29. Mission twenty-eight

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„Es gab eine Explosion im Central Park"
Ich stoppte im kauen und sah von meinem Brötchen auf.
„Was ist passiert?", Steve hatte eine ernste Miene aufgesetzt und das Gespräch mit Romanoff und Barton eingestellt.
Eine Explosion?
„Die Zahl der Toten ist noch unklar, sowie das Motiv des Anschlags", Wilson seufzte tief und stemmte die Arme in die Hüfte. Er schien noch immer leicht außer Atem nachdem er so plötzlich in den Wohnraum gestürmt war.
In mir kroch ein ungutes Gefühl hoch, das Essen in meinem Mund wurde zu Asche und ließ mich trocken schlucken.
„Es war eine Spendenveranstaltung für ein Waisenhaus, um den Kindern dort Weihnachtsgeschenke zu kaufen"
Fast gleichzeitig senkten die Avenger die Köpfe. Diesmal hatte Bea sich wahrlich selbst übertroffen. Die fröhliche Stimmung die die letzten zwei Tage nach Heilige Abend geherrscht hatte war nun verschwunden und machte dunkler Fassungslosigkeit Platz. Meine Augen zuckten zu Bucky als dieser seine menschliche Hand zur Faust ballte. Er schien angespannter als sonst.
„FRIDAY, zeig uns Aufnahmen vom Central Park!", befahl Stark. Auch er hörte sich Gefährlich labil an.
Mit altbekannter Faszination beobachtete ich wie die Wand auf der rechten Seite zu einem riesigen Bildschirm wurde und wenig später ein Bild aufflackerte.
Schwarzer Rauch kletterte dem Himmel empor und schirmte den Park von jeglichen Sonnenlicht. Wilde Flammen peitschten umher, fraßen sich durch die zurückgelassene Bühne, verschlangen die Plastikstühle, welche auf dem Rasen verstreut lagen. Sirenen heulten und Menschen schrieen. Das Ausmaß der Explosion war gigantisch.
„Bea's Weihnachtsgeschenk", gab ich von mir und versuchte das zittern meiner Stimme zu verbergen. Die verkohlten Gliedmaßen die in den Flammen schmorten waren unschuldige Kinder, welche nichts hatten und zivile Opfer in einem Krieg waren, der offiziell nicht einmal existierte.
„Was macht dich da so sicher?", hakte Romanoff nach. Genau wie ich konnte sie die Augen nicht von den grausamen Bildern abwenden. Auch wenn ihre Stimme fest war, ihre Augen nicht verdächtig glänzten waren es der angespannte Kiefer und die aufeinander gepressten Lippen, welche verrieten, das es die Agentin nicht kalt ließ.
„Das Ziel dieses Anschlages war es, so eine hohe Opferzahl wie möglich zu fordern. Das ist eine Warnung", erklärte ich so grob wie möglich und hoffte, dass sie es einfach hinnahmen.
Sehr zu meinem Leidwesen ließ es Stark nicht auf sich beruhen, „Ja, wie bei jedem anderen Terroranschlag auch, ich sehe jetzt nicht so ganz was das mit Bea zu tun hat. Versteh mich nicht falsch, ich will die auch gerne dafür verantwortlich machen, jedoch haben wir nicht einen einzige Hinweis, das deine kleine Freundin etwas damit zu tun hat"
Für euch vielleicht nicht, schoss es mir bitter durch den Kopf.

„Die Waisenkinder", flüsterte mir eine nur allzu bekannte Stimme entgegen und schickte mir einen Schauer über den Rücken.
Einzelne Laternen beleuchteten den steinigen Weg und warfen somit tiefe Schatten auf das Gesicht des am Boden kauernden Mannes. Der Anzug voller Staub und Blut, das rechte Bein unnatürlich verdreht schluchze er vor sich hin.
„Denken sie an die Waisenkinder, wo sollen sie hin, wenn das Waisenhaus abgerissen wird? Sie haben keine Familien, keine Bleibe!", klagte der Mann weiter. Mit steinerner Miene schritt ich langsam weiter auf ihn zu, Verfolgte aufmerksam jedes Zucken, hörte jede verzweifelte Bitte des Direktors.
Das ist Politik hatte Bea gesagt, um etwas neues zu schaffen müsse man altes zerstören. Das leise Plätschern ihres Weines hallte Phantomhaft in meinen Ohren wieder. Rote Lippen verzogen sich zu einem gesichtslosen Lächeln, „Mit dem Krankenhaus was ich errichten werde, wird unsere Macht in dem Bezirk gesichert sein. Das Netzwerk wird ausgebaut und eines Tages wird es so groß sein, das wir die Welt von ihrem Elend befreien können, sie zu einem besseren Ort machen! Wir werden sie niederreißen und von Grund auf neu erbauen."
Die schlanken Finger der Frau umfassten mein Kinn, „Und du, du wirst das für mich möglich machen, nicht wahr? Wenn man es so sieht bist du doch auch ein Waisenkind, ein Kind ohne Eltern, was Zuflucht bei mir gesucht hat, die ich dir aufgrund meiner Güte gewährleiste"
Ihr Griff wurde fest, „Ich will das du ein Exempel an ihm statuierst, was passiert wenn man sich meinen freundlichen Bitten entgegenstellt"
Das helle Gesicht und die roten Lippen lösten sich auf, die Umrisse des dunklen Raumes wurden mit Ihren Worten vom Wind davon getragen und ließen nur mich und Llyod Evans in den verlassenen Park zurück. Die trockenen Blätter knisterten bei seinem Versuch von mir wegzurobben und seinem Tod zu entkommen.
„Du hättest verschwinden sollen, als sie dich darum gebeten hat", rasselte ich monoton vor mir her, ehe ich das Messer aus dem Gürtel zog und den letzten Schritt auf ihn zu machte. Panisches Kreischen ertönte als ich ihn am Kragen packte und so in die Höhe zog.
„Bitte, bitte, ich habe Kinder, eine Frau", seine Lippen zitterten und blutige Hände krallten sich um mein Handgelenk. Ich erlaubte mir ihn für einen Moment zu Mustern, ihn richtig anzusehen und verdammt mich so dazu für immer sein Gesicht vor Augen zu haben, sobald ich wieder in die Dunkelheit starrte.
Sein schreien ging in einem dumpfen Gurgeln unter als ich ihm das Messer gezielt in den Hals rammte und so seine Halsschlagader durchtrennte. Es dauerte nicht lange ehe er den Kopf gegen den Tod verlor ein letztes Mal radelnd atmete und schließlich das Lebendige Funkeln in seinen Augen verlor. Schlapp hing der Braunhaarige Mann in meinem Griff. Blut tropfte auf den Sand und bildete eine sich immer weiter ausdehnende Pfütze. Anteilnahmslos lockerte ich meinen Griff und ließ die Leiche so zu Boden fallen. Bea würde dafür sorgen das am nächsten Morgen von einem Attentat der Opposition geschrieben wurde, ein Akt eines einzelnen Mannes, welcher den ehemaligen Direktor des Waisenhauses, für den Verkauf und Abriss verachtetet.
Ich schenkte dem Mann einen letzten Blick ehe ich wieder in die Schatten eintauchte und im Dunkeln der Nacht verschwand.

𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt