Kapitel 15

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Nach etwa einer halben Stunde habe ich unzählige Taschentücher verbraucht, sodass das ganze Bett bedeckt war. Nun landete wieder eins auf der Decke und somit war die erste Taschentücherpackung alle. Meine Füße schmerzten immer noch höllisch und dies machte mich unglaublich fertig. Immer wieder stieg in mir die Kälte auf und veränderte sich nur wenig später in purer Hitze. Genervt ließ ich mich zurück fallen und schloss die Augen. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich träumte erneut von Matthew. Den selben Traum wie den Tag zuvor. Was hatte dieser Mann nur was mich so verrückt nach ihm machte? Was mich dauernd an ihn denken ließ und was ihn so anzog? Wenn er in meiner Nähe ist, fühle ich mich so geborgen. Als ob wir uns schon Jahre lang kennen würden.

Einige Zeit später öffnete ich wieder meine Augen, als plötzlich eine fremde Gestalt mit dem Körper zu mir gerichtet, auf dem Bett saß. Doch es war nicht irgendjemand, sondern Matthew.

"Matthew?!"

Ich richtete mich ein wenig auf und blickte in die Augen eines Mannes der mir noch immer fremd war und dem ich mich trotzdem so hingezogen fühlte. Sein ganzes Erscheinen machte es mir nicht leicht ihn überhaupt in die Augen schauen zu können, stattdessen blickte ich immer wieder auf die Decke herab, während er mich charmant anlächelt.

"Was ist hier los?...Wo bin ich?!"
Ich wollte endlich Antworten auf all die Fragen, die mir momentan im Kopf herum schwirrten und immer unbeantwortet blieben. Ich konnte nicht glauben das wir uns immer wieder zufällig begegneten.
"Das ist das Haus meines Bruders... Und ich habe ihn gestern besucht. Abends waren wir ein wenig unterwegs und haben dich auf dem Weg aufgegabelt. Du sahst völlig unterkühlt aus und bist nur einige Sekunden später in Ohnmacht gefallen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und...Ich bin froh dich wieder zu sehen. "
Mir fehlten die Worte. Vermutlich hatte er mir zum zweiten Mal das Leben gerettet. Ich mag mir nicht ausmalen was gewesen wäre, wenn die Beiden nicht zufälligerweise in der Nöhe gewesen wären.
"Ruhe dich erst einmal aus. Wenn du etwas möchtest oder etwas brauchst, dann kannst du das Telefon rechts von dir in die Hand nehmen und dann bist du direkt mit James verbunden...Das Badezimmer befindet sich auf dem Gang links von hier. Ich muss leider wieder zur Arbeit, aber James wird in der Zeit auf dich achtgeben."

Somit ging er zur Tür hinaus und ließ mich wieder allein. Stunde für Stunde verging. Einige male kam James vorbei um nach den Rechten zu sehen und mir den warmen Tee hinzustellen. Irgendwann wurde mir aber langweilig, sodass ich mich trotz Schmerzen langsam aufrecht hinstellte und mich zur Tür fortbewegte. Somit beschloss ich auf die Toilette zu gehen. Langsam und leise öffnete ich die Tür und ging zum Badezimmer und wurde erneut von der Größe und dem Komfort umgehauen. Meine Kinnlage viel nach unten und ich musste mich erst einmal eine Weile umschauen. Nachdem ich auf der Toilette war und mir gefühlte tausend mal die Hände mit der super weichen Seife gewaschen hatte, ging ich wieder zurück. Doch als ich gerade rein gehen wollte blieb ich stehen. Ich musste mich einfach noch etwas umschauen. Somit beschloss ich die große Wendeltreppe hinunter zu schleichen. Langsam legte ich meine Hand auf das schwarze Geländer und ging vorsichtig die Stufen hinunter, die etwas rutschig waren. Alles um mich herum sah so edel und modern aus. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Als ich meinen Fuß auf den polierten Mamorboden setzte stieg in mir erneut die Kälte auf. Doch ich lief weiter. Immer wieder kam mir das Gefühl auf, dass ich irgend etwas dreckig machen könnte. Deshalb ließ ich meine Hände an mir dran. Ich war dem puren Luxus umgeben und fühlte mich wie jemand der gerade im Lotto gewonnen hätte. Nachdem ich irgendwann ins Wohnzimmer ankam überraschte mich eine Stimme, die mich zusammen zucken ließ. "Ms.Dolcen" sagte James. Auf einem Schlag drehte ich mich zu ihm um. "Es-es tut mir Leid. Ich wollte mich nur..." - "Wenn man den ganzen Tag im Zimmer verbringt wird einem schon schnell langweilig. Ich hoffe nur, dass sie sich nicht noch schlimmer erkälten Ms.Dolcen" Er ging in die Küche um den Abwasch zu machen. Somit ging ich ihm hinter her, um ihn etwas auszufragen. Er schaute mich mitleidig an. "Kann ich noch etwas für Sie tun Ms.Dolcen?". Langsam bewegte ich mich auf einer Stelle und strich mit meinem Fing über die Tischplatte. "Sagen Sie James. Darf ich Sie etwas fragen?". Besorgt schaute er mich an. "Aber natürlich Ms.Dolcen!"-"Wie lange kennen sie schon Matthew...ähm Mr.Coleman?". Für eine Sekunde hielt er inne und schaute mich mit einem überraschenden Blick an. Daraufhin lachte er. "Ich kenne ihn quasi schon mein ganzes Leben." Ich war immer noch verwirrt und ließ nicht locker. Ich wollte so viel wie möglich über ihn heraus finden. "Und wie lange arbeiten sie schon für seinen Bruder?" Er kniff die Augen zusammen und schaute mich fragwürdig an. "Für seinen Bruder?..." Auf einmal wurde unser Gespräch unterbrochen durch das schließen der Haustür. Daraufhin wendete ich meinen Blick dorthin und wartete ab. Nach und nach näherten sich Schritte, die durch das Klacken der Schuhe erkennbar wurden. Ein gutaussehender Mann mit Anzug und einer Aktentasche in der einen Hand, trat hinein. Sofort hoben sich meine Mundwinkel, denn es war Matthew. Während ich mich förmlich freute sah er etwas geschockt aus. "Dir scheint es ja wieder richtig gut zu gehen!...Was machst du denn hier unten müsstest du nicht eigentlich im Bett liegen?". Dabei stieß er ein kleines Lachen aus. "Mir war langweilig und ich war neugierig!" Somit ging er ganz langsam auf mich zu und blieb plötzlich vor mir stehen. Mit der einen Hand in der Hosentasche und in der anderen Hand die Aktentasche blieb er ganz locker stehen. Er hatte wieder diesen tiefen Blick und dieses verführerische Lächeln, dass mich immer wieder verrückt machte. Wieder fing er an zu schmunzeln und strich mit seiner zarten Hand langsam über meine rechte Wange, während ich ihm ebenfalls in die Augen schaute. "Wie wäre es mit einem entspannten Schaumbad und danach ein gemütlichen Fernsehabend zu zweit?!". Ganz begeistert nickte ich ihm mehrmals zu. "James?!" - "Kommt sofort Sir" erwiderte er und eilte nach oben in eines der vielen Badezimmer, um das Wasser einzulassen. "Ich hoffe du bleibst diesmal!" flüsterte ich ihm zu. Somit neigte er sich zu meinem Ohr, der mich seinen kalten Atem spüren ließ. "Keine Sorge Lara. Heute werden nur wir zwei uns die Zeit vetreiben." Daraufhin stellte er seine Tasche beiseite und packte mich ruckartig um mich nach oben zu tragen, weswegen ich kurz auf schrie. "Ich will doch nicht, dass sie sich noch weiter erkälten." Somit ging er mit mir in den Armen tragend nach oben zum Badezimmer, wo sich derweil James aufhielt um alles zu recht zu machen. Ich war total begeistert und freute mich umso mehr auf einen entspannten Abend. "Das müsste wohl genügen. Ich habe ihnen die Handtücher über dem Hocker gelegt. Und hoffe, dass aller ihrer Zufriedenheit entspricht". Es fühlt sich an wie ein Traum. Ein Traum der nie endet."Vielen Dank James. Ich bin ihnen ihnen sehr dankbar!". Plötzlich fiel mir auf, dass ich gar keine Sachen zum anziehen dabei habe. "Matthew! I-ich habe gar keine Sachen zum anziehen?". Schlagartig wendete er sich zu James. "Sie dürfen sich jetzt zurück ziehen". Verschmitzt schauten sie sich an, bis sie beide aus dem Zimmer gingen.

My mysterious Millionaire - LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt