15. Mission fourteen

1.1K 41 0
                                    

,,Das war das 7:0 und wir hatten nicht mal Halbzeit, Steve. Sicher das ihr weiter spielen wollt?", Wilson grinste breit und ließ seinen Fußballspieler auf dem Bildschirm weiter jubeln.
Der Blondhaarige sah mies drein und schien wohl zu akzeptieren, das er in dem Spiel in keinster weise mit dem Falcon mithalten konnte.
Ich beobachtete das Geschehen, wie Romanoff das Gehabe der Männer mit einem leichten Lächeln hinnahm, wie Barnes ebenfalls grimmig dreinblickte und anschließend energisch Rogers den Controller aus der Hand nahm.
Wilson lachte daraufhin einmal laut amüsiert auf und drückte auf einen Knopf. Kurze Zeit später wurde das Spiel erneut angepfiffen, gerade nach dem Anpfiff stürmten die Spieler des Falcon vor und holten sich den Ball.

Der Braunhaarige wechselte daraufhin den Spieler und rannte ebenfalls zum Ball.
,,Uuuund 8:0.", kommentierte der derzeitige Gewinner selber als der Ball durch die Luft flog und Sekunden später im Netz des Tores lag.
Wieder wurde ein Torjubel abgespielt der aber diesmal sofort weggeklickt wurde.
Der FIFA begeisterte Falcon schien seine Überlegenheit in diesem Spiel ziemlich zu genießen, amüsiert so als würde er gegen zwei kleine Kinder spielen, tadelte er die beiden für ihre schlechte Spielweise.

Mein Blick fiel auf Barnes. Er schien zu überlegen, hatte den Kopf kaum merklich schief gelegt.
Wieder wurde angepfiffen und wieder preschten die roten Spieler des Führenden vor, doch diesmal flog der Ball an ihnen vorbei, Richtung Tor der roten.
Barnes lenkte seine Spieler in blauen Trikots weiter auf das Tor zu.
Nach einem überraschten Laut vom Falcon, kamen die roten ebenfalls hinterher geprescht.
Mit einer Grätsche, abpassen der Bälle oder Deckung der blauen, versuchte Wilson sich den Ball wieder zu holen, Barnes jedoch ließ ihm keine Chance, die blauen Spieler wichen jedesmal aus oder spielten im letzten Moment, in eine komplett andere Richtung, ab.

Jetzt war mir klar was Barnes gerade getan hatte, er hatte Wilsons Spielweise analysiert, seit der ersten Spielminute mit Steve hatte er sich seine Taktiken, Muster, sowie stärken und Schwächen angeguckt.
Als der Ball tatsächlich von einem blauen Spieler im Tor von Wilson versenkt wurde, hörte man Rogers und Romanoff laut lachen.
,,Das...", fing der jetzige Verlierer an.
,,Das war die Nummer eins, Sam.", beendete der Blonde lachend seinen Satz und klopfte Barnes auf die Schulter, dieser hatte ein leichtes überhebliches Lächeln auf den Lippen, welches jedoch auch nur so klein war, das man schon dreimal Hinsehen musste um es überhaupt zu bemerken.

Nach 3 Minuten fiel das zweite Tor.
,,Und das war die Nummer 2", kommentierte Rogers grinsend.
Er hatte es aufgegeben zu spielen und hatte gemeint der Braunhaarige sei eh viel besser als er und Wilson müsste einmal eine Lektion erteilt werden.
Auch die schwarze Witwe hatte ihren Spaß an der Sache, kommentierte ab und zu die Situation und ließ keine Chance verstreichen dem Falcon eins auszuwischen.
Eben genannter war für seine Verhältnisse ziemlich ruhig, konzentriert hafteten seine Augen auf dem Bildschirm und verfolgten den kleinen weißen Ball der noch 6 weitere Male im Tor der roten landete.

Beim 8:8 musste ich mir eingestehen das ich ebenfalls mitfieberte, es war bereits die Nachspielzeit ausgerufen worden.
Während Barnes mit der Zeit immer entspannter, stärker und präziser wurde, war es bei dem sonst so aktiven Wilson anders herum, er wurde angespannter, machte mehr Fehler und wurde unüberlegt.
Ganz klar er zweifelte an sich selbst und daran das er gewinnen würde.

Mir war schon nach dem 8:5 klar das Barnes dieses Spiel gewinnen würde, er hatte die Taktik seines Gegners durchschaut und seine eigene auf diese abgestimmt, Wilson konnte nicht gewinnen.
Und tatsächlich schoss der Braunhaarige 30 Sekunden vor Abpfiff das 8:9.

Wilson klappte die Kinnlade runter, wie paralysiert starte er auf den Bildschirm, starte seine Niederlage an, während Romanoff ein paar mal in die Hände klatsche.
,, Du hattest recht, ein tolles Spiel!", stellte Rogers mit einem neckischen Unterton fest.
,,Jaja du mich auch...", murmelte der Verlierer und starrte Barnes in Grund und Boden, ehe er einfach die Spielkonsole ausschaltete und mit einem ,Nacht' den Raum verließ.
,,Das hat eindeutig an seinem Ego gekratzt!", lachte die blonde Frau.
,,Jap das hat es", wurde ihr zugestimmt.


Nachdem Wilson gegangen war, kehrte die Stille zurück.
Die Stille die ich so liebte und doch fürchtete.
Ich musterte den braunhaarigen wie seine Haare im in die Augen hingen, mit welchen er aus dem Panorama Fenster in die Ferne starrte. Er faszinierte mich, er war einer der wenigen Menschen die ich nicht lesen konnte, die ich nicht einschätzen konnte.
Steve Rogers, hingegen konnte ich vom ersten Moment an durchschauen. Er war ein Mensch mit einem guten Herz, er wollte alle Menschen vor dem Bösen schützen, insbesondere seine Freude. Er fühlte sich seinem Land verpflichtet und seine Freunde können jederzeit auf ihn zählen.
Er wäre derjenige der sich opfert, der der den entscheidenden Schlag macht, er war ein Kämpfer, ein Soldat durch und durch.

Natasha Romanoff.
Sie hatte gelernt zu lügen, eine andere Rolle anzunehmen und Loyalität vorzutäuschen, doch auch sie hielt fest zu ihren Freunden.
Sie ließ sich nicht leicht einschüchtern und sich auch nicht in die Karten schauen, sie hatte einige Züge die die meisten als Männlich bezeichnen würden, so war sarkastisch und hatte genauso wie Steve ein gutes Herz, welches sie jedoch besser verstecken konnte.

James Buchanan Barnes. Bucky, Buck, Winter Soldier...alles Namen die ihm gegeben wurden, so viele Persönlichkeiten die er verfügte, Charakterzüge die plötzlich neu auftauchten oder alte die er gänzlich abgelegt hatte.
Ich wusste nicht was er von mir dachte, wie er zu mir stand. Ich konnte ihn nicht lesen, konnte seine Gefühle nicht lesen.

Ich bemerkte erst nach ein paar Sekunden wie Barnes den Kopf gedreht hatte und nun mit seinen blauen Augen in meine eigenen starrte.
Schluckend hielt ich seinem Blick stand, musterte sein Gesicht, doch seine Mimik verriet nichts über seine Gedanken oder Gefühle.
Bei ihm jedoch hatte ich das Gefühl er konnte mich lesen. Er wusste was mir im Kopf herum schwirrte, auch wenn das eigentlich gar nicht sein konnte. Ich hatte über 90 Jahre meine Gefühle im Griff gehabt.

Eine Gänsehaut fraß sich meinen Rücken hinauf, ich unterdrückte den Drang mich zu schütteln und hielt den Blickkontakt weiter aufrecht.
Aus unerklärlichen Gründe machte sich das Verlangen in mir breit, den Mann in die Arme zu schließen.
Sauer auf mich selbst und peinlich berührt von meinen Gedanken brach ich den Blickkontakt ab und drehte meinen Kopf zu den beiden Blondinen die sich gerade über eine Mission unterhielten.
Für einige Sekunden spürte ich noch seinen Blick auf mir, ehe er sich wortlos erhob und den Wohnraum verließ.
Verwirrt unterbrachen die beiden ihre Unterhaltung und sahen dem Braunhaarigen irritiert hinterher, ehe Romanoff mich forschend ansah.

Emotionslos sah ich zurück und zuckte kaum merklich mit den Schultern. Ich konnte mir sein abruptes verschwinden ebenso wenig erklären, wenn man von unserem Starrwettbewerb absah.

An dem Gespräch der beiden Beteiligte ich mich nicht, stattdessen wurde mir nur allzu schmerzlich bewusst das die Situation hier bald unumgänglich enden wird. Das der Frieden der herrschte nicht mehr lange wären wird, das der Krieg mich einholen wird und mit mir alle Menschen um mich herum.
Die Avenger bedeuteten mir nichts, vielmehr verspürte ich tiefe Dankbarkeit, jedoch keine emotionale Bindung, dennoch wollte ich sie in keinen weitere Krieg stürzen.
Dies war mein Kampf, kein anderer sollte mehr unter mir leiden, ich war ihre Waffe und damit Frieden herrschen konnte musste man nicht nur den Kopf des Biestes abschlagen, man musste auch die Waffe zerstören.
Ich atmete unbewusst tief durch, drängte das Gefühl der aufkommenden Leere zurück und sah mit meinen emotionslosen Augen zu den 3 Neuankömlingen.

𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt