Promis küsst man nicht (Ereri)

Kapitel 24

Eren

Ich fasse es nicht. Die ganze Zeit war alles gelogen. Ich gab ihm es er wollte, habe ihn beschützt und auf ihn acht gegeben. Alles umsonst. Was dachte ich auch. Wie könne er mich lieben? Ich habe ihn gestalkt, entführt und ihm ziemlich oft weh getan. Auch mit Jean. Und alles was ich wollte ist, dass er mich liebt. Ich werde es aufgeben müssen, ihn aufgeben müssen. Ich werde ihn in Ruhe lassen. Ein letztes Mal schaute ich auf meinen Laptop, mit welchen ich in Levi's Zimmer sehen konnte. Er lag schon wieder mit diesem Typen im Bett. Doch sie schienen zu streiten. Ein wenig länger sah ich mir das Schauspiel noch an, bis sich Levi's Freund umdrehte und ihn in Ruhe ließ. Seufzend deaktivierte ich die Kamera und klappte meinen Laptop zu. Ich muss zur Arbeit.

Konzentrieren konnte ich mich jedoch bislang nicht. Die ganze Zeit hingen meine Gedanken bei Levi. Ich hatte gerade Pause und versuchte mich zu beruhigen. Immerhin tat es mir weh, dass er das ganze nur aus Angst gespielt hatte. ,,Was hast du? Du bist schon den ganzen Abend abwesend.", fragte meine Kollegin Ymir. Mit Jean hätte ich ja geredet oder mit Armin, aber sie waren beide nicht hier. ,,Nicht's, ist schon gut. Hab nur zu wenig geschlafen.", log ich und lächelte schwach. Sie warf mir einen skeptischen Blick zu und ließ mich dann in der Mensa sitzen. Erschöpft trank ich den letzten Schluck meines Tee's. Schwarztee. Ich hasste Tee, aber Levi sagte immer, er würde ihm neue Energie geben. Ich hoffe das stimmt und ich habe mir das Zeug nicht umsonst reingewürgt. Kaffee wäre mir grade lieber gewesen.

Müde knallte ich mich auf die Couch. Ich schaffe es nicht mal mehr in mein Bett, so müde bin ich. Arzt zu sein ist verdammt anstrengend. ,,Ich vermisse dich...", flüsterte ich noch einmal leise und wenige Sekunden später versank ich schon in einem traumlosen Schlaf.

,,Ich hab dir gesagt, das war eine beschissene Idee!", keifte Jean. Ich rollte genervt mit den Augen. ,,Was ist, wenn er dich anzeigt? Uns anzeigt? Schließlich hatten wir einen Dreier, gegen seinen Willen! Ich hätte mich da nie drauf einlassen dürfen! Ich-"-,,Komm runter, verdammt. Das hilft jetzt auch nicht, du Birne." Genervt schnaubte er und ließ sich neben mir auf dem Sofa nieder. ,,Wie geht's dir damit eigentlich?"-,,Wie schon? Meine Liebe des Lebens hat Angst vor mir und nun sehe ich sie nie wieder. Was glaubst du, wie es mir geht? Verlier du mal so jemanden..." Er schüttelte den Kopf. ,,Ich bin froh, dass es mit Marco und mir bergauf geht. Ich will ihn nicht verlieren."-,,Na also... Dann kannst du hoffentlich nachvollziehen, dass es mir scheiße damit geht. Ich hätte ihm einfach nie wehtun dürfen und das alles."-,,Aber du bist nunmal so. Du wirst eben schnell wütend und naja... Bist auch ziemlich psychomäßig drauf, wenn's um diesen Kerl geht." Danke, so weit bin ich auch schon. Dämliche Pferdefresse. ,,Tu mir einen Gefallen und lass uns nie wieder über Levi reden. Das ist Geschichte..." Er nickte und nahm mich kurz in den Arm.

Meine freien Tage verbrachte ich damit in Trauer zu versinken und mein Mobiliar umzuräumen. Was anderes hatte ich eh nicht zutun. Normalerweise hätte ich jetzt mit Levi auf der Couch gelegen und einen Film geguckt oder wir wären mal spazieren gegangen. Nun ja, daraus wird wohl nie wieder was.