Karasuno

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„Sooooo .... da wären wir also. Ich will eigentlich gar nichts groß sagen. Außer, dass ich hoffe, dass eine gewisse Person nicht weinen wird xD wie immer lieben Dank für eure Rückmeldungen und Votes, das so lieb!!
Und jetzt have fun!"
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Am Abend des vorletzten Tages in Sendai gönnte ich mir ein entspannendes Bad. Die Pension verfügte über zwei nebeneinander liegende Bäder im Erdgeschoss, eines für die Männer und eines für die Frauen. Da ich aktuell der einzige weibliche Gast des Hauses war, hatte ich entsprechend das ganze Bad für mich allein, während sich die Jungs um ihres nebenan regelmäßig kloppen mussten. Kamen zuerst die Drittklässler an die Reihe oder doch die aus dem zweiten Jahrgang? War man so verrückt und ließ den Erstklässlern den Vortritt? Jeden Morgen und jeden Abend die gleiche Diskussion. Ich seufzte und legte meinen Kopf auf den Armen am Beckenrand ab, während draußen vor der Tür genau eine solche Diskussion ausbrach.

"Drittklässler zuerst, das sagt doch schon alles. Wir sind die Älteren! Also hör mit dem Theater auf, Yamamoto!", hörte ich Kuroo murren.

„Das ist nicht fair! Wir sind viel schneller als ihr alten Säcke!" Ein Rummsen ertönte und ich war mir sicher, dass Yamamoto gerade irgendetwas an den Kopf geflogen war. Er lernte es einfach nicht ...

Normalerweise waren die Chaoten immer ziemlich gut darin, mich abzulenken. Aber aktuell entbrannte in mir ein Krieg, der von Stunde zu Stunde unangenehmer wurde. Herz gegen Kopf, ein klassisches Aufeinandertreffen von Welten. Während mein Herz Amok lief und ich mir die schlimmsten Szenarien bezüglich des morgigen Treffens mit Karasuno ausmalte, war es mein Kopf, der mit Logik dagegen ankämpfte. Und um ehrlich zu sein, käme es mir das sehr gelegen, wenn die Logik gewinnen würde. Alles andere wäre einfach zu schrecklich und zu unangenehm. Ich wollte keine Konfrontationen. Nicht jetzt, wo ich mich gerade so richtig einlebte.

Es wird mich niemand erkennen. Niemand von denen hat mich schon mal gesehen. Es ist der Jungenvolleyballclub. Keines der Mädchen wird anwesend sein. Es wird ein ganz normales Trainingsspiel ohne Komplikationen. Es wird alles gut.

Gedanklich ging ich diese Sätze immer wieder durch. Und einen Moment lang fühlte ich mich auch wieder besser und befreiter. Aber dann ...

Und wenn sie über den Tellerrand ihres eigenen Clubs hinweg schauen? Wenn sie mich mal im Sportteil der Lokalzeitung gesehen haben? Wenn sie mit dem Club der Mädchen gut auskamen und sich austauschten? Wenn sie von meinem letzten Spiel gehört haben?

Ich brummte und tauchte unter. Da war das bessere Gefühl auch schon wieder weg. Und so erging es mir schon den ganzen Tag. Dieses Auf und Ab. Es war nervig und belastend und ich wünschte mir, dass der morgige Tag einfach schon vorbei wäre und wir wieder auf dem Weg nach Tokio.

Der nächste Morgen.

Ich hatte schlecht geschlafen. Ähnlich wie bei der Abfahrt aus Tokio Anfang der Woche. Es schien, als wollte mein Körper jede einzelne Minute auskosten, in der wir noch nicht auf die Karasuno treffen würden. Was eigentlich Schwachsinn war, denn das verlängerte ja nur meine selbst auferlegte Qual. Dennoch war es eine unruhige, von Gedanken geplagte Nacht. Und auch beim Frühstück ging es weiter. Lustlos stocherte ich in meinem Essen und nahm nur hin und wieder einen Bissen.

„Hey Koni."

„Hmm?" Ich sah zu Kenma auf, der mir gegenüber saß. Neben ihm saß auf der einen Seite Kuroo, auf der anderen Inuoka. Neben mir saß Yamamoto. Schon die ganze Woche hatte er es sich nicht nehmen lassen und sich beim Essen immer neben mich gesetzt.

„Alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend." Dass das ausgerechnet von ihm kam ... war er es doch, der meistens in einem Spiel versunken war. Aber gerade weil ausgerechnet er mich darauf ansprach, signalisierte mir, dass ich mich endlich zusammen reißen musste. Er meinte es ja nicht böse, das wusste ich. Wir verstanden uns gut, auch wenn wir nicht immer viel redeten. Es war auch mal angenehm, nicht immer reden zu müssen und das wussten wir beide.

Manage Me, Koni!! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt