The Alphas Mate - Unter dem Schutz der Rosen

Verlorener Alpha

Wir warteten gespannt auf seine Erklärung. Mein Herz raste vor Aufregung, denn es ging immerhin um die Mutter meines Mates.

"Linda ist nicht tot, sondern lebt in einem kleinen Haus am Strand oder eher gesagt, wird gezwungen dort zu verweilen. Er konnte sie nicht töten, egal wie sehr er sie verabscheute. Er wollte sie einfach nur weit wegbringen, weit weg von mir, denn er konnte ihre Liebe zu mir nicht ertragen. Ein paar Wochen nach ihrem Verschwinden hat er mir die Wahrheit erzählt und gedroht, sollte ich sie suchen, ihr Leben zu beenden. Ich hatte zu viel Angst, er würde seine Drohung wahr machen, deswegen habe ich nie nach ihr gesucht", erzählte er und senkte beschämt den Kopf.
"Würden wir sie finden, könnten wir eine Alpha Versammlung einberufen und Caleb der Entführung beschuldigen."

Sprachlos starrte ich ihm ins Gesicht. Dass Linda irgendwo gefangen gehalten und  erpresst wurde und das schon so eine lange Zeit, machte mich so wütend, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Was für ein Mensch würde so etwas seiner Mate antun? Keinen Funken Liebe hatte dieser Mann in sich übrig. Wahrscheinlich erpresste er sie damit, Killian zu töten, sollte sie flüchten. Mir hat er mit dem Leben meines Mates auch schon gedroht.

Als ich meine Gedanken wieder ordnen konnte und die Luft langam wieder den langen Weg in meine Lungen fand, schwand damit auch sofort wieder meine Hoffnung.
"Sie ist doch ein Mischling. Er hat jedes Recht dazu gehabt, sie zu entführen." Erschöpft hielt ich mir die Hände an den Kopf, der von den ganzen Diskussionen schon leicht schmerzte.

"Nein, hatte er nicht!" Noah schlug plötzlich wütend auf den Tisch, was mich und Resul heftig zusammenzucken ließ.
"Sie wurde markiert, sie hat dadurch auch einen Rang erhalten. Sie steht durch Calebs Markierung über den Alphas. Ihre Mischlingsgene in dieser Position sind egal. Sie steht über dem Rudel, einzig Caleb hat mehr zu sagen als sie."

Zum ersten Mal seit meinem Aufenthalt hier, musste ich lächeln. Ich fühlte mich schlagartig wie befreit. Endlich hatten wir wenigstens einen Plan, der vielleicht sogar wirklich funktionieren könnte und dazu würden wir auch noch Linda befreien. Noah lebte schon viel zu lange mit seinen Schuldgefühlen.

"Ich werde sie suchen und hier her bringen", entschied ich ohne groß darüber nachzudenken. Die beiden diskutierten noch lange mit mir darüber, aber mussten mir dann auch Recht geben, dass es am unauffälligsten wäre.

Resul würde Killian und die anderen auf eine falsche Fährte locken und Noah würde Caleb überwachen, das war der Plan. Auf einer Landkarte zeigte Noah mir den genauen Weg, oder zumindest den Weg dorthin, wo Calebs Ferienhaus stand. Er erlaubte Killian nicht, ihn dort zu besuchen und das war Anzeichen genug, dass sie dort sein musste.

***

Um 4 Uhr klingelte der Wecker. Die zwei Stunden Schlaf waren zwar viel zu wenig, aber die Aufregung hielt mich wach. Ohne Auto würde ich sicher zwei Tage unterwegs sein und ich wollte das alles einfach nur schnell wieder in Ordnung bringen. Ich sammelte mich nochmal und ging auf dem Bett sitzend den Weg immer und immer wieder in meinem Kopf durch und machte mich dann auf die Reise.

Ich versuchte leise und trotzdem schnell zum Wald zu kommen. Die Straßen waren zu meinem Glück leer und dunkel. Bis alle Anderen wach wären, wäre ich schon längst über alle Berge. In Noahs Garten pflückte ich noch ein paar Rosenblätter und rieb mich damit ein, ob es was bringen würde, wusste ich nicht, aber ich wollte es zumindest versuchen.

Nach dem Verwandeln am Waldrand nahm ich meine Klamotten ins Maul, denn ich musste sie mitnehmen, ehe sie jemand finden würde. Bevor ich losstürmte, hörte ich noch ein leises Knacken im Wald rechts von mir, doch es war stockdunkel und vermutlich sowieso nur ein Eichhörnchen oder sowas. Vielleicht wurde ich langsam auch schon leicht paranoid. Ich schüttelte den Kopf und blickte wieder nach vorne in den Wald, um dann voller Vorfreude loszusprinten.