Kapitel 8 (New)

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Mittlerweile war die Sonne fast unter und der Mond am Himmel aufgegangen. Das Einzige das noch fehlte waren die unzähligen kleinen Sterne, die den Abend unvergesslich machen würden. Es war schon ein wenig romantisch! Diese Stimmung der Abenddämmerung. Der flackernden Kerzen und die klassische Musik die im Hintergrund gespielt worden ist.

Plötzlich eilte einer der Kellner, mit einem Telefon in der Hand auf uns zu. "Es ist für sie - Sir!"
Somit reichte er ihm das Telefon in die Hand und wartete ab, während mein Blick irritiert zu Matthew hinüber ging.

Wer konnte das bloß sein?! Vielleicht die Person die heute Nachmittag bereits bei ihm anrufte?! Was konnte so dringlich sein?!

"Ja...okay ich komme."
Dann legte er auf und gab ihm das Telefon zurück. "Danke. Wir hätten dann gerne die Rechnung!"
Ich konnte nicht glauben was er soeben gesagt hatte und wartete auf eine Erklärung seinerseits ab. Doch stattdessen nickte der Kellner ihm zustimmend zu und machte sich sofort auf dem Weg.
"Tut mir Leid. Ich muss unsere Verabredung leider schon jetzt beenden." Ich hatte gehofft, das er endlich die Initiative ergreifen würde, um mir all das zu erklären, doch stattdessen stand er auf und tat so als sei es völlig normal.
Im selben Augenblick kam der Kellner mit einer schwarzen Mappe mit der Rechnung darin, angeeilt. Mathhew stand abrupt auf und nahm die Mappe entgegen, um das Geld dort hinein zu legen. Alles ging so wahnsinnig schnell, dass ich keineswegs wusste wie ich mich verhalten sollte. Doch konnte ich ihn wirklich einfach so gehen lassen?! Wollte er mich wirklich so sitzen lassen?! Eine Erklärung war er mir nun defintiv schuldig.

"Matthew! Was ist passiert?!", fragte ich während ich ihn noch immer irritiert anstarrte. 

Dann gab er dem Kellner die Mappe zurück, bedankte sich und zog seinen Mantel über. Wenigstens hatte er daran gedacht auch mir meine Jacke geben zu lassen. "Ich muss leider sofort weg. Es tut mir leid!" Er nahm sein Portmonee in die Hand und reichte mir einen 20 Dollar Schein. "Für das Taxi."
Dann sprang er in einen der vergoldeten Fahrstühle, in denen sich noch einige andere Menschen tummelten, die auf den Weg nach unten waren. Ich blickte ihm schockiert hinterher und blieb wie angewurzelt stehen. Einige Gäste blickten mitleidig zu mir herüber, während sie zeitlgiech anfingen darüber zu tuscheln. Es war ein unangenehmes und peinliches Gefühl, diese ganzen Blicke zu spüren und so zurück gelassen worden zu sein.
Selbst die Kellner schienen Mitleid mit mir zu haben. Aus diesem Grund entschied ich ebenfalls zu gehen und mich vorher noch bei ihnen für den herausragenden Service bedanken, als sich der Chef zu ihnen gesellte.
"Vielen Dank das sie uns so freundlich bedient haben und für dieses großartige Essen!", brach ich die Stille.
"Darüber freuen wir uns sehr - Madame!...Kann ich ihnen vielleicht noch etwas Gutes tun. Ein Glas Wein?! Geht natürlich aufs Haus.", erwiderte er während er mir beim Anziehen der Jacke behilflich war.
"Nein vielen Dank!", entgegnete ich freundlich, während sie mich noch immer mitleidig anschauten.
"Geben sie ihm noch eine Chance." waren seine letzten Worte die er mir mit einem warmen Händedruck hinterließ, bevor auch ich das Restaurant nachdenklich verließ.

Auf dem Weg nach unten hatte ich  gemischte Gefühle, als ich das Pärchen vor mir Händchen halten sah. Wahrscheinlich war es auch ihr erstes Date, das zumindest nicht wie meins schon mit einem 20 Dollar Schein endete. Einmählig kam ich mir benutzt vor, als hätte er mich dafür bezahlt dad ich mit ihm ausgehen würde und mich dann alleine zurück ließ, obwohl er genau wusste was mir heute morgen vorgefallen ist. Es war beklemmend und beängstigend darüber nach zu denken, weshalb ich meine Tasche noch ein wenig mehr umklammerte. Die vielen Etagen die wir hinabfuhren waren eine gefühlte Ewigkeit und durch die vielen Zeischenhalte hörte es gar nicht mehr auf.
Als wir unten angekommen waren, suchte ich schnellstmöglich ein Taxi auf, um nicht weiter in der Kälte stehen zu müssen. Denn zu meinem Glück fing es auch noch an zu regnen.
Ich hatte weder einen Regenschirm, noch eine Kapuze die ich überziehen konnte. Somit war meine Tasche das einzige Mittel das mich davor bewahren konnte wie ein nasser Pudel auszusehen.

Na super!...

Als eines des Taxen am Straßenrand hielt, lief ich so schnell es ging darauf zu und sprang hinein.
"208 Park Ave S Street bitte."
Nun konnte ich mich entspannt zurück lehnen und einmal tief durchatmen.
Ich dachte noch immer darüber nach, weshalb Matthew mich wieder so schnell verließ und war traurig darüber. Dieser Mann löste Gefühlsschwankungen in mir aus, die ich selbst noch nicht kannte und wusste nicht einmal ob diese tatsächlich berechtigt waren. Doch andererseits war ich der Überzeugung das ich mich nicht von ihm wie eine Marionette oder ein Spielzeug behandeln lassen wollte. Eines das nur dann reagierte, wenn er es wollte. Eines das man dafür bezahlen konnte, um ihn gerade nach Lust und Laune zu unterhalten. Mich dann weg zu schmeißen, wenn es gerade uninteressant geworden war.
Männer waren komplizierter, als ich dachte und das aller Schlimmste war das ich mich in dieser Gegend mehr als unwohl fühlte, weil ich Angst hatte die wenigen Schritte alleine zu meiner Wohnung laufen zu müssen.

Nach etwa einer halben Stunde waren wir angekommen. Ich blickte durch das Fenster zu dem Haus hinauf und verweilte kurz.
"So. Das machen dann 15 Dollar", riss mich die Stimme des Taxifahrers aus meinen Gedanken heraus. Den 20 Dollarschein den mir Matthew in die Hand drückte, hielt ich noch immer fest verschlossen in meine Hand, da ich ihn keineswegs verlieren wollte.
"Entschuldigen Sie."
Dann gab ich ihm den Schein in die Hand, wartete auf das Wechselgeld und stieg hinaus. Ich strich mir dir Haarsträhne hinters Ohr und lief eilig zur Tür hinauf. Langsam fing ich wohl an paranoid zu werden, denn ich kramte wie eine Verrückte nach dem Schlüssel in meiner Tasche.
Da waren sie!
Ich schloss eilig das Schloss auf, ging hinein und zog die hohen Schuhe aus, um keinen Lärm zu verursachen, da das Haus relativ alt gewesen war. Zu dieser Zeit waren die Meisten zwar noch unterwegs auf irgendwelchen Partys, doch es gab auch einige Familien in diesem Hause, die ihren Schlaf sicherlich genauso brauchten wie ich jetzt.
Nach den unzähligen Treppenstufen kam auch ich schnaufend in meiner Wohnung an. Doch noch bevor ich meine Jacke ablegte, schloss ich alle Schlösser meiner Wohnungstür ab, um auch wirklich sicher zu gehen das mich nicht wieder jemand überraschte. Dann ging ich in die Küche und nahm mir zur Beruhigung ein Schluck Wasser. Die Uhr an der Wand zeigte 21:00 Uhr an, während ich froh darüber war wieder Zuhause zu sein und die letzten Stunden des heutigen Abends damit zu verbringen mich abzuschminken und mich ganz in Ruhe bettfertig zu machen.

My mysterious Millionaire - LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt