Mein Rücken presste sich gegen das kalte Metall der Liege, auf welcher ich festgeschnallt war. Die Lederriemen schnitten sich in meine Haut als ich mit aller Kraft an ihnen Zog, ein Stofffetzen verhinderte das ich mit Schimpfwörtern um mich warf. Mir fielen tausende Bezeichnungen zu diesen Menschen ein, zu diesen Monster, ich hätte ihnen tausende Namen gegeben, doch mein 12 Jähriges selbst hatte sich den Namen „traurige Männer" ausgesucht. Ich war immer der Ansicht gewesen das nur sehr traurige und unzufriedene Menschen zu etwas so grausames in der Lage waren, das ihre eigene Trauer so groß war das sie alles in der Welt tun würden um sie loszuwerden, oder zumindest zu mildern. Bea hatte ständig von einer besseren Welt gesprochen, einer reinen Welt, einer friedvollen Welt, ohne Schmerz und für einen Moment hatte ich ihr geglaubt, ich hatte gedacht so eine Welt könnte existieren, ich hatte geglaubt meine Schmerzen, mein Opfer wären der Grundstein für eben diese neue Welt.
Und dann war mir ist geworden wie falsch das war, wie falsch diese Vision war. Es konnte, solange Menschen existierten nie Frieden herrschen, es wird immer Armut geben, Krieg und Tod. Weil es in unserer Natur lag, Menschen waren gierig, sie wollten immer mehr, sie werden immer egoistisch sein, grausam und interessierten sich erst dann für etwas wenn es für immer verloren war.
Es gab keine Heilung. Bea war nicht die Heilung. Diese Organisation war nicht die Heilung. Und auch Superhelden waren nicht die Heilung.
Die Wissenschaftlerin zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Bluteit geschminkten Lippen bewegten sich und ihre Stimme klang sanft, fast schon einschläfernd, „Du Dienst einer Sache die größer ist als du selbst, größer als wir alle. Es muss so sein...es gibt immer Opfer, das verstehst du doch oder? Du machst das super, du bist die Heilung, du wirst die Welt retten"
Nein. Das ist nicht wahr. Ich versuchte zu widerspreche, wollte ihr erzählen wie falsch sie lag, doch meine Lippen wollten sich nicht bewegen, sie klebten aufeinander, als wären sie zusammen genäht.
Es war kalt. Die Decke war alt und der Putz war bröckelig. Es ging nur eine alte Lampe von der Decke und erhellte den kleinen Raum nur minimal, jedoch auch genug um zu erkennen wo ich mich befand.
Sibirien.
Es war vielleicht 5 oder 6 Jahre nach meiner Gefangenschaft, ich konnte jedoch nicht sagen wann genau. Ich wusste nicht wie alt ich war, über die Jahre verlor man das Zeitgefühl, ich bekam das Datum nur auf meinen Missionen mit, wenn es auf dem Titelblatt einer Zeitung stand oder wichtige historische Ereignisse stattfanden und deshalb jedem Menschen das Datum in den Kopf gehämmert wurde.
War ich in der Zeit gesprungen? Es fühlte sich so real an, die Kälte welche sich durch meinen Körper fraß, selbst die groben Handgriffe der Frau waren so real.
Ich spürte wie mein Herzschlag sich vorschnellerer, Blut rauschte durch meinen Adern und dröhnte in meinem Kopf. Das Bedürfnis mich selbst zu umarmen war fast unerträglich, verzweifelt verfiel in in leise Stoßatmungen.
Panikattacke.Im Kopf fluchend, kämpfte ich das Bedürfnis meinen Kopf gegen eine Wand zu donnern runter, ich schob die aufwellende Panik in den Hintersten Teil meines Gehirns zurück und regulierte meine Atmung.
1. 2. 3. 4. 5. Einatmen.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Ausatmen.
Die Atemübungen halfen. Es dauerte exakt 40 Sekunden ehe ich meine Atmung im Griff hatte, den Körper entspannt, meinen Herzschlag reguliert und meine Emotionen wieder verborgen hatte, die seit ich bei den Avengern aufgewacht war, außer Kontrolle geraten waren.
Warum schickte mich Loki hier her? Ich war mir ziemlich sicher das der Gott die Ursache dessen war, ob Zeitreise oder Vision.
Ich konnte nicht verhindern das ich mich verraten fühlte, der Stich in meinem Herzen verblasste innerhalb Sekunden und zurück blieb eine Stumpfheit, die ich 90 Jahre in mir getragen hatte.
Eines hatte Bea mich gelehrt, wenn auch mit Schmerz und Gewalt, war es eine gute Lehre gewesen, Gefühle machen einen schwach. Freundschaften sind Schwäche, Familie sind Ketten, sie hindern einen daran sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Als sich zwei mir nur zu bekannte Metallstäbe in mein Blickfeld schoben und auf Höhe meiner Lunge und Schulter positioniert waren wusste ich was kommen würde. Mein letzter tiefer Atemzug, meine Lungen füllten sich mit sauerstoff um brutal wieder herausgerissen zu werden, als Strom durch meinen Körper schoss.
Erst nachdem mein Blickfeld schwarz geworden war, wurde mir klar das es mein eigener Schrei war, welcher in meinen Ohren nachhalte.
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𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡
Mystery / Thriller,,Gestern Abend gegen 17:30 Uhr wurde der Verteidigungsminister George Shift ermordet. Nach einer Verhandlung über das Zürich-Abkommen im Stark Tower, traf ihn eine Kugel und tötete ihn sofort. Der Täter ist noch unbekannt, die Polizei..."