Kapitel 13 (New)

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Er war wie Dynamit. Dieses Feuer. Diese Energie, als würde sie gleich explodieren. Dieses Adrenalin das durch meine Adern floss, während die Hitze in mir zu Kopf stieß. Seine Augen waren wie das Meer, die Ebbe und die Flut. Sie rissen mich mit und ließen mich nicht los. Ich verlor die Kontrolle und gab mich diesem mitreißenden Gefühl hin.
Er verschlang mich förmlich mit seinen Blicken, während mein Herz immer stärker pulsierte. Jede einzelne Berührung und jeder kalte Atemzug, der auf meine Haut zu spüren war, löste eine Gänsehaut und ein sexuelles Verlangen in mir aus.
Es war heiß! Heißer als jedes Feuer. Heißer als jeder Vulkan.
Seine weichen Hände berührten meinen zarten Rücken und glitten langsam hinauf zum Verschluss meines schwarzen BH's, während sich seine Lippen meinen noch ein wenig näherten.

"Lara! Ohh Laraaa!"

Meine Augen öffneten sich langsam, als ich realisierte das es nur ein Traum gewesen und nicht die Stimme von Matthew gewesen war, die nach mir rief. Es war ein Traum, der zum ersten Mal nicht hätte enden müssen!
Am liebsten hätte ich mir das Kissen über den Kopf gezogen und gehofft gleich wieder einzuschlafen, um weiter träumen zu können.
"Katy?!", sagte ich irritiert und blickte um mich.
"Sind wir etwa hier eingeschlafen?!...Oh Gott! Wie spät ist?!", fragte ich als ich versuchte mich von der Couch aufzurichten.
"7:30" erwiderte sie und schaute auf ihr Handy.
"Um Gottes Willen! Ich komme zu spät zur Arbeit." Ich sprang auf und lief panisch ins Schlafzimmer, um mir ein paar frische Klamotten aus dem Schrank zu nehmen und damit ins Badezimmer zu gehen. Ich hatte ungefähr fünf Minuten Zeit, um mich halbwegs frisch zu machen und mich anzuziehen. Das Schminken musste dieses Mal wohl leider ausfallen. Das einzige was ich noch tat war mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu kämmen, obwohl sie völlig zerzaust waren. Katy hingegen blieb immer noch angewurzelt stehen und beobachtete die Situation um sich herum. Ich griff nach den wichtigsten Dingen und ging zur Tür hinaus.
"Schließ einfach die Tür hinter dir zu, wenn du gehst! Tschüüüß", rief ich Katy zu und schlüpfte in meine Sneaker, um nicht auf den Absätzen laufen zu müssen und auf dem Weg wieder umzuknicken. Außerdem bereiteten sie mir mittlerweile schon einige Blasen unter den Füßen und einen verstauchten Fuß konnte ich gerade überhaupt nicht gebrauchen.

New York war eine hektische Stadt, in der es alle immer irgendwie eilig hatten. Egal ob sie auf dem Weg zur Arbeit waren oder ob unzählige Touristen den Weg aufhielten. Ein Taxi wäre sicherlich eine bessere und bequemere Lösung, doch bei dem vielen Verkehr wohl um einiges zeitaufwendiger.
Nach etwa einer halben Stunde kam ich mit ein paar Minuten Verspätung endlich vor dem hoch gewachsenen Gebäude an.

"Hey Lara! Wieder spät dran?!"
Oh nein...
"Hey Jeffrey..."
Ich blickte unauffällig zur Decke, um dem Gespräch aus dem Weg zu gehen.
Meines Glückes stieg er nach einigen Etagen aus und ich konnte wieder ein wenig aufatmen und bereits über eine plausible Erklärung für meine Verspätung nachdenken. Für den Fall, dass ich gleich auf meinen Chef treffen sollte. Erneut öffneten sich langsam die Türen des Fahrstuhls und ich stieg unauffällig hinaus.
Es waren nur noch wenige Meter, bis zu meinem Schreibtisch, als plötzlich eine männliche Gestalt vor mir auftrat.
"Ms.Dolcen! Sie sind ja auch mal da."
"Mr.Andrews! Ich-Ich kann das erklären." Meine Erklärung wollte er sich jedoch nicht anhören. Stattdessen schickte er mich gleich wieder los, um einige Besorgungen zu machen. Ein Glück hatte ich noch die Sneaker an.
"Hier ist eine Liste mit Dingen, die wir dringend benötigen und vergessen sie dieses Mal bitte meinen Kaffee nicht."
Er hat es entspannter aufgefasst, als ich dachte.
"Schreiben sie es wie immer auf die Firma. Danke."
Ich nahm den kleinen pinkfarbenen Notizzettel entgegen und drehte mich wieder in die Richtung des Fahrstuhls um. Heute war zwar nicht das ideale Wetter dafür, um sich draußen auf den Straßen aufzuhalten oder einen Einkaufsbummel zu machen, doch da musste ich wohl durch.
Auf dem Weg nach unten, machte ich mir allmählich Gedanken über die gestrige Nacht. Ich konnte nicht glauben, das ich tatsächlich eingeschlafen und deshalb wieder so spät dran war. Nichtsdestotrotz war es noch ein lustiger und entspannter Abend gewesen für den ich mich bei Katy noch bedanken musste.

Hey Katy! Danke für den schönen Abend gestern. Ich freue mich das wir uns mal wieder gesehen haben und miteinander reden konnten! Hoffe dein Tag wird entspannter als meiner. Bis bald!

Ich steckte mein Handy beiseite und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche. Und zwar auf die Liste mit den allgemeinen Anschaffungen für das Büro und das Abholen seiner Anzüge aus der Reinigung.

Andere Firmen lassen sich solche Dinge liefern. Doch ich muss mich zu Fuß durch die Stadt hetzen. Hoffentlich fängt es nicht auch noch an zu Regnen...Ich sollte mir mal wieder angewöhnen, die Wettervorhersagen durchzulesen.

Als ich auch aus dem letzten Laden hinaus tritt, konnte ich es nicht erwarten endlich Feierabend zu haben und nach Hause zu gehen. Natürlich war es körperlich nicht so anstrengend, wie die meist anderen Berufe, aber es waren meine Nerven die immer wieder überstrapaziert wurden und der Stress den ich mittlerweile nicht mehr ertragen konnte. Irgendwie zog mich alles in dieser Firma hinunter.
Darum schaute ich immer wieder auf die Uhr, um die letzten Stunden bis zu meinem Feierabend schon zählen zu können.
Mit den Besorgungen, dem Kaffee und meiner bereits schlechten Laune machte ich mich wieder auf dem Weg zurück in die Firma.
Nicht im Taxi, sondern wieder zu Fuß.

Mist! Der Kaffee.

Ich hüpfte schnell in einen der Starbucksläden an der Ecke und kam mit einem frisch gebrauchten Kaffee wieder hinaus. In diesem Moment begegnete mir Jeffrey.
"Hey. Was machst du denn hier?!"
Eigentlich war Jeffrey echt nett, doch ich wollte ihm keineswegs versehentlich falsche Hoffnungen mache. Darum hielt ich mich immer ein wenig auf Distanz.
"Ich. Ähm musste ein paar Besorgungen für unseren Chef erledigen."
Er nickte belustigt während er mit seinem Aktenkoffer in der Hand auf mich herab blickte.
"Achso. Muss ja toll sein...", scherzte er, während er im selben Atemzug fragte:
"Hättest du Lust nach dem Feierabend vielleicht etwas Trinken zu gehen?!"

Ich wusste es. Was sage ich ihm nun bloß?!

"Tut mir leid. Mir geht es heute nicht so gut...Vielleicht ein anderes Mal. Ist zur Zeit gerade alles etwas viel für mich..."
Er nickte verständnisvoll, wenn sogar enttäuscht. Als ich schuldbewusst an seiner Schulter vorbei blickte, blieb mein Herz für eine Sekunde lang stehen, als ich dachte einen der Männer die mich letzte Woche überfielen zu erblicken. 
"Alles okay?!"
"Hmm?!"
"Du schaust ein wenig ängstlich!", fragte Jeffrey besorgt und folgt irritierend meinem Blick.
"Ja!... Ähm ich meine Nein?!...Tut mir leid. Ich war gerade nur ein wenig abgelenkt..."
Ich musste nun wirklich verrückt sein. Der Gedanke daran mir das eingebildet zu haben, machte mir Angst.
"Du bist sicher das alles in Ordnung ist?!"
"Ja. Vielen Dank!...Ich glaube ich werde auch langsam weiter gehen, bevor ich noch eins auf den Deckel kriege oder gar gefeuert werde", lachte ich nervös.
Jeffrey stand noch immer irritiert und wie angewurzelt an der Stelle stehen. Trotz alledem wünschte er mir einen schönen Feierabend und ging ebenfalls hinein, um sich einen Kaffee zu holen. Mittlerweile war es schon etwas dunkel draußen geworden und zu meinem Pech fing es auch noch an zu regnen.

Konnte der Tag noch schlimmer werden?!

Ich versuchte mir auf dem Weg ins Büro ein paar warme Gedanken zu machen und mich hin und wieder irgendwo unterzustellen. Auch wenn dies kaum möglich war. In diesem Moment fiel mir wieder der Traum mit Matthew ein und ließ mich verlegen in die Gegend schmunzeln.

Habe ich das tatsächlich gestern Nacht geträumt?!

Es war ein unglaublich schönes und vertrautes Gefühl! Zu schön um wahr zu sein. Und genau das war es leider nicht. Wahr...

Vermutlich werden meine Träume, die einzige Beziehung sein die ich je führen werde, die mir zeigen werden das das alles nur reine Fantasien sind und nicht die Realität.

Plötzlich drang ein helles Scheinwerferlicht zu mir hindurch und ließ meine Augen eng zusammen kneifen. Mir wurde ein wenig schwindelig, als eine Gestalt mich plötzlich von hinten packte und im nächsten Moment wurde mir nur noch schwarz vor Augen.

My mysterious Millionaire - LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt