"Vale. Leed el texto de pagina treinta y cuatro y discutid las frases de numero seis." (A/N: "Lest den Text auf Seite 34 und diskutiert die Aussagen aus Aufgabe 6."
Ich blickte vom Tisch auf, als die Lautstärke im Raum anstieg und sah, dass alle mit ihrem Sitznachbarn redeten. Ich blickte zur Tafel, die Mr. Perez in erschreckend kurzer Zeit vollgeschrieben hatte und versuchte irgendetwas von dem Gekritzel zu verstehen.
"Rose? Hörst du mir zu?", drang Lees Stimme an mein Ohr und ich drehte meinen Kopf zu ihm. Seitdem ich mich vorgestellt hatte, hatte ich kaum mit ihm geredet und starr auf den Tisch oder die Tafel vor mir geblickt.
"Hm?", machte ich nur.
Lee verdrehte die Augen. "Wir haben eine Aufgabe."
"Ja, ich weiß.", antwortete ich leicht abwesend. "Irgendwas lesen und dann irgendwelche Sachen auf irgendeiner Seite diskutieren."
Lee grinste zu mir rüber und ließ sein Buch sinken. "Spanisch ist nicht so dein Ding, oder?", wollte er wissen.
"Ach Quatsch.", gab ich sarkastisch zurück. "Wie kommst du darauf?" Ich nahm mein Buch, das neben mir auf dem Tisch lag und warf einen Blick auf das von Lee, um die Seite zu erfahren. Ich schlug es auf und seufzte. Der Text war viel zu lang. Ich begann zu lesen und bemerkte dabei nicht, dass Lee mich von der Seite her beobachtete.
"Wieso?", fragte er nach einer Weile und musterte mich. Ich ließ das Buch leicht sinken und warf ihm einen verwirrten Blick zu.
"Wieso magst du Spanisch nicht?", stellte er seine Frage erneut und führte somit unser Gespräch weiter.
Ich zuckte die Schultern. "Ich mag Spanisch.", sagte ich schließlich. "Ich kanns nur nicht wirklich."
"Wegen deinem alten Spanischlehrer?", hakte Lee nach und legte sein Buch, dass er in der Hand gehalten hatte, zurück auf den Tisch.
"Nein.", gab ich gleichgültig zurück. "Wegen mir. Ich hab mich am Anfang nicht genug reingehängt. Mein Fehler."
Lee nickte, offensichtlich von meiner Antwort überrascht. "Ich weiß nicht... Ich könnte dir helfen, wenn du willst.", bot er mir schließlich zögerlich an. Ich wandte meinen Blick ab und sah an die Tafel.
Ich wollte ablehnen. Ich wollte keine zu engen Freundschaften schließen, sondern einfach mein letztes Jahr beenden und weg von hier. Und ich wollte ganz sicher nicht alleine mit einem wildfremden Typen irgendwo in der Schule hocken. Das machte mein Herz auf Dauer einfach nicht mit. Je enger die Freundschaft zu den anderen war, umso mehr würden sie von mir erfahren. Und Lee war so aufmerksam. Und dann sollte ich mit ihm meine freie Zeit verbringen? Nein danke.
Andererseits war ich wirklich schlecht in Spanisch. Ich wollte mir meinen Notendurchschnitt ungern durch eine Vier versauen.
"Ich überlegs mir.", antwortete ich ihm unbestimmt. "Aber danke, Lee. Ehrlich."
Lee nickte, nicht wirklich überrascht von meiner Antwort und wandte sich wieder seinem Buch zu.
Damit war das Gespräch beendet.
*
"Uff.", stöhnte ich, als Lee und ich gemeinsam den Raum verließen. "Länger als zwei Stunden hält mein Kopf den auch nicht aus.", stellte ich fest, während Mr. Perez laute, aufgeregte Stimme immer noch durch meinen Kopf dröhnte.
"Ja, er ist sehr... sagen wir mal... bunt.", antwortete Lee und fuhr sich durch die Haare. Ich schulterte meinen Rucksack und sah amüsiert zu ihm hoch.
"Bunt?", wiederholte ich und lief den Gang entlang in Richtung Treppenhaus.
Lee sah zu mir herunter und grinste. "Ja so...", er fuchtelte mit den Händen durch die Luft und suchte nach den richtigen Worten, um den aufgedrehten Mann zu beschreiben, "Bunt halt."
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Be Quiet
Teen FictionNachdem sie beinahe im Krankenhaus gelandet wäre, wird Rose auf ein Internat in England geschickt. Sie hofft, dass alles ausgestanden ist, wird aber eines besseren belehrt...