Jonas #23

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Ich schreckte aus dem dem Schlaf. Mein Handy vibrierte und summte und blinkte und der Klingelton war so laut, dass ich Angst hatte das ganze Haus zu wecken. Ich sah auf die Uhr am Videorekorder. Wer rief um drei Uhr nachts an? Ich sah auf den Display. Unbekannte Nummer. Dylan hatte ich ei gespeichert und sonst hatte ich niemand die Nummer gegeben, außer... Mein Herz begann zu rasen. Ich drückte schnell auf den grünen Hörer und presste das Handy an mein Ohr. Ich bekam nicht mehr als ein fiepsiges "Ja?" heraus. "Hey!" Mein Herz setzte einen Schlag aus. Er war es! Plötzlich war es mir egal, dass es mitten in der Nacht war. Ich war hellwach. Ich setzte mich auf, die Decke immer noch über den Knien und das Kissen auf meinem Schoß mit der freien Hand umklammert. "Du meintest doch wir müssten reden." Die Worte aus seinem Mund hörten sich so unreal an. Konnte ich mir sicher sein, dass ich das hier auch nicht bloß träumte? Aber es war schöner als jeder Traum... "Ja." bekam ich bloß heraus. Mir fiel auf, dass er leichte lallte. War er betrunken? Doch da sprach er schon weiter und es war mir egal. Hauptsache er hatte sich gemeldet. "Gut. Morgen. 11. Im Magix. Cancel all deine Termine." "Wirklich? Aber...!" Bevor ich ihn weiter fragen konnte, ob er das wirklich ernst meinte, erklang das Zeichen, dass er aufgelegt hatte. Ich ließ mich in die Sofakissen fallen, auf denen ich eingeschlafen war. Das Handy an die Brust gedrückt und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein...

*****

Mich rüttelte jemand an der Schulter und ich schlug meine Augen auf und spürte das kühle Kunststoff in meiner Hand. Mein Handy... Ich öffnete mit zitternden Fingern die Telefonliste. Der Anruf war wirklich passiert. Er wollte mich treffen. Ich hatte das nicht bloß geträumt. Ich machte mir keine Gedanken über das was er mit mir besprechen wollte. Das würde mich bloß unnötig ins Grübeln stürzen. Die Tatsache, dass er such gemeldet hatte, berauschte mich. "Was ist denn mit dir los?" Francesco lächelte mir zu und setzte sich an den Rand des Couch. "Hier, ich hab dir Tee gemacht. Sonst brauchst du eine halbe Stunde bis du auch bloß deine Augen aufbekommst, du Schlafkappe." Er drückte mir eine Tasse in die Hand. Ich ging gar nicht auf seine Frage ein, sondern warf einen Blick auf die Uhr. 9:23 Uhr. Er lächelte. "Was ist denn los? Du wirkst ja ganz enthusiastisch." Ich überlegte kurz. "Ich könnte deine Hilfe brauchen." Mit meiner freien Hand griff ich nach seinem Handgelenk und zog ihn darauf bedacht keinen Tropfen Tee zu verschütten hoch in mein Zimmer. "Du setzt sich jetzt auf mein Bett...", redete ich vor mich hin. Ich stellte die Tasse auf den Nachttisch neben meinem Bett. "Ich habe heute ein Treffen." Seine Augen funkelten froh. "Mit Corbin?" Ich nickte. "Und ich muss von dir wissen was ich tragen soll, ohne dass es aussieht als würde ich mir zu große Hoffnungen machen." Er lachte leise. "Zieh dich so an, wie jeden Tag." "Aber das sieht doch zu schlampig aus.", sagte ich und zog einen Schmollmund. "Wenn er dir so wichtig ist, will ich ihn endlich kennen lernen." "Das wirst du, aber jetzt hilf mir." "Okay." Er stand auf und stellte sich vor meinen Kleiderschrank. "So dann lass mal sehen..." Ich umarmte ihn von hinten. "Vielen Dank." Ich spürte, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu grinsen. Meine Wangenmuskulatur tat mir schon weh. Aber ich kam einfach nicht davon los. Ich musste den Schmetterlingen in meinem Bauch freien Lauf lassen. Ich wollte es alles Welt zeigen. Jedem, egal ob den sie interessierte oder nicht, davon erzählen. Es sollten alle erfahren. Noch anderthalb Stunden. Egal was er mir sagen würde, ich hätte mich wenigstens einmal mit ihm alleine unterhalten. Ich tanzte ein wenig im Zimmer herum. Francesco legte die auserwählten Outfits aufs Bett. "Ich bin jetzt aber nicht dein Modeberater. Ich bin für so einen Job nicht gemacht." "Du bist Italiener. Du machst das schon. Und jetzt hau ab. Ich muss ein wenig ausprobieren." Er grinste in sich herein und schloss die Türe hinter sich.

Oh, my life...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt