Jonas #40

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Wir standen in seiner Küche. Das was im Kühlschrank gewesen war, war ein Witz gewesen. Eine Flasche Wasser, eine halbe Zitrone und Ketchup. Ich hatte mich wirklich gefragt, wovon sich dieser Junge überhaupt ernährte. "Wie lange hast du nicht mehr gekocht?", fragte ich lachend und drückte ihm ein Messer in die Hand. "Seit einer Ewigkeit." "Schneide die Zucchini. Das bekommst du doch noch hin." Ich grinste ihn an und er erwiderte meinen Blick. "Was hast du eigentlich vor zu machen?" Er runzelte die Stirn während er sich darauf konzentriere, sich nicht die Finger abzuhacken. Wie viele Details einem erst in der Nähe auffielen und dennoch verlor er nicht an Schönheit. Sie wirkte dadurch, durch die winzig kleinen Fältchen, die sich um seine Augen bildeten, wenn er ehrlich lächelte, das kleine Muttermal unter seinem linken Auge, die ewig verstrubbelten Haare, bloß noch vollkommener. Als seien die kleinen Makel, der Beweis dafür, dass Perfektion in den kleinen Fehlern lag. Er blickte auf und in seinem Blick lag etwas Fragendes, als wolle er wissen, wie man ihn so lange anstarren konnte. Ich lief rot an und senkte meinen Blick auf mein Brett. Ich hatte die Aubergine noch nicht einmal angeritzt. "Das wird eine Gemüsepfanne.", beantwortete ich seine Frage. Ich sah aus dem Augenwinkel wie er nickte und wischte mir meine Hände an meinem T-Shirt ab. "Beeil dich. Sie müssen gleich rein." Er lächelte schmal und schnipselte beinahe professionell weiter. Mir stieg der Geruch der angebrantenen Zwiebeln und dem heißen Olivenöl in die Nase und ich wusste, dass es lecker werden würde. Ich schlang meine Arme von hinten um seine Hüften und schmiegte meine Wange zwischen seine Schulterblätter. Ich hörte seinen Atem und sein Herz und dann fiel mir ein was fehlte. Ich ließ ihn los, er war gerade mit dem Zerteilen der Aubergine fertig und ließ sie nach einem fragenden Blick zu mir vorsichtig in die Pfanne gleiten, und hopste zu meinem Handy, um Musik anzustellen. Micheal Jacksons P. Y. T. schallte durch die Küche und ich fand es unglaublich süß, als Corbin lächelte, sich eine Strähne aus den Augen blies und so tat als würde er singen. Ich drückte ihm einen Kuss aus die Nasenspitze und gab die Zucchini in die Pfanne. "pass mal kurz auf das Essen auf. Es ist gleich fertig und ich hab echt Hunger, da will ich nichts verbranntes essen." Ich lächelte ihn an, drückte ihm den Kochlöffel in die Hand und hopste ins Wohnzimmer. Ein alter Röhrenfernseher verunstaltete eine Ecke des Zimmers und darunter hatte ich eine Reihe Spielfilme entdeckt vor denen ich mich in die Knie sinken ließ.Viele Leute hatten schon gesagt ich sei zu neugierig, aber wieso sollte man, wenn man bei jemand zu besucht war, nicht die Sachen genauer durchsehen, die sowieso offen herumlagen oder -standen?? Es waren viele DVD-Rücken aneinander gereiht und ich ließ meinen Finger über die glatten, kühlen Plastikhüllen streichen. Zeit des Erwachens, Inception, 16 Blocks, Good Will Hunting, Love and Other Drugs, Love Stories, The King's Speech, ItBoy,  alle Staffeln von Scrubs-Die Anfänger und so viele andere Filme, von denen ich bloß die wenigsten kannte, standen dort, darauf wartend von hungrigen Augen angesehen zu werden. Ich schloss die Augen und zog wahllos einen heraus. Es war eine gelbe Hülle mit einem Typen vorne drauf, der das Gesicht in den Händen vergraben hatte. Darüber stand in rot und blau I killed my mother und ich ließ mir nicht die Überraschung verderben, indem ich auf der Rückseite las, wovon er handelte. Stattdessen drückte ich den Knopf auf den DVD-Player und legte die DVD auf die Schublade. Dann schaltete ich den Bildschirm an und wartete bis der Starbildschirm des Films erschien. Ich stand wieder auf und ging zurück in die Küche, wo Corbin mit einer Zeitschrift in der einen und dem Kochlöffel in der anderen an der Arbeitsfläche legte. "Wir schauen einen Film", stellte ich grinsend fest und öffnete ein paar Türen und Schubladen, um zwei Schüsseln und Besteck zu finden. Ich drückte ihm, als ich sie endlich gefunden hatte, eine Schüssel in die Hand, schöpfte ihm, schöpfte mir, drehte den Herd runter und schob ihn ins Wohnzimmer. "Welcher Film denn?" Ich hörte sein Stirnrunzeln quasi aus seiner Stimme heraus und drückte ihn bloß auf den Sofa. Er blickte zum Fernseher und das Licht beleuchtete sein Gesicht. "Also ich weiß nicht, ob du en Film mögen w..." Ich hilt ihm den Mund zu und setzte mich neben ihn. "Du wirst mich nicht von der Entscheidung abbringen, ihn jetzt hier sofort mit dir zusammen anzusehen." Er seufzte, verschränkte seine Beine zum Schneidersitz und schob sich die erste Gabel in den Mund. "Dann starrte er etwas verwirrt in die Schüssel. "Was hast du da noch reingetan?" "Ein wenig Zimt.", erwiederte ich bloß und drückte auf Film starten. Er begann schwarz weiß und ich kuschelte meinen Kopf an seine Schulter. Er aß weiter und ich hörte sein Kauen. Es klang schön, genau wie das dumpfe Pochen seines Herzens und das raue Geräusch seiner Atemzüge. Ich spürte um mich herum, gerade so viel von ihm, sein Duft, das Gefühl von meinen Haaren, auf seinem Pullover, seine Bewegungen, das Geräusch seines Menschseins, dass mir schwindelig wurde. Er war da, hier mit mir und obwohl wir bloß neben einander saßen, dem Flimmern des Fernsehens zusahen und einem Jungen lauschten, der etwas in die Kamera sprach und aßen, war er mir so nahe und ich merkte seine Präsens so sehr, dass ich nicht anders konnte als glücklich zu sein. Das Gefühl war so intensiv, dass es sich anfühlte als würde eine warme Welle meinen Körper durchspülen. Ich wollte diesen Augenblick festhalten und doch war er doch bloß so winzig, dass es mich traurig machte, mir ins Gedächtnis zu rufen, dass es so klein, in der Ewigkeit der Zeit und dem Raum des Universums war.

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Part 80!!! Da oben ^ seht ihr meinen unfehlbaren (hehehe-nicht ernst gemeint) Filmgeschmack. :3 Ich hab den Trailer einfach mal mit angefügt, weil der Film verdammt toll und künstlerisch ist und die Hauptperson schwul. Wirklich empfehlenswert. Und es tut mir leid, wenn ihr wieder so lange warten musstet. >.< (Also mir kam es eine Ewigkeit vor!!) Aber mein Handy ist mir in die Badewanne mit Wasser gefallen, (da fragt man sich echt wie bescheuert man sein kann) und hat ein paar Tage komischerweise nicht mehr funktioniert und ich darf nicht so oft an den PC, dehalb konnte ich jetzt erst wieder weiter schreiben... ._.

Oh, my life...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt