„Jonathan.“
„Patrick, lange nicht gesehen. Was kann ich für dich tun?“
„Eigentlich brauche ich nur Informationen, bei denen ich nicht einmal weiß, ob du sie hast.“
„Es hat was mit den Zwillingen des Alphas zu tun, richtig? Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit Mist gebaut habe und du keinen Grund hast mir zu vertrauen. Trotzdem kannst du mir glauben, dass ich die Wahrheit sagen werde. Meine Familie hat mir die Augen geöffnet. Ich weiß, dass ich euer Vertrauen nicht verdient habe. Allerdings freue ich mich, dass du zu mir kommst.“
„Da kann ich nichts gegen sagen. Du sagst die Wahrheit. Trotzdem hast du bestimmt einige Informationen darüber, wenn du so antwortest.“„Nichts direktes. Nur eine kleine Vermutung, die aber in die richtige Richtung führen könnte. Kurz nachdem damals der Plan bezüglich des heiligen Schwertes feststand, musste ich noch ein paar Kontakte nutzen und Absicherung schaffen. Dabei habe ich eine junge Tigerwandlerin in der Obhut von Ockler kennengelernt. Wer Ockler ist, weißt du?“
„Ja.“
„Gut. Sie schienen sich gut zu kennen. Ich wollte von Ockler, dass er sich um uns kümmert, wenn alles schief läuft. Dabei hatte er zugestimmt. Dafür brauchte er zumindest ein Foto von Constantin und Annika, was ich ihm auch gab. Damals hat es mich schon gewundert, aber nicht wirklich interessiert. Doch das Mädchen hatte ihre Augen nur auf Constantins Bild gelassen und wirkte nicht mehr wirklich anwesend. Ich vermute, dass sie irgendeine Verbindung zu ihm hat oder hatte.“„Und wie kommst du darauf, dass es etwas mit Constantin, Ockler und/oder dem Mädchen zu tun haben könnte?“
„Das sagte mir zuerst mein Bauchgefühl. Doch nach einigem Grübeln machte es Sinn. Constantins 'Leiche' ist kurz nach der Verhörung verschwunden. Dazu hat er weiterhin Augen auf Felix und das Mädchen hat Augen auf ihn. Ockler steht stark hinter dem Mädchen, weshalb auch immer. Dazu muss er nicht einmal mit dem Finger schnipsen, um einen Körper zu teleportieren. Die langsame Annäherung ist ebenfalls eine Eigenschaft von ihm. Bei jedem Rat hat er so gehandelt. Man muss immer bei ihm vorsichtig sein. Ockler ist verdammt mächtig, schlau, manipulativ und vorsichtig. Deshalb wäre es immer besser, ihn als Verbündeter zu haben.“
„Eine Informationen hast du nicht. Ockler ist momentan wegen 'persönlichen Problemen' nicht erreichbar. Das kam Felix und mir ebenfalls merkwürdig vor, da niemand seiner Mitarbeiter nähere Informationen hatte.“
„Das könnte zusammenhängen. Wenn es nach mir gänge, würde ich unauffällig versuchen seinen Aufenthaltsort zu finden und die Verbindung zu prüfen, auch wenn es schwer sein wird. Ockler hinterlässt keine Spuren. Allerdings macht jeder Fehler. Wenn dies nicht funktioniert, hätte ich mich dem Mädchen zugewendet. Sie müsste weniger vorsichtig handeln. Dazu würde ich die Spuren von früher weiter verfolgen.“
„Verstehe, das ist ein guter Ansatz. Eine Frage habe ich noch. Kennst du diese Schrift?“ Patrick zeigte dem Löwen ein Bild von der komischen Schrift von den Auflagen von Callan und Ava, welche er mit seinem Handy abfotografiert hatte.
„Das ist eine alte Magierschrift. Ich kann sie aber nicht verstehen. Allerdings haben die Magier vor hunderten von Jahren sich so untereinander geheim verständigt.“
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„Warum hast du solange gebraucht? Du solltest mich doch kontaktieren, wenn irgendwas ist, Pat!“
„Es nichts schlimmes passiert, Schatz. Ich habe nur einen alten Bekannten getroffen. Wir haben miteinander gesprochen und ich habe die Zeit aus den Augen verloren.“
„Aber warum rieche ich keinen anderen Geruch an dir als deinen Eigengeruch und unser Waschmittel?“
„Weil ich danach noch kurz mit ihm laufen war und Mike uns schmutzig gemacht hat. Deshalb war ich bei ihm duschen, damit ich das Auto nicht schmutzig mache.“
„Pat, erzähl mir die Wahrheit! Ich erkenne, dass du lügst!“
„Ich lüge nicht.“
„Achja, deine Aura sagt etwas anderes!“Patrick hatte vollkommen vergessen, dass sein Gefährte Lügen mit seinen Kräften erkennen konnte. Irgendwie muss er das wieder gerade bügeln, obwohl er weiß, dass Lügen nicht die Lösung sind. Allerdings hat Felix verständlicherweise keine gute Bindung zu Jonathan. Vielleicht hilft ein Kuss?
„Nein, ein Kuss wird es auch nicht retten! Sag mir jetzt die Wahrheit oder du darfst heute Nacht auf der Couch schlafen!“
Mike winselte leise in ihm. Dem Wolf gefiel es ganz und gar nicht, was Patrick da tat.
„Bitte vertrau mir. Ich werde es dir bald sagen.“
„Was heißt 'bald'? Etwa ein halbes Jahr wie bei dem Geburtstagsgeschenk für Sophia, das du vor drei Jahren alleine organisiert hast?“
„Nein, dieses Mal nicht so lange, versprochen.“
Felix kniff die Augen prüfend zusammen. „Mh.. dieses Mal lasse ich es dir durchgehen. Trotzdem darfst du wegen der Lüge heute Nacht auf der Couch schlafen. Nein, die Hundeaugen bringen jetzt nichts.“Standhaft bleiben, Felix! Lass dich nicht seinen Blick beeinflussen! Auch wenn er super niedlich ist.
Patrick sah wieder vernünftig zu seinem Gefährten hinab. Den Hundeblick konnte er schon früh sehr gut und hatte ihn schon – auch bei Felix – geholfen. Allerdings ließ sich der Kleinere mit den Jahren immer schlechter damit beeinflussen. Trotzdem waren es größtenteils nur Kleinigkeiten – zum Beispiel, wenn es um das Essen ging.
„Kann ich dich irgendwie vom Gegenteil überzeugen?“
„Nein, du bist selbst Schuld. Eine Nacht wirst du wohl überstehen.“Tatsächlich tat er dies auch. Allerdings war er am nächsten Tag noch umso anhänglicher und entschuldigte sich mehrmals. Nichtsdestotrotz verriet der Beta Felix nicht, was er ihm verheimlichte.
Felix hat momentan genug Stress – sowohl emotional als auch zeitlich.
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Wolves & Tigers
Paranormal[Fortsetzung von Boys & Werewolves] »Pff. Wer will schon knuffig sein, wenn man stark und eigenständig sein kann?!« »Warum sollte man arrogant und eingebildet sein, wenn man auch nett und freundlich sein kann?« »Weil ich kein Schwächling bin und mic...