|Sechsundzwanzig|

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„Hel? Riechst du das?"
„Was meinst du, Juli?"
„Konzentrier dich!"

Das Omega-Mädchen schloss ihre Augen und konzentrierte sich nur auf ihren Geruchssinn. Dann fiel ihr die sehr leichte, bekannte Note in der Luft auf.

„Das ist Pauls Parfüm! Sie müssen irgendwo in der Nähe sein! Haleluja! Ich habe mich noch nie so gefreut, dass er seinen Sex Geruch mit Parfüm bedeckt."

Jetzt blieb nur noch die Frage offen, wie sie ihren Bruder auf sie aufmerksam machen konnte. Dabei musste es nicht unbedingt ihr Bruder sein, der sie bemerkt. Wenn Paul da ist, ist Jonas nicht weit entfernt! Dazu bedeutet das, dass die Jungs Kontakt zu dem maskierten Mann haben müssen. Dies deutet daraufhin, dass sie ihren Entführer kennen sollten, aber dessen Stimme ist ihnen nicht bekannt.

Was sollen sie nun bloß machen? Der Mindlink funktioniert hier nicht und ihre Handys wurden ihnen auch abgenommen. Aus diesem Loch von Raum kommen die Zwei ebenfalls nicht raus. Lärm würde zu sehr auffallen. Dazu haben die Zwillinge kaum Möglichkeiten, um irgendwie Lärm zu machen. Wenn sie gegen die Wand schlagen würden, wäre einerseits das Geräusch zu leise und andererseits würden ihre Hände Wunden davon tragen. Es schien aussichtslos. Die einzige Möglichkeit, die den Zwei spontan einfällt, ist schreien, so laut es geht. Es mag sich dämlich anhören, aber sie taten es einfach.

~~~

Gemeinsam tranken die fünf Gäste mit ihren Gastgeber auf friedlicher Ebene Kaffee. Florian unterdrückte seine innere Unruhe, jedoch achtete er auf alle Geräusche, die etwas verraten können. Irgendwas in ihm sagte ihm, dass Ockler nicht so freundlich ist, wie er scheint. Auch sein Wolf Hektor ist unruhig und ziemlich weit an der Oberfläche. Doch das verstärkt ihre Sinne. Trotzdem hörten sie nicht die Schreie, die aus einem anderen Abteil des Gebäudes kamen.

Doch nicht nur Florian war unruhig. Paul ging es nicht besser. Selbst die sanften Berührungen von Jonas beruhigten seine Sinne nur kaum. Er war sich zu 90 Prozent sicher! Dieser Magier musste irgendwas verheimlichen.

Irgendetwas ist hier nicht ganz richtig", versuchte Paul seinen Vater, den Alpha, zu erreichen. Allerdings antwortete dieser nicht oder zeigte irgendeine Mimik oder Gestik. Er versuchte es erneut und erneut. Doch dann verstand er es. Irgendwas hier blockiert ihren Mindlink.

„Ockler!", unterbrach der junge Alpha das Gespräch, welches er nicht zugehört hatte. „Warum funktioniert unser Mindlink nicht?"
„Warum möchtest du dies wissen, junger Alpha?"
„Weil ich in Ruhe mit meinem Mate kommunizieren möchte, ohne dass jemand von euch mithören kann. Ist dies etwa neuerdings verboten? Dürfen Liebende etwa keine Geheimnisse untereinander haben?"
„Da mir die leichte Panik in deiner Stimme zeigt, dass es etwas sehr wichtiges sein müsste, werde ich es dir erklären. Mein Zuhause ist umgeben von einem Schutzzauber. Es wäre für mich riskant, wenn ich den Mindlink für die Wandler einfach so stattfinden lasse. Es wäre nicht das erste Mal, dass irgendwer mich bedrohen, ausnutzen oder töten möchte. Dies gilt also nur dafür, dass meine Gäste keine Unterstützung von außen holen können und ich die Kontrolle habe. Schließlich bin ich der Hausherr und muss sowohl auf meine Sicherheit als auch die Sicherheit meiner Gäste achten."
„Dann blockier den Mindlink doch nur nach außen und nicht auch innerhalb!"
„Warum erhebst du deine Stimme, wenn ich für Eigenschutz sorge? Würdest du nicht auch alles tun, um deine Geliebten zu schützen?"

Beleidigt ließ Paul sich zurück in den Stuhl fallen - ihm ist nicht mal aufgefallen, dass er aufgestanden ist. Sein Stolz möchte Ockler ein passendes Gegenargument leisten, aber dieser Magier hatte vollkommen Recht! Er würde alles tun, damit Jonas in Sicherheit ist.

„Autsch..", hörte man es leise von anderen Ende des Tisches fluchen.
„Das zum Thema Sicherheit für die Gäste." Felix hatte seine Unterlippe an dem Porzellan der Tasse verletzt und blutete nun leicht. Ihm ist der Riss am Rand nicht aufgefallen. Mit der Serviette neben seinem weißen Teeservice, welches blaue und grüne Schnörkel hat, tupfte er etwas das Blut ab. Durch seine schnelle Regeneration war dies auch schnell kein Problem mehr.

"Dies tut mir wirklich leid. Was eine Schande, meinen Gästen eine kaputte Tasse anzubieten! Ich werde schnell eine andere organisieren. Darf ich die Serviette auch austauschen?" Auch wenn diese Handlung sehr übertrieben war, musste sie sein. Ockler konnte keine Ewigkeiten warten. Sein Plan musste weiter gehen. Dazu war Constantin bereit für den nächsten Schritt - sein Körper und seine Seele können nun wieder zusammengefügt werden! Allerdings muss sich noch herausstellen, ob sein Tiger Korval überleben wird.

Trotzdem ist die Zeit reif!

Die Geschichte wird mit einem Tropfen Blut weiter gehen!

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Ein letztes Kapitel für das Jahr 2021

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und viel Freude & Glück für das neue Jahr 2022

★Liebe Grüße★

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 31, 2021 ⏰

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