Epilog

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Frühling:

Auf die Beerdigung von Mördern kommen nicht viele Gäste.

Das hatte ich zwar schon erwartet, aber dennoch war ich überrascht, wie wenige bei Madisons Grab standen. Nur ihre Eltern, der Pfarrer und zwei Besucher, die ich nicht kannte.

Es war nun zwei Wochen her, seit Madison sich aus dem dritten Stock der Hemingway-High gestürzt hatte und vor zwei Tagen hatte die Gerichtsmedizin ihre Leiche freigeben.

Ich lag nachts noch immer wach und wartete auf Madison und auch die Flamme in meinem Inneren brannte noch immer, doch sie wurde langsam schwächer, erträglicher.

Der Pfarrer beendete seine kurze und stockende Rede – viel Gutes konnte man über eine Mörderin nun mal nicht sagen – und langsam entfernten sich die Gäste. Madisons Eltern, die mich keines Blickes würdigten, gingen an der Seite des Pfarrers und schließlich stand ich alleine vor der frischen Erde und dem schlichten Grabstein.

„Hey, Madison.", sagte ich leise. Nicht für sie, ich war noch immer Logiker, aber ich brauchte dieses Gespräch.

„Ich habe Peter und Wendy verbrannt,", beichtete ich ihr, „Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen, ich ... musste es einfach tun." Für einen Moment herrschte Stille und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Die Gerichtsverhandlung um James und Liam ist auf den 22.06 angesetzt.", erzählte ich ihr, „Es ist schon überall in den Medien, aber ich verspreche dir, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen werden."

Mehr konnte ich ihr nicht bieten.

„Ich vermisse dich.", flüsterte ich zum Abschied und der Wind trug meine Worte fort. Mir war bewusst, dass Madison mehrere Menschen getötet hatte, und ich wusste auch, dass ich so etwas nie gutheißen würde, doch all das änderte nichts an der Tatsache, dass ich sie geliebt hatte.

Ich merkte, dass ich nicht mehr allein an dem Grab war und drehte mich um.

„Hey.", sagte Kai, die Hände in den Taschen vergraben und sah von dem Grabstein zu mir. Ich wusste, dass es gerade an Nika dachte. Also ging ich auf ihn zu und umarmte ihn kurz.

Wir waren nur zwei weitere traurige Schicksale auf dieser weiten Welt, kaum ein ‚Es tut mir leid' wert.

„Ich dachte ich komme euch mal besuchen.", sagte Kai schließlich, um die Stille zu füllen, „Ich vermisse Mama und Papa."

„Mama wird dir eine Ohrfeige geben.", erwiderte ich und Kai lachte. Es klang kehlig und eingerostete, doch er lachte.

„Ich weiß. Ich spüre sie jetzt schon." Kurz schwiegen wir und ich dachte an meinen Vater, der noch immer jeden Abend auf Kai wartete. Mittlerweile war die Wahrheit über Nikas Selbstmord in allen Medien und mehrere Journalisten hatten versucht ein Interview mit mir zu arrangieren. Ich hatte ihnen allen abgesagt und auch vor meinen Eltern noch immer verschwiegen, dass Kai etwas mit Nika zutun gehabt hatte.

„Aber sie werden sich auch freuen.", sagte ich und blickte zu ihm, „Ich freue mich auch, dich zu sehen." Egal, was ich an diesem verhängnisvollen Tag zu ihm gesagt hatte, er war noch immer mein Bruder.

Kai nickte nur, und schluckte schwer.

„Mein Angebot steht noch immer.", sagte er nach einer Weile und blickte zu dem Grabstein, „Du musst nicht weiter hierbleiben, ich habe noch etwas Platz in Malibu. Du kannst mit mir kommen."

Kurz überlegte ich, dachte wirklich über sein Angebot nach. Es war so verlockend all den Erinnerungen einfach den Rücken zu kehren. Doch dann sah ich zu dem Parkplatz am Rande des Friedhofs und zu dem pinken Käfer, der gerade auffuhr.

„Nein, ich bleibe hier.", sagte ich entschlossen, „Hier in LA und auch auf der Hemingway-High. Ich habe einen Deal mit einem Freund gemacht, weißt du?"

Marco stieg aus dem Auto und lehnte sich an Madonna, um auf mich zu warten. Selbst aus dieser Entfernung sah ich, wie er ein Kaugummi aus seiner Tasche zog und es sich in den Mund steckte. Ich drehte mich wieder zu Kai.

„Er will mir zeigen, was man so als normaler Teenager macht und ich schneide ihm dafür die Haare."

Kai runzelte die Stirn.

„Kannst du überhaupt Haare schneiden?"

„Nein, aber schlimmer kann es bei ihm sowieso nicht werden."

Kai lachte und ich grinste schwach.

„Viel Glück bei Mama und Papa.", sagte ich und klopfte ihm zum Abschied auf die Schulter. Dann ging ich zu Marco.

„Okay, was wollen wir als erstes machen?", fragte Marco, während wir einstiegen. Ich zuckte mit den Schultern.

„Ich war noch nie bei MC Donalds.", gab ich zu und Marco riss die Augen auf.

„17 Jahre alt und noch nie bei MC Doof? Kann es sein, dass du nicht ganz normal bist?"

Ich lachte und wieder zogen sich die Flammen ein kleines Stück zurück. Und während wir zu MC Donalds fuhren und Marco mir die Unterschiede zwischen MC Flurry und MC Sunday aufzählte, wurde mir eines bewusst.

Es gab keinen toten Winkel und auch keine schöne Landschaft im Rückspielgel. Selbst der Lamborghini war bei näherem Betrachten zerkratzt und das Öl tropfte aus dem Motor. Es gab nur traurige Schicksale und die Wahl, wie man damit umgehen wollte.

Und ich hatte mich entschieden.


„Ja, es ist ein langweiliger Anfang. Also sag ich mal, wir tun so, als sei es das Ende."

~Peter and Wendy; J.M. Barrie

Was soll ich sagen?

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Was soll ich sagen?

Dies ist das Ende von Madison und Tayos Geschichte. Wie fandet ihr sie? Was hat euch gut und was hat euch so gar nicht gefallen? Haut einfach alles raus, was ihr schon immer mal loswerden wollten und sei es die Lieblingsfarbe eurer toten Katze:)

Ich bin euch allen übrigens sehr dankbar für jeden Vote oder Kommi, den ihr dagelassen habt, so vielen Dank!! 

Diese Geschichte hat so manche Prozesse bei mir mitgemacht, aber von Anfang an dabei und eine kleine Erwähnung wert sind: 

@keepcool0 (meine erste Leserin!!!❤) und @xNightinxgale , @AutumnQueen_ (meine aktivsten Leser!!!❤) 

Ihr seid der Grund, warum mir Watti so viel Spaß macht und ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Geschichte erreichen und ein bisschen unterhalten. Vielleicht sieht man sich in anderen Büchern noch mal wieder:) Bevor ich jetzt also sentimental werde:

Bye 

LillyMarry😎

All girls, except one, grow upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt