25. Mission twenty- four

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Mein guter Vorsatz Stark's Gefühle nicht zu verletzten geriet ziemlich stark ins wanken, als nun schon zum vierten Mal hinter einander das gleiche Lied zu spielen begann. Ich holte tief Luft und wandte meinen Blick erneut vom Fenster ab und sah zu dem Billionär, welcher mit seinem gesamten Körper, soweit es ihm möglich war, komische Verrenkungen zum Beat machte. Die Schrillen Töne grölten zum vierten Mal durch's Auto, mindestens genauso schief wie seine davorigen Versuchen.
Allmählich nagte Verzweiflung an mir, mein Nervenmantel war gefährlich dünn und die Müdigkeit verlangte von mir nun schon seit 2 Stunden gegen meine ständig zufallenden Augenlieder zu kämpfen. Ich war wach, keine Frage, Schlafmangel war nichts Neues, aber wie gesagt geriet mein guter Vorsatz dadurch nur noch mehr ins Wanken. Stark war einfach eine anstrengende und unglaublich unverschämte Persönlichkeit.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als der Wagen einen großen Schlenker nach links machte, nachdem Stark etwas zu feste auf die linke Seite des Lenkrades geschlagen hatte. Ich griff nach der Tür links von mir und klammerte mich am Sitz fest und konnte in meinen Gedanken förmlich sehen wie mir jegliche Gesichtszüge entgleisten, ganz anders als bei Stark, welcher auch noch den Nerv hatte passend zum Beat auf die rechte Seite des Rades zu schlagen und uns so wieder auf Kurs brachte. Ich atmete einmal tief durch und haderte mit mir selbst, ob ich wirklich etwas sagen sollte oder nicht.
„Ich meine Bruce hatte eingeworfen, dass wir alle in einem Stück wieder kommen", presste ich durch zusammen gebissenen Zähnen hervor und starrte durch die Frontschutzscheibe auf die Straße. Wenn er sich umbringen wollte, konnte er mich vorher erst aussteigen lassen.
Neben mir ertönte ein erschrockener Laut, „Es kann sprechen!"
Mein altes Ich, hätte sich vor ein paar Tagen noch jegliche Antwort verkniffen, wenn ich überhaupt ein Gespräch gestartet hätte, doch noch immer halbwegs positiv von meiner Veränderung gepackt setzte ich zu einem Konter an.
Ich gab ebenfalls ein erschrockenen Laut von mir und bemühte mich, Stark, so gut wie möglich, zu imitieren, „Es kann ja doch gerade aus fahren!"
Ich spürte wie ein warmes Gefühl des Sieges in meinem Bauch entstand, als ich durch die Spiegelung der Frontscheibe den dunklen Blick sah, welcher Stark mit zuwarf und beschloss, dass dieses Gefühl fast schon besser als die Umarmung von Peter war.
Bevor der Braunhaarige etwas erwidern konnte schnitt ich ihn auch schon das Wort ab, welches ihm schließlich im Hals stecken blieb, „Wo fahren wir hin?"
Das war nicht die Straße welche wir auch auf dem Hinweg genommen hatten, außerdem fuhren wir gerade nach Nord-ost und nicht nach Norden.

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille, nur die Gitarre welche gerade ihr Solo erneut begann, verriet das die Zeit nicht stehen geblieben war.
Ich war doch überrascht, als Stark ein Lachen von sich gab, bemüht meine Emotionen nicht offen auf meinem Gesicht zu zeigen, ganz im Gegensatz zu Tony Stark, der das erneut aufkommende Misstrauen nicht verbergen konnte, „Na? Schon alle Routen auswendig gelernt? Wie lange wir von wo bis wo brauchen, wo wir lang fahren?"
Ich Widerstand dem Drang die Augen zu verdrehen und entschloss mich dazu stattdessen einmal tief durchzuatmen, „Nein, das ist es nicht."
„Oh nein stimmt, verzeih mir!", er schmiss theatralisch die Hände in die Luft, ehe er das Lenkrad wieder umgriff, „Du bist ja jetzt bei den Guten, bei uns, du bist ja jetzt ein Held."
Diesmal bleib ich stumm, ich wusste keine Antwort auf seine Aussage, wusste das egal was ich sagte, der Billionär sich nur weiter reinsteigern würde. Ich wusste das das hier gerade persönlich war.
„Du bist jetzt ein Held und alle deine Verbrechen sind Vergangenheit, die Menschen die du getötet hast. Menschen mit Familien, mit Kindern! Nein, dass alles zählt nicht mehr, weil du ja so viel erlebt hast, so viel leiden musstest. Genauso viel wie hunderte von Menschen, welche Nahestehende Familienmitglieder, Freunde verloren haben!", in Starks stimme war die gute Laune von vor wenigen Minuten nicht mehr wieder zu finden. Es war ein Tonfall welcher verriet, das der Billionär die Mauern um sein Herz sehr hoch gezogen hatte, diese Art Tonfall, der verriet nicht einen Fünkchen Sympathie für die Person gegenüber zu empfinden, es war der Tonfall den Stark oft an den Tag legte, nur so um einiges Kälter. Der Sarkasmus war fort und mit ihm das leichte Lächeln was doch immer auf seinen Lippen lag. Oft genug hatte ich sein Gesicht beobachtet, als er mit den Avenger interagiert hatte, wie weich seine Züge bei Peter wurden, entspannt bei Rhodes, selbst bei Barnes konnte ich nie ein Bruchteil von Hass erkennen, nur bei mir. Bei mir fiel der Charme des berüchtigten Tony Stark.

𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt