32. Mission thirty-one

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Stark war nicht wirklich gesprächig. Seine Mundwinkeln zogen sich mit jedem Schritt den er mir schräg voran eilte weiter nach unten und ich konnte mir nicht erklären woran es lag. Was genau missfiel ihm?
Die Vermutung das es eventuell doch an mir lag bestätigte sich als er mir wortlos die Tür zu einem großen Zimmer aufhielt. Im vorbeigehen konnte ich seinen verurteilenden Blick sehen, konnte sehen wie seine Augen sich einen Moment zu lange in mein Profil bohrten und in einem anderen Universum vielleicht Mitleid gehabt hätten doch nicht in diesem.

Ich richtete den Blick auf die Anwesenden im Raum, die alle in Drehstühlen um einem langen Tisch hingen und aufsahen als ich den Raum betrat. Steve sah mir fast schon entschuldigend entgegen und senkte den Kopf zur Begrüßung. Es schien als würde er mit mir mitfühlen und doch geschockt von etwas sein, etwas das er erst verarbeiten musste, ehe er tatsächlich nur Mitleid für mich empfinden konnte.
Augenblicklich schossen mir Dinge in den Kopf die dieses Verhalten ausgelöst hatten, was hatte ich getan, dass sie mir wieder solche Blicke schenkten. Automatisch ging ich dazu über zu versuchen die Stimmung zu lesen und musterte die Anwesenden.

Die Black Widow verriet nichts, sie hatten eine Emotionslose Maske auf dem Gesicht, die mir nichts über ihr empfinden verriet, was ich als hartes Training anerkannte. Clint war da schon weniger versteckend. Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen, unzufrieden und doch sah er mich nicht so anklagend an wie Stark selbst. Es war fast schon als würde er mich verstehen, als hätte er zu viel gesehen um mir etwas bestimmtes vorzuhalten, was definitiv im Raum lag. Der Familienvater schien es als etwas anzusehen was es nicht wert war darüber sauer zu sein, mich erneut in eine Schublade zu stecken und doch konnte ich sehen das es ihm schwer fiel.
Endlich fiel mein Blick auf Bucky, welcher ganz am Ende des Tisches vor dem Fenster saß und mich mit Verständnis betrachtete. Blaue Augen sahen sanft zu mir und mein Herzschlag beruhigte sich, als er wortlos den freien Stuhl neben sich vom Tisch wegzog um mir so Platz zu machen.

Ich schenkte ihm ein Zucken der Mundwinkel und beschloss das es okay war. Alles war okay, solange Bucky mir nicht dieselben Blicke zuwarf.
Die Erkenntnis schockte mich längst nicht mehr. Sehr schnell hatte ich mich damit abgefunden das Bucky nun alles war was ich noch hatte, wenn ich es so formulieren konnte. Ich brauchte etwas an dem ich mich festhalten konnte, was mich ins Licht zog und Bucky schien das erste gewesen nach dem ich gegriffen hatte und es machte mir nichts aus mich an den braunhaarigen zu hängen. Bucky bedeutete Sicherheit, Verständnis, ein sicherer Hafen, welcher mir auch jetzt Schutz bot.

Ohne zu zögern schritt ich etwas zu eilig, als das es niemandem aufgefallen sein konnte zu dem mir dargebotenen Platz und ließ mich ebenfalls am Tisch nieder, ehe ich mich minimal weiter zu den Assassinen neben mir rollte.
Mit wachsamen Augen verfolgte ich wie auch Stark sich am Ende des Tisches niederließ und auf einem seiner Stark Pads herumdrückte. Wenig später wusste ich warum sie mich alle so gemustert hatten.

In der Mitte des Raumes fabrizierte sich ein Hologram, was aufgebaut war wie ein Baum. Kleine Felder mit Daten und Informationen über mir nur zu bekannte Menschen waren untereinander vernetzt, Bilder von schlechter Qualität waren zu sehen, sowie Bilder von guter Qualität, Bilder von vor 50 Jahren, Bilder von vor 3 Monaten, doch sie alle hatten etwas gemeinsam. Sie waren mit mir verbunden, sie zeigten meinen Weg, das was mich ausmachte. Sie zeigten meine Opfer, jedes einzelne von ihnen.
Jetzt wo ich das Ausmaß dieses riesigen Baumes sah, hatten die Gesichter die mich verfolgten und die Nummer die ich irgendwann nicht mehr hatte erweitern wollte eine völlig neue Bedeutung. Die Wirkung dessen was ich vollbracht hatte, was ich genommen hatte war viel größer als in meinem Kopf. Und für einen Moment nahm es mir den Atem. Eine Welle von Schuld schien mich zu überrollen und ließ mir keine andere Wahl als den Kopf zu senken.
Ich wagte es nicht ihnen ins Gesicht zu sehen, sondern wartete stumm darauf das die Fragen kamen die sie mir stellen werden.

𝐿𝐼𝑉𝐸𝐷: 𝐀𝐬𝐬𝐚𝐬𝐢𝐧 𝐨𝐟 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt