal so festgehalten hatten. Dieses Mal waren ihre Griffe vorsichtig, bedacht darauf mir nicht weh zu tun, sonst waren sie hart und hatten mich brutal mitgezogen.
Ich verstand das nicht. Ich war so schrecklich zu ihnen gewesen, hatte sie töten wollen und trotzdem, die beiden Männer die mich festhielten waren die beiden denen ich am meisten geschadet hatte.

Die Klappe fuhr herunter und ich musste mit Verwunderung, aber auch mit ehrlicher Begeisterung feststellen das wir nicht vor einem grauen Klotz mit Gitterstäben gelandet waren.
Wie standen auf einem H auf dem Dach eines Gebäudes, welches nur der Stark-Tower sein konnte.
Der Besitzer des Gebäudes ging ohne ein Wort zu sagen voran, alle anderen, inklusive den beiden Soldaten und mir, hinterher.
Bei Laufen merkte ich das mir 1. der Schlafmangel zusetzte. Schließlich hatte ich seit dem Attentat auf den Präsidenten nicht mehr geschlafen, das war jetzt 2 Tage her. 2. Das verfluchte etwas was die mir zur Lähmung spritzen musste und mich zu einem wehrlosen Baby machte.
Und 3. Ich einfach merkte das mein Gehirn überfordert war.

Langsam wurde mir bewusst das mein Körper, jetzt wo das Adrenalin langsam abebbte, innerhalb der nächsten 2 Minuten einfach ein Blackout haben wird.
Wie gedacht überkam mich im selben Moment noch eine gewaltige Schwärze, welche brutal und endlos über mich hineinbrachte.

Ich öffnete schlagartig die Augen. Ein piepen. Krankenhaus?
Ein steriler Geruch der doch etwas gebrauchtes und eigenes hatte.
Privatarzt?
Die Decke war weiß und als ich mich leicht aufrichtete konnte ich einen Blick in das Zimmer werfen. Die Wände waren in einem creme gehalten, der Raum war bis auf das Krankenhausbett in dem ich lag, einem kleinen Tisch mit Stuhl und einem Schrank, leer.
Mit einem enttäuschten seufzte musste ich feststellen, das meine Handgelenke mit Handschellen an die Metallstangen des Bettes gekettet waren.

Ich lächelte leicht, ,,schlaue Leute"
Sie waren nicht leichtsinnig.
Ich war mir sicher das ich mich nicht in einem Krankenhaus befand.
Die Avenger hatten mich gerettet, sahen mich jedoch immernoch als Bedrohung. Verständlich.
Ich ließ mein Kopf wieder zurück auf das Kissen sinken und entspannte mich.
Ich war sicher.

Mehr oder weniger. Ich hatte keine Chance mehr weiter darüber nachzudenken, als die Tür aufgerissen wurde und ein braunhaariger Junge mit Krücken Herein humpelte.
Ich erkannte sofort Peter Parker, wie er mit leuchtenden Augen vor mir stehen blieb und mich anlächelte.
,,Du bist wach!", begrüßte er mich feierlich.
Stumm sah ich ihn an.
Es kam Erleichterung auf, das er lebte und das es ihm gut ging. Er war schließlich noch ein Kind.