Ich presste meine Handflächen gegen meine Schläfen und hielt mir den Kopf. Ich war kurz davor zu schreien. Nie hätte ich gedacht, dass ein Filmabend so anstrengend werden könnte.
In meinem Zimmer angekommen hatte ich mir eine Jogginghose übergezogen und meine Schultasche samt Büchern einfach in den Kleiderschrank geschmissen. Dann hatte ich ein Foto von mir an Sally geschickt und ihr geschrieben, dass ich jetzt einen Film gucken würde. In den letzten verbleibenden Minuten hatte ich kurz mein Bett gemacht und war schließlich die Wendeltreppe wieder nach unten gestolpert. Mein Gleichgewichtssinn kam mit den engen Umdrehungen immer noch nicht klar.
Im Gemeinschaftsraum hatten die anderen bereits auf zwei der Sofas Platz genommen. Jassie hatte sich neben ihren Freund fallen gelassen, während sich Lee und Sam ein anderes Sofa teilten. Kim war kurz nach meiner Ankunft auf ihr Zimmer verschwunden, da sie noch telefonieren wollte. Ich ging jedoch stark davon aus, dass sie einfach keine Lust gehabt hatte, sich die Diskussionen mitanzuhören.
Lange hatte es nicht gedauert, bis Sam und Jassie anfingen zu streiten.
"Leute, der Film hat nicht mal angefangen.", stöhnte Jackson und verdrehte die Augen. Die beiden beachteten ihn nicht und gifteten sich weiter über die Köpfe von ihm und Lee hinweg an. Ich blieb im Raum stehen und beobachtete die vier eine Weile.
Lee erhob sich plötzlich von dem grauen Sofa. Er ging an Jackson vorbei auf Jassie zu und zog sie an ihrem Handgelenk ins Stehen, sodass sie direkt voreinander standen. Stumm blickte er auf sie hinunter.
Jassie zog eine Augenbraue hoch. "Was wird das, wenn es fertig ist?", wollte sie wissen und sah zu Lee hoch.
"Setz dich neben Sam.", wies er sie an und schob sich an ihr vorbei. "Ihr könnt euch ja gerne sinnlos die Köpfe einschlagen, aber dann bitte nicht über mich hinweg. Ich will diesen Film gleich in Ruhe gucken, ohne rechts und links neben mir immer zwei Dreijährige zu hören, die klingen, als hätten sie ihren ersten Trotzanfall. Ich für meinen Teil mag Tony Stark." Mit diesen Worten ließ er sich neben seinen Freund auf das andere Sofa fallen, dass größer war als das Graue auf dem Sam saß und legte den Kopf auf die Rückenlehne. Aus dieser Position beobachtete er, wie Jassie sich neben Sam setzte und ihn warnend ansah. Kurz herrschte Stille.
Ein wenig verloren stand Jassie wieder auf und ging auf eines der Regale neben uns zu, das nur DVDs beherbergte. Sie brauchte einen Moment, ehe sie den passenden Film fand und zog ihn aus dem Regal, wobei ihr fast noch drei weitere DVDs entgegenfielen. Rasch schob sie die DVDs im Regal zurecht, ehe sie sich zu uns umdrehte, den Blick auf die Filmbeschreibung auf der Rückseite gerichtet.
"Hast du eigentlich Geschwister?", fragte sie in die Stille hinein und sah kurz hoch in meine Richtung, um zu zeigen, dass sie mich meinte.
"Wieso fragst du?", wich ich der Frage aus und sah sie unbeteiligt an.
Jassie durchquerte den Raum und drehte die DVD in ihrer Hand. "Einfach so.", meinte sie nur und sah mit einem verächtlichen Blick zu Sam, "126 Minuten muss ich diese Scheiße ertragen? Das sind zweieinhalb Stunden!", rief sie aus.
Sam sah müde zu ihr. Seine Mundwinkel zuckten. "Ja ähm... Ne. Nicht ganz. Zwei Stunden und sechs Minuten. Außerdem bin ich mir zu siebenundachtzig Prozent sicher, dass der Film von gestern länger war."
Abschätzend sah Jassie ihn an. "Wetten wir?" Sie schmiss die DVD auf den Tisch zwischen den Sofas und setzte sich auf die Kante des Tisches, um Sam gegenüber zu sein.
Lee war inzwischen auf dem Sofa ein wenig zur Seite gerutscht, sodass zwischen ihm und Jackson Platz war. Mit der linken Hand machte er eine einladende Geste und blickte mich an. Zögernd ließ ich mich zwischen den beiden Jungs nieder und verfolgte die Szene vor mir.
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Be Quiet
Teen FictionNachdem sie beinahe im Krankenhaus gelandet wäre, wird Rose auf ein Internat in England geschickt. Sie hofft, dass alles ausgestanden ist, wird aber eines besseren belehrt...