„Sir?“
„Ja, Caitlynn?“
„Gibt es eine Möglichkeit, den Prozess zu verschnellern?“
„Warum fragst du?“
„Ich möchte ihn so schnell wie möglich bei mir haben – also richtig und nicht so.“
„Dann bräuchten wir entweder das Blut von seinem Schänder oder eine Pflanze aus dem Mariannengraben.“
„Aber wir haben doch schon die Scheide. Reicht sie nicht?“
„Nein, sie würde nur reichen, wenn du göttlich oder dämonisch wärst. Doch das sind wir beide nicht.“
„Heißt das wir müssen abwarten?“
„Ja, oder du holst mir die Pflanze oder das Blut.“
„Verstehe.“~~~
„Jetzt steig schon aus.“
„Willst du mich etwa loswerden, Mama“, sagte das Mädchen gespielt traurig.
„Es ist nur eine Schule, kein Opferplatz.“
„Ich will trotzdem nicht.“
„Jetzt aber los! Du kommst sonst zu spät. Mit etwas Glück triffst du auf deinen Seelenverwandten.“
„Nur wegen dem letzten Argument steige ich jetzt aus.“Sie ist gerade 18 geworden. Doch sie musste wegen dem Job ihres Vaters umziehen und die Schule wechseln. Sie hatte echt keine Lust darauf. Zudem hörte sie, dass es kaum Vampire wie sie auf der Schule gab, sondern größtenteils Wandler. Mit nicht der besten Laune ging sie über den Schulhof und warf kurz auf alles einen Blick.
„Hey, mein Name ist Laura“, sagte plötzlich eine junge Gamma-Wölfin. Doch als sie dieser in die Augen sah, stoppte alles um sie herum.
„H-Hi. Ich bin Sophia und du meine Mate.“
„Vielleicht hat mich Maria deshalb zu dir geführt.“
„Maria?“
„Ja, meine innere Wölfin. Soll ich dir die Schule zeigen?“
„Gerne.“Direkt nahm die Wölfin die Hand der Vampirin und führte sie durch das komplette Gebäude. Dabei erzählte sie viel und es kam raus, dass Laura zwei Jahrgänge unter Sophia war. Trotzdem würden sie sich in den Pausen treffen und Zeit zusammen verbringen.
Doch Laura hatte ihre Mate mit 16 gefunden und es war ihr egal, dass diese eine weibliche Vampirin war. Dazu könnte Sophia mit ihrer Göttin reden.
~~~
Paul war seinem Vater sehr ähnlich. Der junge Alpha hatte viele Eigenschaften von ihm geerbt, aber er hatte trotz dessen das wohltuende Herz seines Omega-Vaters. Er suchte allerdings noch seinen Beta und seine Mate. Er überlegte schon, ob er vielleicht Jonas als Beta nehmen könnte. Aber dieser war einfach zu zurückgezogen von allem. Deshalb hat er seit langem nichts mehr mit ihm gemacht. Um genau zu sein, seitdem er in die Oberstufe gewechselt ist. Er hat ihn kaum noch gesehen – anfangs noch hin und wieder, aber dann nicht mehr. Wenn er aber an die gemeinsame Zeit zurück dachte, kam eine gewisse Sehnsucht in ihm hoch. Eigentlich war diese Zeit schon schön.
„Hallo, Paul! Du bist aber früh Zuhause“, wunderte sich Maximilian, als er den Jungen im Flur sah.
„Hallo, Paps. Ja, ich hatte einfach keinen Kopf mehr für die Alpha-Sachen gerade. Deshalb übernimmt Dad es für heute.“
„Verstehe. Es ist nicht schlimm, wenn du darüber nicht reden möchtest.“
„Woher?“
„Ich habe dich 21 Jahre lang großgezogen und davor neun Monate in meinem Bauch gehabt. Ich kenne dich. Dazu kommt der väterliche Instinkt, den du auch irgendwann entwickeln wirst.“
„Verstehe.. Ich habe mich heute viel an die alte Zeit erinnert. Die Zeit, in der wir einfach nur unseren Spaß hatten und keinerlei Verpflichtungen.“
„Du sehnst dich nach dieser Freiheit, richtig?“
„Ja und Nein. Im Rudel ist wunderschön und die Aufgaben sind auch nicht schlimm, aber ich habe momentan kaum noch Zeit für meine Freunde. Du weißt, wie spät ich Zuhause bin und wie fertig ich danach bin.“
„Das stimmt, aber das wird sich in der nächsten Zeit richtig einstellen. Momentan haben wir auch die neuen Verträge mit einem Rudel weiter im Osten. Doch du wirst es schaffen, die Zeit besser einzuplanen und dann mehr Zeit zu haben. Vertrau mir, dass war bei deinem Vater nicht anders. Noch schlimmer war es bei unserer Schwangerschaft“, kicherte der Omega den letzten Satz.
„Ich vertraue dir, Papa.“
„Gut, da das jetzt geklärt ist. Felix und Patrick kommen später mit ihren Kindern vorbei. Nur zur Info.“
„Okay, brauchst du noch Hilfe bei etwas?“
„Nein, aber danke der Nachfrage.“Nach einer kurzen Umarmung von seinem Vater, der sogar einen Kopf kleiner ist als er, ging er ins Badezimmer und wusch sich sein Gesicht mit kaltem Wasser, um mindestens etwas Klarheit zu bekommen. Doch wie gedacht, half es nicht. Paul war nun 21. Es war deprimierend, dass er in diesem Alter noch keinen Beta oder gar eine Mate hatte. Hatte er Mal etwas falsch gemacht, dass er es einfach nicht verdient hatte? Denn er ging daran seelisch langsam kaputt, ohne es richtig zu bemerken. Doch er fühlte die Einsamkeit, die Sehnsucht nach jemanden nahe stehenden, der nicht aus seiner Familie kam.
Er seufzte kurz, als er hörte, wie der Besuch kam. Deshalb sah er nochmal kurz in den Spiegel über dem Waschbecken und ging dann runter. Schon auf der Treppe kam ihn ein einzigartiger Geruch entgegen, der ihn schneller werden ließ. Als ihm dann ein gewisser jemand aus dem Wohnzimmer entgegen gelaufen kam, konnte er es kaum glauben. Er sah in die grünen Augen dieser Person und vergaß zu atmen. Dann sagten sie gleichzeitig verwundert:
„Du?!“
[846 Wörter]
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Wolves & Tigers
Paranormal[Fortsetzung von Boys & Werewolves] »Pff. Wer will schon knuffig sein, wenn man stark und eigenständig sein kann?!« »Warum sollte man arrogant und eingebildet sein, wenn man auch nett und freundlich sein kann?« »Weil ich kein Schwächling bin und mic...